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Aus reiner Notwehr

Aus reiner Notwehr

Titel: Aus reiner Notwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Young
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schlang sie die Arme um den Oberkörper, als fröstele sie, und lehnte sich mit der Stirn gegen die Haustür. “Nick, was soll ich bloß tun?”, murmelte sie verzweifelt. “Sie denken, ich hätte ihn umgebracht!”
    Nick gestattete sich lediglich, sie ganz schnell und flüchtig an der Schulter zu berühren. Schließlich hatten sie vor ein paar Stunden erst ihren Mann zu Grabe getragen. “Alles purer Unfug, Amber. Du wirst schon sehen!”
    Sie schüttelte verneinend den Kopf. “Ich habe es mir ja selbst zuzuschreiben, bei den schlimmen Sachen, die ich an dem Morgen sagte! Das klang doch, als wäre ich froh, dass er weg ist. Warum sollen sie mir jetzt glauben?”
    “Es gibt jede Menge Leute, die Deke auf den Tod nicht ausstehen konnten! Du stehst lediglich zufällig oben auf Escavez’ Liste.” Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. “Aber nicht, weil du die Hauptverdächtige bist”, beeilte er sich hinzuzufügen. “Der Ehepartner wird immer routinemäßig zuerst aufs Korn genommen. Pass auf, sie finden nichts, und dann lassen sie dich in Ruhe. Und Stephen auch, glaub’s mir.” Er hätte sie furchtbar gern an sich gezogen und getröstet.
    Sie schluchzte auf, wandte sich um, umfing ihn mit den Armen und schmiegte sich an ihn. Er trug keine Krawatte, sein Hemd stand zwei, drei Knöpfe tief offen, und ihre Lippen berührten seine Haut in der Öffnung. “Halt mich fest, Nick”, hauchte sie kaum hörbar. “Was mache ich bloß ohne dich?” Nick hielt sich krampfhaft zurück, ergriff lediglich ihre Arme. “Ach, Nick, mein Nick …” Sie streckte sich, als wolle sie sich räkeln, schmiegte das Becken gegen ihn; ihr leicht geöffneter Mund streifte zart seinen Hals, seine Kehle, sein Kinn; die Wärme ihrer Lippen ließ ihn erschauern und leise aufstöhnen, widerstandslos unterwarf er sich ihrem Drängen, umfing sie, hielt sie, seine Zunge zwängte sich tief, fordernd, gierig in ihren Mund, seine Hände glitten an ihrem Rücken herab, drückten sie gegen seinen Unterleib, sie wand sich, bog sich, rieb sich an seiner Härte, leise Laute unverhüllter Lust ausstoßend. Hastig, ungeduldig zerrten seine Hände ihre Bluse aus dem Rock, fuhren tastend, suchend unter den Stoff, fanden ihre Brüste, und ohne sich von ihren Lippen zu lösen, presste er sie mit dem ganzen Gewicht seines Körpers gegen die Haustür, zwängte sie ein, hielt sie gefangen, ergab sich der so lange vermissten Seligkeit, sie aufs Neue zu schmecken, aufs Neue zu fühlen, sie, die erste Liebe seines Lebens.
    Amber wölbte sich ihm entgegen, bog den Kopf zurück, bot ihre Brüste seinen Lippen, drehte die Hüften seinen Händen zu, die fahrig, eilig, den Saum ihres Rockes hochstreiften, flüsterte wie im Fieber seinen Namen, wisperte Koseworte in sein Ohr, atemlos, selig, und keuchend neigte er seinen Kopf gegen ihre Stirn.
    Er wollte, musste sie berühren, fühlen, war wie von Sinnen in seiner Wildheit, merkte, sie trug nichts außer ihren Seidenstrümpfen und einem Hauch von Halter unter dem Rock; seine Hände glitten empor an der glatten, kühlen Nacktheit ihrer Schenkel, seine Finger fanden ihr Ziel, als sein Mund aufs Neue mit ihren Lippen verschmolz und ihren Aufschrei verschlang.
    Sie stöhnte auf unter seinem sanften Reiben, ihr wildes, stoßendes Keuchen hallte wider in seinem Brustkorb, ihre Arme schlossen sich um seinen Nacken, und unaufhaltsam trieb er fort, fort zu jener Schwelle, war nur noch einen Wimpernschlag von ihr entfernt, doch er wollte in ihr sein, wenn es so weit war, wollte …
    “Amber! Wo bist du?”
    Amber, verwirrt und benommen, riss sich von ihm los, und in ihren Augen spiegelte sich ein wildes Durcheinander von Zorn und Frustration. “Oh nein!”, zischte sie.
    “Stephen!”, flüsterte Nick, bereits dabei, ihre Kleidung einigermaßen zu ordnen. “Schnell, geh, mach, dass du verschwindest! Ins Schlafzimmer! Los! Ich halte ihn auf!”
    “Wo kommt der denn jetzt her?” Amber war noch nicht richtig zur Besinnung gekommen. Stephen musste sie jeden Augenblick finden. “Was sollen …”
    Sie war nicht schnell genug. Der Junge stand im Durchgang zur Diele, und Argwohn flammte in seinen Augen auf, als er die beiden entdeckte. “Was ist hier denn los? Was will der hier?” Dann fiel sein Blick auf ihr durchwühltes Haar, auf ihre über den Rock hängende Bluse, und er begriff. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und voller Wut wandte er sich Nick zu. “Lassen Sie Ihre dreckigen Pfoten von ihr, Sie Schwein!” Er

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