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Aus reiner Mordlust: Der Serienmordexperte über Thrill-Killer (German Edition)

Aus reiner Mordlust: Der Serienmordexperte über Thrill-Killer (German Edition)

Titel: Aus reiner Mordlust: Der Serienmordexperte über Thrill-Killer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Harbort
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ein ganz anderes Verhalten an den Tag als sein aussagewilliger Freund. Franz Röder lässt sich den Tatvorwurf ausführlich erläutern und macht anschließend von seinem gesetzlich verbrieften Schweigerecht Gebrauch. Er benötige nicht einmal die Unterstützung eines Anwalts, lässt er die Beamten wissen: »Ich bin hier eh bald wieder raus.« Daraufhin wird Franz Röder wieder in seine Zelle gebracht.
    Unterdessen macht das andere Vernehmungsteam große Fortschritte, sie wenden die richtige Taktik an: Für Klaus-Peter Fröhmelt entsteht keine ihn hemmende Drucksituation, die Ermittler erheben keinen moralisch eingefärbten Vorwurf, sie brüllen nicht. Geduld, Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen zahlen sich letztlich aus. Klaus-Peter Fröhmelt gibt seine Verweigerungshaltung schließlich auf und erzählt mit leiser Stimme, wie er und Franz Röder im »Nightlife« waren und dort zufällig auf Helmut Wagner und Birgit Lohmann trafen. Gemeinsam habe man die nächsten Stunden verbracht und getrunken, gelacht, geschäkert. Gegen 2.30 Uhr wurde er müde und stellte die anderen vor die Wahl, entweder mit ihm zu fahren oder ein Taxi zu nehmen.
    »Wie ging es denn weiter, als Sie die Disko verlassen hatten?«
    »Wir sind zu meinem Wagen. Es war ausgemacht, dass Rosi noch mit zu uns kommt. Der Franz war scharf auf sie.«
    »Wussten Sie, dass die Frau eine Prostituierte ist?«
    »Weiß nicht genau. Aber eigentlich war das schon klar. Ich habe mit Franz darüber aber nicht geredet.«
    »Sie sind losgefahren. Und dann?«
    »Wir haben geredet, einfach nur geredet.«
    »Worüber?«
    »Was man halt so redet. Ich bin gefahren, habe das nicht so mitgekriegt. Ich war auch hundemüde, wollte nur noch ins Bett.«
    »Wer hatte denn die Idee, Rosi zu töten?«
    »Das war nicht geplant.«
    Dem jungen Mann versagt die Stimme. Er schlägt die Hände vor das Gesicht und beginnt zu weinen. Die Ermittler lassen Klaus-Peter Fröhmelt gewähren. Es dauert einige Minuten, bis er sich wieder fängt. Ihm wird ein Glas Wasser gereicht.
    »Also noch mal zur Rosi. Das passiert doch nicht einfach so. Darüber muss zwischen euch gesprochen worden sein.«
    »Der Helmut meinte auf einmal: ›Ich habe einen großen Bock darauf, die allezumachen.‹«
    »Um die Frau zu berauben?«
    »Nein.«
    »Worum ging es denn?«
    »Keine Ahnung. Der Franz und ich, wir haben den Helmut für bekloppt erklärt. Wir haben uns geweigert. Wir wollten das nicht.«
    »Was hat denn die Rosi dazu gesagt?«
    »Die war schon eingepennt, hatte wohl zu viel getrunken.«
    »Also der Helmut sagte, er wolle die Rosi allemachen …«
    »Ja, genau. Wir haben ihn gefragt, was das jetzt sollte.«
    »Und was hat Helmut geantwortet?«
    »Der hat gesagt: ›Mir ist jetzt danach. Das ist einfach geil. Ich kann nicht anders.‹«
    »Und das haben Sie geglaubt?«
    »Er hat es jedenfalls so gesagt.«
    »War der Helmut besoffen?«
    »Er hatte schon ordentlich geladen, aber besoffen war der nicht. Helmut konnte noch normal reden und laufen.«
    »Und wie ging es dann weiter?«
    »Franz und ich waren dagegen, die Rosi umzubringen. Aber der Helmut fing immer wieder davon an, wie geil das wäre, die Frau umzubringen. Und dann meinte der Franz, man könnte die ja bei der Gelegenheit auch ausnehmen.«
    »Ausnehmen?«
    »Geld abnehmen. Ich war dagegen. Aber der Franz hat sich das Portemonnaie von der Rosi genommen und 280 Euro gezählt. Dann hat er das Portemonnaie zurückgelegt. Das Geld sollte erst später kassiert werden.«
    »Später?«
    »Also nach der Tötung.«
    Weil er durch das Gespräch über die beabsichtigte Tötung der Frau abgelenkt war, habe er sich auf der Rückfahrt verfahren, erklärt Klaus-Peter Fröhmelt den Beamten. Und er habe noch einmal versucht, seine Freunde umzustimmen, sie von ihrem Mordplan abzubringen.
    »Was haben Sie denen denn gesagt?«
    »Für 280 Euro jemanden umzubringen, das würde sich doch nicht lohnen.«
    »Was passierte dann?«
    »Wie gesagt, ich hatte mich ziemlich verfranzt. Als wir an so einem Waldgebiet vorbeikamen, hat der Helmut plötzlich gemeint, ich sollte anhalten. Er hatte diesen Feldweg gesehen, in den wir dann reingefahren sind.«
    »Und Sie waren jetzt auch bereit, die Rosi zu töten?«
    »Nein. Ich wollte die ganz bestimmt nicht umbringen, aber ich konnte aus der Nummer jetzt auch nicht mehr raus.«
    »Schlief die Rosi noch?«
    »Ja, tief und fest.«
    »Und dann?«
    »Wir sind in den Feldweg rein und noch ein kleines Stück gefahren. Franz

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