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Aus reiner Notwehr

Aus reiner Notwehr

Titel: Aus reiner Notwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Young
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rücksichtslose und sensationslüsterne Medienmeute zusätzlich angeheizt. Drei Hubschrauber zogen über dem Ort des Geschehens ihre Kreise.
    Nick gehörte zu einer Gruppe von Unterhändlern, darunter Chief Escavez, Howard Sloan und Pamela LaRue. Gelbes Trassierband versperrte Sam und Kate den Zutritt, aber Nick erspähte sie und kam eilig auf sie zu, unmittelbar gefolgt von Pamela LaRue.
    Sam nickte Pamela höflich zu und wandte sich an Nick. “Wir kommen geradewegs aus dem Krankenzimmer von Victoria Madison”, erläuterte er. “Wir bringen Erkenntnisse mit, die umgehend an den Chief weitergeleitet werden müssen. Es kann sein, dass sie zur Klärung der Situation hier entscheidend beitragen und Stephen dazu bewegen, Ihren Sohn frei zu lassen.”
    Nick warf Kate einen raschen Blick zu, richtete seine Erwiderung aber an Sam. “Victoria war’s, stimmt’s? Hat sie ein Geständnis abgelegt?”
    Kates Hand fuhr erschrocken zum Mund. Immer noch mitgenommen vom Schuldbekenntnis ihrer Mutter, fragte sie: “Woher wusstest du?”
    “Ich ahnte es, seit Amber mir mitteilte, dass dein Vater gewalttätig war und dass deine Mutter ihn damals auf dem Boot erschoss. Aber wir sollten hier keine Zeit verschwenden. Pam, lass sie durch das Absperrband, okay?”
    “Ich bin nicht sicher, ob das die Situation hier entspannen kann.” Pamela besprach sich kurz mit dem für den Überwachungsbereich zuständigen Beamten und hob den gelben Plastikstreifen an, damit Sam und Kate darunter hindurchschlüpfen konnten. “Selbst wenn wir’s Stephen sagen – wird er uns glauben? Er will Amber bei sich haben, sonst nichts.”
    “Wenn sie sich bereit erklärt, zu ihm hineinzugehen, bedeutet das möglicherweise ihren Tod”, wandte Kate ein. “Ich glaube, ihm ist nun klar, dass die Beziehung zwischen ihm und Amber, wie er sie sich vorgestellt haben mag, niemals Wirklichkeit wird. Es kann sein, dass er Selbstmordgedanken hegt.”
    “Genau das befürchte ich ebenfalls”, stimmte Nick zu, hob seine Baseballmütze an und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. “Und ich sehe nicht ein, dass mein Junge diesen krankhaften Fantasien zum Opfer fallen soll!” Er drehte sich um und musterte das Gebäude, seine Miene eine düstere Maske, die Furcht und Frustration ausdrückte, seine Augen ein Spiegel des Aufruhrs, der in seinem Innern tobte. Dann sprach er einen Satz aus, der Kate schier das Herz zerreißen wollte: “Wenn Cody schon wieder etwas passiert – das überlebe ich nicht.”
    Pamela ergriff das Wort, und ihre Stimme klang ruhig und gefasst. “Ich denke, Mrs. Russo sollte selbst entscheiden, ob sie auf die Forderung ihres Stiefsohns eingeht oder nicht.”
    “Pure Zeitvergeudung”, kommentierte Nick verbittert.
    Kate kam der traurige Gedanke, dass dieses Stück nicht mit einem Happy End für Amber ausgehen würde, und sie wandte sich mit einem Vorschlag an Nick. “Willst du nicht mit ihr sprechen? Wenn sie es überhaupt jemandem zuliebe macht, dann doch gewiss um deinetwillen.”
    Alle Augen richteten sich auf den Einsatzwagen, in dem Amber immer noch saß, unbeweglich, wie es schien, bis auf den Bogen, den ihre Zigarette hin und wieder beschrieb.
    Nick verfiel in Schweigen und dachte zurück an die Zeit, als er sich in Amber verliebt hatte. Damals war er exakt in Stephens Alter gewesen. Welche Laune des Schicksals hatte ihn bloß in diese Lage verschlagen? Erneut hob er seine Kappe an, setzte sie wieder auf und seufzte resigniert. “Kate, Sam, bitte den Chief über Victorias Geständnis informieren. Pam, du holst mir Stephen ans Telefon. Halt ihn hin, und ich versuche unterdessen, Amber zu bereden.” Seine Kinnpartie hatte einen entschlossenen, festen Ausdruck angenommen, und er entschwand durch die dichte Menge blauer Polizeiuniformen in Richtung Limousine, wo Amber wartete.
    Als er die Wagentür öffnete, wandte Amber ihm ihr Gesicht zu, zerdrückte ihre Zigarette und stopfte sie in den Aschenbecher. “Was läuft hier eigentlich ab, Nick? Keiner sagt mir was!”
    Nick setzte sich neben sie. “Die Situation ist unverändert. Stephen verlangt, dass du zu ihm ins Haus kommst. Vorher will er Cody nicht freigeben.”
    “Er ist also immer noch im Besitz der Waffe?”
    “Ja.” Nick nahm ihre Hand und ließ seinen Daumen über ihre Finger streichen. “Amber, nur du kannst meinen Jungen retten.”
    “Es ist mir absolut unbegreiflich, dass Stephen glaubt, auf diese Weise irgendetwas erreichen zu können!”, rief Amber aus. “Er

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