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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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seine Aussage, wonach er »nichts von den Gewaltverbrechen im Bereich des KZ Auschwitz wußte«. † 27.6.1962 München. Q.: AV, Bl. 12907ff. – Häftling Josef Glück im Auschwitz-Prozeß über die angebliche Unwissenheit der Täter und die Angst der Opfer vor dem Abtransport in die Gaskammer: »Andreas Rappaport hat sich damals [Herbst 1944] den Arm aufgeritzt und mit seinem Blut an die Barackenwand geschrieben: ›Andreas Rappaport – lebte 16 Jahre.‹ Das habe ich in ungarischer Sprache dort gelesen. Ein anderer Junge hat mir zugerufen: ›Onkel, ich weiß, daß ich sterben muß. Sag meiner Mutter, daß ich bis zum letzten Moment an sie gedacht habe.‹ Der Bub hat nicht gewußt, daß seine Mutter schon vergast worden war.«

Grimm, Rudolf
    SS -Rottenführer
    * 25.12.1922 Rittersgrün, Kreis Karlsbad. Ab Herbst 1942 in Auschwitz. Kommandanturstab Schutzhaftlager, Blockführer. Am 30.1.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . Wohnsitz in Baden-Württemberg. – Häftling Vrba (AV, Bl. 14527): »Die Selektionen wurden keineswegs immer von Ärzten durchgeführt. Ich weiß mit Sicherheit, daß zum Teil die Selektionen von Personen durchgeführt wurden, die nicht im Offiziersrang standen. Die SS-Leute gingen gern auf die Rampe, denn sie verließen sie niemals mit leeren Händen. Irgendetwas konnten sie da immer organisieren, sei es nun eine goldene Uhr oder eine Flasche Schnaps.«

Grinberg, Nusen
    Jüdisches Sonderkommando, Nr.  81483
    * 25.12.1904 Makow. Ankunft Auschwitz am 10.12.1942 aus dem Durchgangslager Malkinia. Von 2500 Personen werden 1976 in der Gaskammer ermordet. – Mithäftling Dov Paisikovic: »Einmal habe ich erlebt, daß die eingestreute Menge an Vergasungsmaterial nicht ausreichend war. Der Sanitätskraftwagen, der das Vergasungsmaterial jeweils herbeischaffte, mußte dann noch einmal wegfahren, um das Material zu holen. Das nahm ungefähr eine Stunde in Anspruch. Ein Teil dieses Transportes hatte die erste mangelhafte Vergasung überlebt und mußte nun in dem Vergasungsraum zwischen den bereits Getöteten eine Stunde lang warten, bis die endgültige Vergasung durchgeführt wurde.«

Gröning, Oskar
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 10.6.1921 Nienburg/Weser. SS-Unterscharführer. Vom 28.9.1942 bis 17.10.1944 in Auschwitz. Standortverwaltung, Abteilung GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). Wohnsitz in Niedersachsen.

Grönke, Erich
    Häftling Nr.  11
    * 15.9.1902 Berlin, Sohn eines Maurers. Schuhmacher. Gröhnke: »Ich bin mehrfach bestraft worden. Wievielmal im einzelnen kann ich heute nicht mehr sagen. Unter anderem wurde ich bestraft wegen Diebstahls und wegen Notzucht. Als der Faschismus an die Macht kam, verbüßte ich gerade eine Strafe in Brandenburg. Der Strafverbüßung lag ein Notzuchtverbrechen zugrunde. Die Strafzeit war 6½ Jahre Zuchthaus. Im Jahre 1935 wurde ich entmannt.« Einer von 30 Kriminellen aus dem KZ Sachsenhausen, am 20.5.1940 als Funktionshäftling nach Auschwitz überstellt. Schuhmacher-Kapo, Mitte 1941 auf Betreiben von Höß als Häftling entlassen, Werkstattleiter der sog. Lederfabrik. Grönke: »Richtig ist, daß in der Lederfabrik das Schuhwerk und die Bekleidung der Juden auf Wertsachen untersucht worden sind. Für diesen Zweck war ein Sonderkommando eingesetzt.« Mit Genehmigung von Höß im Besitz einer Pistole und eines Kleinfeuergewehrs. Unterscharführer Paschke: »War ein besonderer Liebling des Lagerkommandanten Höß.« Hauptscharführer Bernhard Walter: »Er ging zu unserem Erstaunen bei Höß ein und aus.« Grönke: »Richtig ist, daß ich die Frau des Kommandanten Höß öfters mit der Kutsche ausgefahren habe. Ich habe auch die Reit- und Kutschpferde des Kommandanten betreut.« 1947 vom LG Schwerin wegen Häftlingsmißhandlungen zu 3 Jahren Haft verurteilt. 1955 Betreiber einer Schuhmacherwerkstatt in Freiburg im Breisgau. Grönke zum Vorwurf, er habe einen Häftling in einer Kloakengrube ertränkt: »Ich kann mich nicht erinnern.« Q.: AV, Bl. 16373ff.

Groffmann, Heinrich
    SS -Unterscharführer
    * 19.5.1920 Behringen/Soltau. Herbst 1940 Blockführer in Flossenbürg, Herbst 1941 in Majdanek, Juli 1944 in Auschwitz, 1945 Mauthausen und Mittelbau-Dora. Nach 1945 im Dienst einer Forstverwaltung in der Lüneburger Heide. Freispruch LG Düsseldorf »trotz sehr erheblicher Verdachtsgründe« im Majdanek-Prozeß am 30.6.1981.

Groh, Michael
    SS -Schütze
    * 15.3.1908 Obrowetz, heute

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