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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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an.“

 
     
     
     
     
     



10
    „Ähem, Lady Christina, dürfte ich höflichst fragen …“
    „Ich bin gar keine Lady“, blaffte sie Horrance an.
    „Mach keine Witze“, sagte David grinsend. Sein Grinsen verschwand jedoch, als eine der Hochzeitsausstatterinnen seinen linken Fuß in einen spitz zulaufenden schwarzen Schuh zwängte. „Ahm, könnten wir vielleicht einen Schuh anprobieren, der nicht ganz so – ahm – machtmenschenhaft aussieht? Außerdem spüre ich meine Zehen nicht mehr.“
    „Ich meine“, fuhr Christina fort, während sie eines der achtzehn Skizzenbücher durchblätterte, „das ist ja nicht mein Titel oder so. Ich bin bloß Christina.“
    „Stimmt nicht“, grunzte David und versuchte, den Schuh wieder abzustreifen.
    „Ach, oder hab ich etwa all die Jahre einen Titel gehabt, von dem ich nichts wusste? Hmm, mal nachdenken: Hab ich ihn von meinem Vater, dem Lkw-Fahrer, geerbt oder von meiner kellnernden Mutter?“
    „Mit Verlaub, Mylady, der König selbst hat mir gesagt, dass Ihr Titel von nun an Lady Christina von Allen Hall lautet.“
    Christina wäre fast vom Stuhl gefallen. „Seit wann denn das? Und wo zum Teufel ist Allen Hall? Und tragen Ladys etwa Jeans? Denn, falls es niemandem aufgefallen sein sollte: Jeans machen ungefähr 98 Prozent meiner Garderobe aus.“
    David kicherte. „Allen Hall ist der Teil des Schlosses, in dem ich mit Dads Erlaubnis Pinguine halten darf.“
    „Oh, würg! Wirklich verdammt lustig. Erinnere mich daran, den König in den Hintern zu treten, wenn ich ihn das nächste Mal treffe.“
    „Es sieht auf den Einladungen besser aus, wenn du einen Titel trägst. Ich dachte, du freust dich darüber.“
    „Dann hast du in den letzten zwei Wochen nicht besonders gut aufgepasst, mein Freund.“
    „Du hast recht“, gab David zu und schlüpfte in das schwarze Seidenjackett, das ihm einer der Ausstatter hinhielt. „Ich bin eigentlich auch gar nicht richtig davon ausgegangen, dass du dich freust. Aber du kennst ja Dad – wenn er sich mal für etwas entschieden hat …“
    „O ja, er ist überhaupt nicht wie gewisse andere Leute, die ich auch kenne.“ Und Christina setzte noch einen drauf, indem sie David wütend anfunkelte. „Was wollten Sie denn fragen, Harry?“
    „Horrance, Mylady. Und ich fragte – ahm –, ob Ihr Kleid -vielmehr Ihr Hochzeitskleid –, ob es – ahm –“
    „Weiß“, sagte Christina bestimmt.
    „Genau, ein weißes“, beeilte sich Horrance zuzustimmen, klappte das Skizzenbuch zu und nahm ein neues zur Hand. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er ihre Gestalt und begann schwungvoll mit einem neuen Entwurf.
    „Wirklich?“, fragte David mit einem freundlichen, aber anzüglichen Grinsen.
    „Klar“, erwiderte sie gelassen. „Ist immerhin meine erste Hochzeit, oder nicht?“
    „Ahm.“ Alle konnten mühelos die „Kümmer-dich-um-deinen-eigenen-Scheiß“-Schwingungen auffangen, die von Christina ausgingen, also gab David nach und fragte. „Was hältst du von diesem Jackett?“
    „Da drin siehst du wie einbalsamiert aus.“
    Horrance wimmerte.
    „Hey, es ist eigentlich ganz nett“, fuhr sie hastig fort, „aber es passt einfach nicht zu dir. Weißt du, was du tragen solltest? Weiß. Als Kontrast zu deinem Haar.“ Deinem prachtvollen, dichten Haar, das so schwarz wie die Sünde ist … mmm …
    „Die Braut trägt Weiß“, sagte Horrances Assistent – Jerry? Jerkin? –, und zwar in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    „Hast du vielleicht Militärdienst geleistet? Dann könntest du deine Uniform tragen –“
    „Nein. Zu der Zeit war ich gerade damit beschäftigt, meinen Doktor in Meeresbiologie zu machen.“
    „Ach, tatsächlich?“
    „Alaska verlangt von den Mitgliedern seines Königshauses keinen Wehrdienst.“
    „Na, wie auch immer. Also bist du zu allem Überfluss auch noch eine studierte Intelligenzbestie. Na ja, darüber kann man vielleicht hinwegsehen.“ Wie hieß dieser Kerl bloß? Jeremiah? Julian? „Schön, dann trägst du eben kein Weiß. Aber auch keinen Smoking. Ich hasse diesen Pinguin-Look. Nichts für ungut, Dr. Prinz David von den Pinguinen.“
    „Spotte nur, so viel du willst …“
    „Tu ich!“
    „… aber ich darf dich doch daran erinnern, dass du Mrs Dr. Prinz David von den Pinguinen wirst.“
    „Oh, kotz. Können wir die ganze Sache nicht noch abblasen?“
    Sie hörte ein leises Klopfen an der Tür und stöhnte in ihr Kissen. Einen Augenblick später wälzte sie sich herum

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