Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4
jetzt ihre Tage? Brachte Floristinnen zum Weinen und ließ sich von Kirchenmännern die Finger brechen. Zum Heulen war das!
„Warum fangen wir nicht einfach an? Ich bin sicher, Sie beide haben noch tausend Dinge, um die Sie sich kümmern müssen.“
„Erinnern Sie sie bloß nicht daran“, sagte David trocken.
„Wenn Sie freundlicherweise diese Fragebögen ausfüllen wollen, dann können wir fortfahren.“
„Na toll! Ein Test!“
„Ja“, sagte Pastor Cray und händigte Christina einen Stapel Bögen aus. „Aber das Bonbon bekommen Sie erst, wenn Sie fertig sind.“
„Ich stelle fest, dass man Sie über die Dame ins Bild gesetzt hat“, sagte David und nahm seinen eigenen Stapel entgegen.
„Ausführlich“, erwiderte Cray.
„Ich sehe einige Probleme voraus“, sagte er vierzig Minuten später.
„Das war ein schwerer Test“, jammerte Christina.
„Hm-hm. Mylady, wie ich aus Frage eins ersehe, kennen Sie anscheinend den vollen Namen Ihres Verlobten nicht. Sie schreiben hier: Er heißt David irgendwas irgendwas irgendwas Baranov, und irgendwo dazwischen muss noch ein Alexander stehen. “
„Tja, ist doch ziemlich nah dran, oder nicht?“
Prinz David hörte abrupt auf zu kichern, als Pastor Cray fortfuhr: „Und Sie, Sir, Sie scheinen die Namen der Familienangehörigen Ihrer Verlobten nicht zu kennen.“
„Aber sie sind doch tot!“
„Trotzdem haben sie ja Namen!“, zischte Christina.
„Sie, Mylady, haben als Antwort auf Frage sechs: Wie werden Sie Ihre Pflichten als Ehefrau erfüllen?, Folgendes geschrieben: Indem ich meinen Kopf stets gebeugt halte und mich so gut wie möglich vor meinen angeheirateten Verwandten verstecke.“
„Das war doch bloß ein Witz“, erklärte sie lahm.
„Ha-ha“, machte der Prinz.
„Und Sie, Sir, haben auf Frage sechs geantwortet: Indem ich meiner Frau erlaube, sich so häufig in der Palastküche aufzuhalten, wie sie will.“
„Was?!“
„Weil du doch Köchin bist!“, rief David und wehrte Christinas Schläge mit seinem Fragebogen ab. „Nicht, weil ich ein Chauvi bin!“
„Wie es scheint“, sagte Pastor Cray laut, bevor ein ernster Schlagabtausch beginnen konnte, „wissen Sie beide sehr wenig voneinander.“
„Ich weiß aber alles, was ich wissen muss“, knurrte Christina. „Idiot.“
„Zänkisches Weib“, hustete Prinz David in seine Faust.
„Das ist insofern problematisch“, fuhr Cray fort und lenkte Christina mit einem Lollipop ab, „als Sie in zwei Monaten heiraten werden.“
„Mein Gott, sind das tatsächlich nur noch … zwei Monate?“
„Ja, auch mir kommt es vor wie gestern, als sich eine illegale Ausländerin bei meinem Vater lieb Kind machte und sämtliche im Palast zur Verfügung stehende Cocktailsauce verputzte“, sagte Prinz David und tat, als wische er sich eine Träne ab.
„Halt bloß die Klappe, Pinguin-Boy.“
„Jetzt muss ich aber wirklich weinen.“
„Hören Sie, Reverend Crepe –“
„Cray, Mylady.“
„Was bezwecken Sie eigentlich mit diesen Fragebögen? Wir heiraten doch, weil jeder von uns seine eigenen guten Gründe hat.“
„Und genau deshalb“, sagte Cray, „bin ich hier.“
Christina überhörte den Einwurf. „David ist gesund. Ich bin gesund, und der König ist Gott sei Dank auch gesund. Wir haben also Summa summarum noch etwa vierzig Jahre, um uns gründlich kennenzulernen. Und jede Menge Zeit, bevor wir wirklich etwas zu tun bekommen. Sie wissen, was ich damit sagen will.“
„Das hoffe ich ebenso wie Sie, Mylady, aber leider ist das Problem noch etwas komplizierter. Sie beide stammen aus – ahm -ich meine, Ihre jeweiligen Eltern – womit ich nichts gegen die verstorbene Königin Dara oder gegen Ihre Eltern gesagt haben will, Mylady, aber – äh – damit meine ich, dass …“
„Spucken Sie’s aus, Cray.“
„Er meint, dass keiner von uns in einer intakten Familie aufgewachsen ist“, erklärte der Prinz. „Dein Dad hat euch verlassen, und meine Mutter war ohne Frage eine schlechte Ehefrau.“
„Ja“, gab Christina zu, „aber auf den Porträts sieht sie einfach klasse aus.“
„Danke sehr. Aber die Frage ist doch die: Welche Grundlage haben wir, um selber eine glückliche Ehe zu führen?“
Christina schwieg, nur das Knirschen ihrer Zähne war zu hören, als sie auf die Bonbonkruste biss, um an den saftigen Kaugummi in der Mitte zu kommen.
„Also, zwei Monate Zeit.“ David räusperte sich und atmete tief durch. „Kommen wir zur Sache. Christina, mein voller
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