Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
Vom Netzwerk:
– und als Termin wurde ein Tag fünf Monate später festgesetzt: der zweite April. Normalerweise wäre dieser Zeitraum für eine königliche Verlobung schockierend kurz gewesen, doch die allgemeine Übereinkunft schien dahingehend zu lauten, dass „man es hinter sich bringen“ müsse, bevor die zukünftige Braut womöglich anderen Sinnes werden und das Land verlassen könnte.
    Doch zuvor wollte Edmund Dante noch ein letztes Mal versuchen, der aufmüpfigen Bürgerlichen die Vermählung mit dem Prinzen auszureden. Es ist schwer zu ergründen, ob er dies aus Eigennutz, zum Wohle des Landes oder aber zum Wohle der künftigen Königin tat.
    Und Königin Christinas Reaktion auf seinen Versuch liefert Historikern einen weiteren verlockenden Einblick, warum diese außergewöhnliche Ausländerin die Krone erobern wollte.
    „Miss Krabbe …“
    „Sagen Sie doch Christina zu mir. Oder Chris. Nur bitte nicht Tina … igitt! Meine Mutter hat diesen Namen ihr Leben lang gehasst, hatte aber nichts Besseres zu tun, als ihn an meinen dranzuklatschen! Toll!“
    „Miss Christina, sind Sie sicher, dass Sie diesen Schritt reiflich erwogen haben?“
    „Und damit meint er in Wahrheit: Herzlichen Glückwunsch“, warf der König ein und funkelte Edmund dabei wütend an.
    Edmund zwang sich zu einem Lächeln, das rasch wieder verging. „Sie sind noch keine Woche im Lande, Sie kennen Seine Hoheit ja kaum, und ehrlich gesagt … äh … ganz ehrlich gesagt …“
    „… bin ich nicht der Prinzessinnentyp?“ Christina setzte sich gemütlich in den Schneidersitz und grinste. „Sagen Sie das doch mal jemandem, der es noch nicht weiß.“
    „Edmund …“
    Sie saßen in einem der Salons. Der König hatte Bier bringen lassen, um die Verlobung zu feiern. Er hatte rasch hintereinander zwei Humpen geleert und wirkte nun ungeheuer erleichtert. Christina hatte einmal am Bier genippt, mit aller Macht einen Schauder unterdrückt und ihr Glas dann David gereicht.
    „Euer Majestät, bitte. Jemand muss es ansprechen. Und die Aufgabe fällt, wie es scheint, mir zu.“
    „Wer sagt das?“, murrte der König. „Sie werden den Handel vermasseln, und dann werde ich gezwungen sein, Ihnen beide Beine zu brechen.“
    „Was für ein munteres Ende“, bemerkte der Prinz, „für eine beispiellose Laufbahn.“
    „Es ist doch nicht fair“, sagte Edmund leise. „Schauen Sie doch auf das Haus Windsor, wenn Sie mir nicht glauben wollen. Sie muss gewarnt werden.“
    „Fein, dann schaffen Sie das Hindernis aus dem Weg. Aber nerven Sie sie nicht, um Himmels willen.“
    „Zu spät“, singsangte Christina. David, der sich gerade neben sie setzen wollte, lachte überrascht auf und ließ sich mit einem Plumps fallen.
    Edmund wandte sich wieder an Christina. Er dräute geradezu über ihr wie ein elegant gekleideter Baum. Seine Hände – zu Fäusten geballt – hatte er hinter dem Rücken versteckt. „Ich -vielmehr wir – möchten sichergehen, dass Sie wissen, worauf Sie sich damit einlassen. Das Leben am Königshof ist nämlich keineswegs ein Honigschlecken mit Cocktailsauce.“
    „Nein?“
    „Als Mitglied der königlichen Familie werden nicht nur die Augen der Welt …“
    „Vor allem die Augen von People.“
    "… .. auf Ihnen ruhen, sondern Sie werden auch verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen müssen. Darüber hinaus …“
    „Darüber hinaus“, fiel sie ihm erneut ins Wort, „werden meine Kinder sich niemals Sorgen machen müssen, wo die nächste Mahlzeit herkommt. Sie werden auch niemals Steuern zahlen müssen, und sie werden immer genug Geld haben, um ihre Kinder auf gute Universitäten zu schicken. Sie werden jederzeit ein festes Dach über dem Kopf haben, wenn sie das wollen, und drei anständige Mahlzeiten am Tag. Zu allen Zeiten werden Leute da sein, die sie umsorgen und beschützen. Sie werden niemals, wirklich niemals allein sein. Und sie werden die Macht haben, etwas gegen die Armut in der Welt zu unternehmen.“
    Alle schwiegen betroffen.
    „Ist das so ungefähr richtig?“
    „Ja.“ David nickte und betrachtete sie aufmerksam. „Das ist sogar ganz genau richtig. Das und noch viel mehr. Und es gilt für unsere Kindeskinder und deren Kinder und so weiter bis in alle Ewigkeit.“
    „Genau. Dann ist ja alles in Butter.“ Christina lächelte und hatte das Gefühl, zehn Pfund Stress über Bord geworfen zu haben. Möglicherweise auch zwanzig. „Wenn sonst nichts mehr anliegt, Edmund, dann würde ich sagen: Packen wir’s

Weitere Kostenlose Bücher