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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Leichenverbrennung (Czech). Häftlingsarzt Klodzinski (Phenol): »Als am 25.9.1942 Grawitz das Konzentrationslager Auschwitz visitierte, wählte der Lagerarzt 48 Kranke aus dem Krankenbaublock Nr. 28 für die Phenolspritze aus, die am gleichen Tag ermordet wurden.« KZ-Arzt Kremer am selben Tag im Tagebuch: »Gruppenführer Grawitz im Revier und Lager. Bei der Visite will er von mir wissen, was der Arzt bei allen Infektionskrankheiten zu allererst verordnet. Und was meinte er? Man höre und staune: Ein Abführmittel!« 1944 SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS. † Suizid 24.4.1945.

Greb, Zoltan
    SS -Oberscharführer
    * 9.1.1915. SS-Totenkopf-Sturmbann (der SS-T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst), Stabskompanie, Kompanieschreiber. 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV). – In einem April 1945 entdeckten Bericht – dem Häftling Langfus zugeschrieben – heißt es über die 30stündige Fahrt in verplombten Güterwaggons und die Ankunft von 25 000 Juden Dezember 1942 in Auschwitz: »Der größte Wunsch, den wir damals empfanden, war, noch vor dem Tod wenigstens einige warme Tropfen zu trinken.«

Greig, Nikolaus von
    SS -Unterscharführer
    * 21.4.1896 Gut Loesen in Litauen. Monowitz, September 1944 im Außenlager Althammer. Am 9.3.1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (HvA 13). † 10.5.1971 Bielefeld. – In Althammer erhielt ein Häftling wegen Besitzes von drei Kartoffeln als Strafe 5 Schläge mit dem Ochsenziemer. Die Leichen verhungerter Häftlinge wurden in einer Ecke der Lagerlatrine gestapelt, bis man sie zu den Krematorien in Birkenau brachte (HvA 13).

Grell, Hermann
    SS -Rottenführer
    * 29.1.1910 Siebenbäumen, Kreis Lauenburg. Gärtnerlehre ohne Abschluß. 1933 SS, 1937 NSDAP. Januar 1941 Wachbataillon Flossenbürg, ab März 1941 in Auschwitz. Kommando Landwirtschaft, Gärtnerei Rajsko. Grell: »Von Vergasungen im Bereich KZ Auschwitz erfuhr ich nach meiner Erinnerung erstmals etwa im Frühjahr 1942.« Nach 1945 Friedhofsgärtner. Q.: AV, Bl. 11762ff.

Grell, Otto
    SS -Unterscharführer
    * 17.11.1917 Rathenow. Kommandoführer der Strafkompanie. Rapportführer in Birkenau, Rampendienst. † Seit 15.1.1943 vermißt (AV, Bl. 7639). Häftling Jakob Kronauer (Nr. 23774), Juni 1942 in der Strafkompanie am Königsgraben , im Auschwitz-Prozeß: »Ich war der einzige von uns sechs, der den ersten Tag überlebt hat.«

Grellert, Friedrich
    SS -Scharführer
    * 7.10.1891 Breslau. 1944 Wachmannschaft, Kommando Charlottengrube. Am 2.9.1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (HvA 17). † 15.4.1982 Bad Harzburg.

Grese, Irma
    KZ -Wärterin
    * 7.10.1923 Wrechen in Mecklenburg. Verkäuferin. Ab Juli 1942 in Ravensbrück, ab März 1943 in Birkenau. Kommandoführerin der Frauen-Strafkompanie und Blockführerin, Rapportführerin (Spieß) im Frauenlager Birkenau. Die Gefangene Jenny Schaner (Shelley): »Eine junge Aufseherin namens Grese hantierte nur mit ihrer Reitpeitsche. Die armen Frauen bettelten abends vor der Küche um ein bißchen Wasser, aber sie trieb sie mit der Reitpeitsche auseinander.« Grese im Belsen-Prozeß: »Ich hatte stets eine Peitsche, die ich ständig, wenn nötig, benutzte.« Grese über Auschwitz (MV, Bd. 4): »Juden wurden in diesem Lager als Spitzel verwendet und besaßen gewisse Vorrechte.« Todesurteil britisches Militärgericht November 1945 im Belsen-Prozeß. † Hinrichtung 13.12.1945 Zuchthaus Hameln.

Grewe, Theodor
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung ( GEV ), Unterabteilung Wertsachen
    * 11.10.1908 Stadtoldendorf, Landkreis Holzminden. Inhaber eines Malergeschäfts. Mai 1933 NSDAP, Blockleiter. SS-Unterscharführer. Nach eigener Aussage ab Herbst 1943 in Auschwitz. Standortverwaltung, Abteilung GEV. Grewe: »Es war allgemein bekannt, daß die angelieferten Wertsachen den angekommenen Häftlingen abgenommen wurden. Nachdem die Wertsachen bei uns sortiert und verpackt wurden, sind diese nach Berlin, die genaue Stelle ist mir unbekannt, weitergeleitet worden.« 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt, Entlassung am 25.11.1950. Danach wieder Malerbetrieb am Geburtsort. Q.: AV, Bl. 1118ff.

Grieshaber, Nikolaus
    SS -Sturmmann
    * 21.8.1921 Tschalma/heutiges Serbien. Metzger. Von Oktober 1942 bis zum Ende in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Juni 1944 Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung (eigene Angabe: SS-Küche). 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt, Entlassung Juli 1950. Grieshabers Glaubwürdigkeit dokumentiert

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