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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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solltet.“
    „Wenigstens lesen wir die Memos“, schnaubte Kathryn.
    „Halt doch die Klappe!“
    „Jetzt hast du dich genauso wie mein Vater angehört.“
    „Oooooch. Gleich fang ich an zu flennen!“
    Kathryn ließ ihre unechte Lebensüberdrusspose fallen und brach in ein Kichern aus. Horrance klatschte so laut in die Hände, dass Christina vor Schreck zusammenfuhr. Gott sei Dank war die Maskarabürste der Visagistin in sicherer Entfernung!
    „Ladys! Bitte zurücktreten, wir brauchen ein wenig Platz. Ah, so ist es trefflich. Mylady, wenn Sie sich jetzt bitte drehen wollen … so … ja, noch ein wenig mehr … hm-hm … okay …“
    „Könnten Sie mir vielleicht nicht so nahe kommen?“, quengelte Christina. „Ich bin fast nackt, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte.“
    „Wie? Oh, das macht gar nichts.“
    „Ach so … ist Ihnen tatsächlich nicht aufgefallen.“
    „Jetzt drehen – halt!“ Ungeniert steckte er zwei Finger in ihr Mieder und zog es ruckartig hoch, hob sie dabei fast von den Füßen. Verdammt! Er mochte klein sein, aber er war ziemlich stark. „Viel besser so.“
    „Könnten Sie“, bat Christina höflich, „Ihre Hände mal von meinen Titten nehmen?“
    „Ja, ja. Jetzt drehen … sehr gut … und Schritt … so … ja … jetzt stehen … Ladies, würden Sie bitte helfen … ja … nein, nicht den da, sondern den kleinen Knopfhaken …“
    „Knopfhaken?“
    „Sie haben doch wohl nicht geglaubt, dass dieses Kleid durch einen Reißverschluss verunziert werden würde?“, entgegnete Horrance gekränkt. Sie spürte, wie er mit seinen geschickten Fingern an ihrem Rücken herumnestelte. Das Stillstehen schien eine ganze Ewigkeit zu dauern, bis er endlich sagte: „Und … fertig. Sehr gut – einmal drehen, bitte …“
    Er trat einen Schritt zurück und musterte Christina kritisch von Kopf bis Fuß.
    „Komm mir schon wie eine Komparsin aus Schwuler Blick macht Heteros schick vor“, bemerkte sie launig.
    „Wunderbar, wunderbarer Auftritt“, sagte Horrance, ohne ihren Kommentar zu hören. „Ja. Das müsste genügen.“
    „Wow!“, sagte Kathryn strahlend. „Das ist wirklich ganz wunderbar!“
    „Findest du? Ehrlich?“
    „Chris, du siehst wunderschön aus. Dieses Eisblau bringt deine Augen wirklich zur Geltung.“
    Jenny sah auf. „Ich dachte, Ihre Augen wären grün.“
    „Scheiß auf meine Augen.“ Chris wagte einen Schritt. Alles fühlte sich gut an. Nichts saß zu eng. Sie konnte atmen. Hurra!
    Aus einer zweiten Tasche zerrte Horrance das passende Cape hervor und legte es Christina um die Schultern. „So!“
    „Ooooooohhh!“, machten die Prinzessinnen.
    „Herausragend. Horrance, Sie haben sich wirklich selbst übertroffen.“
    „Vielen Dank, Jenny.“ Er rieb sich die Hände. „Werde dieses Jahr ein verdammtes Vermögen verdienen.“ Erschrocken schlug er sich die Hand vor den Mund, aber Christina lachte nur.
    Wieder klopfte es. Naomi kam mit einem Tablett. „Ich bringe Erfrischungen“, sagte sie. Dann blieb sie aber stehen und starrte Christina mit weit offenem Mund an. „Mylady! Sie sehen …“
    „… wie ein Eiszapfen aus?“
    „… wunderbar aus.“
    „Nun ja, danke“, sagte Christina erfreut. „Danke auch für die Snacks.“
    „Mylady, der Pastor würde Sie jetzt gern sehen, wenn es genehm ist.“
    „Wie habt ihr es bloß geschafft, dem Bischof zu entgehen?“, fragte Alex. „Eigentlich ist der bei königlichen Hochzeiten Brauch.“
    „Ganz einfach. Cray war der Teufel, den ich bereits kannte, im Gegensatz zu dem Bischof. Jedenfalls hab ich mich in diesem Punkt durchgesetzt. Schicken Sie ihn doch herein. Jenny, essen Sie bitte ein Sandwich. Verzeihen Sie, aber Sie sehen gar nicht gut aus.“
    „Lampenfieber“, sagte die Angesprochene mit schwacher Stimme. „Verzeihung, Mylady. Ich stehe noch gar nicht im Scheinwerferlicht, und dennoch –“
    „Essen Sie was, okay? Sonst stürzen Sie mir noch längelang auf den Teppich. Oder in mein Dekolleté.“
    Horrance & Co. verließen das Zimmer, nicht ohne die Damen ermahnt zu haben, nicht zu atmen oder sich zu viel zu bewegen. Dann rief Reverend Cray erneut: „Darf ich hereinkommen?“
    „Kommen Sie schon!“
    Der Geistliche war, wenn dies überhaupt möglich war, noch blasser als Jenny, mit dem einen Unterschied, dass auf seinen Wangen hektische rote Flecken saßen. Seine Stirn glänzte vor Schweiß, den er unablässig mit dem Taschentuch fortwischte. „Ihre Hoheiten. Jennifer. Mylady.

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