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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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öffnete, nachdem ich gleichzeitig die Ventilatoren in dem Entlüftungsschacht angestellt hatte, stellte ich fest, daß diese Frauen leblos am Boden lagen und daß sie ihren Kot ausgeschieden hatten.«

Gruber, Josef
    SS -Schütze
    * 6.4.1889 Essen. Ab Juli 1944 in Auschwitz. Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). – KZ-Kollege Althaus: »Mir ist bekannt, daß Teilnehmer an Sonderaktionen eine Extraration an Schnaps und Zigaretten bekamen. Ich bin auch der Ansicht, daß SS-Leute die Aktionen freiwillig mitmachten, dies nicht nur wegen der Extraration taten, sondern weil sie vermutlich Lust an derartigen Maßnahmen hatten. Die Truppenversorgung in dieser Hinsicht war nämlich gut.«

Grüger, Edmund
    SS -Rottenführer
    * 23.4.1915 Kreis Lask. Monowitz. Nach 1945 Wohnsitz in Baden.

Grünbaum, Jolan
    Mengele-Zwilling, Nr. A- 7201
    * 13.7.1925 in Rumänien. Ankunft Auschwitz am 4.6.1944 aus Ungarn. Grünbaum zur Ankunft: »Zunächst standen meine Mutter, meine Zwillingsschwester und ich und zwei weitere Schwestern in einer Reihe. Zunächst wurden die beiden anderen Schwestern weggeholt. Dann wurde meine Mutter weggeholt.« Grünbaum zu den Untersuchungen: »Wir standen in den ersten Tagen begreiflicherweise unter dem Schock der Trennung von unseren Angehörigen. Hieraus erklärt sich, daß ich mir damals die Einzelheiten über diese Messungen nicht eingeprägt habe.« Wie ihre Zwillingsschwester Adalberta verheiratet in Israel. Q.: MV, Bd. 23.

Grünberg, Georg
    SS -Obersturmführer
    * 10.10.1906 Freiberg/Sachsen. 1931 NSDAP (Nr. 690386), 1932 SS (Nr. 23860). Ab August 1942 in Auschwitz. Nach eigener Aussage (AV, Bl. 12613ff.) ab September 1943 Lagerführer in den Dachau-Nebenlagern Friedrichshafen und Überlingen am Bodensee. Schutzhaftlagerführer Franz Hofmann (AV, Bl. 1355): »Ich habe damals nicht gesehen, wie die Gaskammer nach der Vergasung wieder geöffnet und die Gaskammer geräumt wurde. Dies habe ich mir im Führerheim und in der Unterkunft von SS-Offizieren erzählen lassen. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an den Untersturmführer Grünberg.« Hofmann, »kurze Zeit nach dem Zusammenbruch« mit Grünberg auf der Flucht: »Ich fuhr damals mit ihm zusammen durch Deutschland und wollte nach Hamburg. In Thüringen habe ich mich von ihm getrennt. Grünberg war Kompanieführer einer Wachmannschaft und hatte in dieser Eigenschaft mit den Vergasungen zu tun.« Gastwirt in Wischhafen (zu Grünberg siehe den Artikel über Menachem Litschi). Grünberg: »Die Vergasungsanlagen habe ich nicht besichtigt.«

Gruenke, Walter
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 12.4.1906. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). Verbleib unbekannt. – Auschwitz-Urteil: »Allen war unter schwersten Strafen verboten, sich an Häftlingsgut zu vergreifen. Es gab aber kaum SS-Angehörige, die sich nicht am Geld, den Devisen, Wertgegenständen, an der Wäsche und Kleidung und anderen Dingen, die man den zur Vernichtung nach Auschwitz verbrachten Juden abgenommen hatte, bereicherten.«

Grunwald, Ajzyk
    Opfer von Versuchen zur Massensterilisierung mit Röntgenstrahlen, Nr.  132517
    * 1923. Bericht Grunwald (Auszug): »In Auschwitz wurde ich im Sommer 1943 mit 20 Kameraden im Alter von 20–24 Jahren ausgesucht. Es wurden nur kräftige junge Männer gewählt. Ich wurde röntgenbestrahlt. Im Anschluß daran trat eine außerordentlich schwere und schmerzhafte Verbrennung an Bauch, Schenkel und Genitalorganen auf. 6 Wochen später wurde ich unter Lumbalpunktion operiert. Es wurden beide Hoden entfernt. Nach dem Eingriff hatte ich 8 Tage starkes Fieber. Im Oktober 1943 arbeitete ich dann wieder in der Schneiderei des Lagers. Ich versuchte, trotz meines sehr schlechten Allgemeinzustandes, diese Arbeit durchzuführen, um nicht erneut Versuchen ausgesetzt zu sein.« Grunwald zu den Folgen (im ärztlichen Gutachten Punkt für Punkt bestätigt): »Trotz der Behandlung konnte die Harnröhrenstriktur [Verengung] nicht beseitigt werden, und ich uriniere durch eine Harnfistel des Dammes. Prof. A. schlägt aber, da auch diese Fistel schlecht funktioniert, eine erneute Operation vor: er möchte den Harnausgang in den Mastdarm verlegen. Es wurde eine Hautüberpflanzung vom rechten Oberschenkel auf den Penis und eine zweite von einer gesunden Stelle des linken Oberschenkels auf die röntgenverbrannte Stelle vorgenommen.

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