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Aus purer Liebe?

Aus purer Liebe?

Titel: Aus purer Liebe? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Gold
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er es ihr schonend beibringen konnte. Er stand auf und sah sich in dem kleinen Wohnzimmer um. Vor einem Gemälde auf einer Staffelei blieb er stehen. Es zeigte das Profil eines Mädchens, das inmitten einer Wüstenlandschaft stand. Es wirkte seltsam verloren in den endlosen Sanddünen.
    "Hast du das gemalt?" erkundigte er sich.
    "Ja, es ist eine Kindheitserinnerung an Azzril. Ich fühlte mich immer so klein und unbedeutend in der Unendlichkeit der Wüste."
    "Das Bild ist sehr gut." Dharr setzte sich wieder auf den Hocker ihr gegenüber. "Verdienst du deinen Lebensunterhalt mit Malerei?"
    "Nein, ich unterrichte an einer Privatschule. Ich habe einen Masterabschluss in Kunst und Geschichte." Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Aber sag mir jetzt bitte, was du mir geschrieben hast, Dharr, und warum du hier bist."
    "Ich bin auf Wunsch deines Vaters hier."
    Misstrauisch schaute Raina ihn an. "Es hat doch wohl nichts mit diesem vorsintflutlichen Ehevertrag zu tun?"
    "Nein, absolut nicht. Was mich angeht, so betrachte ich diese Vereinbarung als nichtig."
    Sie seufzte. "Ich wünschte, du würdest das auch meinem Vater gegenüber so klipp und klar sagen. Der ist sicher anderer Meinung."
    "Du kannst bald selbst mit ihm darüber sprechen."
    "Kommt Papa her?"
    "Nein, er möchte, dass du umgehend nach Azzril kommst. Er bat mich, dich zu ihm zu bringen."
    Jetzt schüttelte Raina unwillig den Kopf. "Dharr, ich bin eine erwachsene Frau. Ich kann hier nicht alles hinwerfen, nur weil mein Vater mich zu sehen wünscht. Das kommt für mich nicht infrage."
    "Aber wenn es sein letzter Wunsch ist?"
    "Wie soll ich das verstehen?" Raina wurde unsicher.
    Dharr widerstrebte es, etwas zu behaupten, wovon er selbst nicht überzeugt war. Idris Kahlil hatte jedoch darauf bestanden, dass er die Lage dramatisierte, damit Raina nach Hause kam. Der Sultan war zwar ernsthaft erkrankt, aber anzudeuten, dass sein Tod bevorstand, war reichlich übertrieben.
    "Dein Vater ist wahrscheinlich herzkrank und braucht Bettruhe."
    "Aber er hat mich doch noch vor zwei Monaten besucht."
    Dharr war ehrlich erstaunt. Es hieß immer, dass der Sultan nur Telefonkontakt zu seiner Tochter hielt. "Er war hier bei dir in Kalifornien?"
    "Ja, so wie jedes Jahr, seit ich nicht mehr in Azzril lebe. Glaub mir, das letzte Mal wirkte er überhaupt nicht krank."
    "Aber er ist kein junger Mann mehr, Raina."
    "Trotzdem kann ich nicht glauben, dass …"
    Dharr kam es so vor, als glitzerten Tränen in ihren Augen, und sie tat ihm plötzlich Leid. Um sie zu trösten, nahm er ihre Hand, obwohl er mit Rainas Protest rechnete. Aber sie ließ ihn gewähren. "Du bist sein einziges Kind. Du solltest ihm während seiner Genesung zur Seite stehen."
    Ihre Miene hellte sich auf. "Dann wird er also wieder gesund? Gott sei Dank!"
    "Die Ärzte sind sich zwar nicht einig, wie schlimm es um ihn steht, aber er schwebt nicht in Lebensgefahr. Seit er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, geht es ihm schon ein bisschen besser."
    Raina zog ihre Hand weg. "Er ist nicht im Krankenhaus?"
    "Er wurde eingeliefert, nachdem er diese Schmerzen in der Brust hatte. Eigentlich wollten sie ihn noch nicht gehen lassen, aber er bestand darauf."
    "Ja, er kann ausgesprochen stur sein, mein Papa."
    Die Tochter kommt ganz nach dem Vater, dachte Dharr. "Es wäre wirklich gut, wenn du mitkämst und darauf achten könntest, dass er sich eine Weile schont."
    "Ich werde ihn nicht ans Bett ketten können, wenn er selbst nicht vernünftig ist", erwiderte sie skeptisch.
    "Ich bin ziemlich sicher, dass du ihn eher überreden kannst als sonst jemand."
    Raina starrte auf die gegenüberliegende Wand. "Bis zu den Sommerferien sind es noch über vier Wochen. Ich muss jemanden finden, der meinen Unterricht übernimmt."
    "Meinst du, du schaffst das?"
    "Ich denke schon." Sie war in Gedanken bereits dabei, alles zu organisieren. "Packen muss ich natürlich auch noch. Mama sollte ich auch Bescheid geben, damit sie weiß, wo ich bin. Aber das mache ich lieber von Azzril aus. Sonst versucht sie vielleicht, mich zu überreden, nicht zu fliegen."
    Dharr strahlte über das ganze Gesicht. "Du kommst also mit?"
    "Was bleibt mir anderes übrig?" rief Raina. "Wenn Papa mich braucht, muss ich für ihn da sein."
    Er war angenehm überrascht, weil sie so leicht zu überzeugen gewesen war, und sehr erleichtert. "Wir können gleich morgen früh fliegen. Meine Privatmaschine ist jederzeit startklar für den Rückflug."
    "Ich würde lieber gleich heute

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