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Aus Licht gewoben

Aus Licht gewoben

Titel: Aus Licht gewoben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bracken
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Spur.«
    »Was machen wir denn jetzt?«, fragte ich, die Augen auf die Fußspuren gerichtet, die seine Stiefel hinterlassen hatten.
    »Wir müssen uns von den großen Straßen fernhalten«, sagte er, während ich versuchte, mit ihm mitzuhalten. »Wenn wir uns zu lange auf offener Straße aufhalten, findet er uns leichter.«
    »Aber Wickerby ist der schnellste Weg nach Provincia.«
    »Und wenn er uns dort findet, weiß er ganz genau, wo wir hinwollen«, sagte North. »Ich brauche deine Hilfe, Syd. Wir müssen uns einen anderen Weg suchen.«
    »Also gut«, sagte ich und zwang ihn anzuhalten, indem ich ihn an seinem schwarzen Umhang packte. »Dann muss ich aber auf die Karte sehen. Wenn ich unseren Standort richtig einschätze, kann ich uns eine Strecke in der Nähe der Prima Road suchen, ohne dass wir sie benutzen müssen. Aber können wir uns den Zeitverlust wirklich leisten?«
    »Wenn er uns am Leben hält, ist es kein Verlust«, antwortete North. Er zog die Karte hervor, die ich versehentlich zerrissen hatte, und wir beugten uns gemeinsam darüber.
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum Dorwan uns verfolgt«, murmelte ich. »Ich bin nicht gerne die Schachfigur in einem fremden Spiel.«
    »Er will uns daran hindern, der Königlichen Hofzauberin mitzuteilen, dass er den König vergiftet hat, und nicht Auster«, erklärte North und band mir etwas um den Hals. Ich betrachtete den schwarzen Umhang um meine Schultern.
    »Der sollte die Reste des Ortungszaubers verbergen«, beantwortete
er meine unausgesprochene Frage. »Denke ich. Hoffe ich zumindest.«
    » Hoffst du?«
    »Mehr kann ich im Moment nicht tun«, sagte er. »Es tut mir leid.«
    Und das war ernst gemeint.
     

     
    Als die Woche zu Ende ging, hatten North und ich eine Routine entwickelt. Sie war vielleicht nicht die beste und machte uns auch nicht besonders viel Spaß, aber sie funktionierte, und wir folgten ihr gewissenhaft. Ich nahm mir die Karten vor und plante unsere Route durch das Labyrinth der Straßen; ich kochte, wusch und nähte. North war für Verpflegung und Unterkunft zuständig. Noch immer war ich wütend auf ihn, weil er mich von zu Hause weggerissen hatte. Aber ich konnte nicht länger so tun, als gäbe es ihn nicht, oder untätig darauf warten, dass mein Leben von selbst wieder wie früher wurde.
    Es war eine ungewohnte Erfahrung, eines Morgens aufzuwachen und festzustellen, dass die Blätter an den Bäumen sich von kräftigem Grün in blasses Gelb verwandelt hatten. Wie sich die Farben veränderten, hatte sich auch das Wetter verändert. Die feuchtwarme Luft war auf einmal kühl und trocken; oder zumindest kam es mir so vor. Es dauerte Tage, bis ich mich daran gewöhnte, und Wochen, bis mir bewusst wurde, wie stetig die Zeit voranschritt. Es war Herbst, richtiger Herbst, und er war herrlich.
    Auf einem der Märkte, an denen wir vorbeikamen, entdeckte ich ein Bündel Papier und kaufte es mit dem einzigen Gold, das ich besaß. Ich schrieb meinen Eltern und Henry einen Brief nach dem anderen und schilderte ihnen die Städte,
durch die wir kamen, damit sie wussten, wo sie mich erreichen konnten. Natürlich konnte ich nie sicher sein, wer die Briefe lesen würde, oder ob sie überhaupt an den Soldaten vorbeigelangen würden.
    Stand unser Dorf noch? Ging es meiner Familie und meinen Freunden gut? Ich wartete verzweifelt auf Neuigkeiten, auf Hinweise darauf, wie es um sie stand. Pflichtbewusst schickte North jeden meiner Briefe ab. Zumindest so lange, bis uns das Geld dafür ausging, weil wir jede Münze zweimal umdrehen mussten. Daraus ergaben sich ganz neue Probleme. »Wir werden ein paar Tage Pause machen müssen«, sagte North plötzlich, als wir einen kleinen Wald durchquerten. Wir waren auf dem Weg zu einem kleinen Dorf, das ich auf der Karte entdeckt hatte. Von Dorwan hatten wir seit Tagen keine Spur gesehen. »Wir werden für Verpflegung und Transport noch mindestens zweihundert Goldstücke brauchen, schätze ich.«
    »Aber wir haben keine Zeit«, wandte ich ein. »Du wolltest mich heute Morgen noch nicht einmal anhalten lassen, um mir das Gesicht im Fluss zu waschen.«
    »Ohne Geld können wir dieses Tempo nicht beibehalten. Vielleicht geht es dir anders, aber ich mag richtiges Essen und schlafe gerne in einem richtigen Bett. Und da du darauf bestehst, in getrennten Zimmern zu schlafen, ist mein armer Geldbeutel deutlich leichter geworden.«
    Unsere Begegnung mit den Zauberern in Dellark lag nun schon zwei Wochen zurück, und ich war der

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