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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Obrovac/Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Jawischowitz und Golleschau. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 19.3.1976 Bietigheim-Bissingen.

Gross, Edgar
    SS -Rottenführer
    * 22.9.1913 Letzkau/Litauen. Standortverwaltung, Koch, d.h. Überwachung der Häftlingsköche in der Häftlingsküche. Standortbefehl Nr. 41/43: »Besuch der Familie vom 1.10.–1.1.44«. Verbleib unbekannt. – Die Überlebende Janina Kowalczykowa (Nr. 32212) in ihrem Aufsatz Die Hungerkrankheit im Konzentrationslager Auschwitz (in: Przeglad Lekarski): »Ich habe einen Fall gesehen, wo einer Kranken im schweren Hungerzustand nachts die Fußsohlen durch Ratten derart abgenagt wurden, daß auf ihrer Oberfläche nur die sorgfältig präparierten Sehnen übrig blieben. Die Betroffene reagierte überhaupt nicht; nach dem Anlegen des Verbandes lebte sie noch zwei Tage lang.«

Grosse, Egon Bruno
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    * 11.2.1908 Bischofswerda in Sachsen. Kaufmann. NSDAP 1937 (Nr. 5884859). SS-Oberscharführer. SDG in Monowitz. Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (LaP). † Kriegstod 16.1.1945 (AV, Bl. 9840). – Häftling Alexander Grünfeld (Nr. 112272) über Selektionen in Monowitz (AV, Bl. 3693ff.): »Wir mußten dann blockweise nackt antreten, und ein SS-Sanitäter, dessen Namen ich nicht mehr weiß, nahm die Selektion vor. Eine nähere Untersuchung erfolgte nicht. Der mir namentlich nicht bekannte SS-Sanitäter sah sich die Häftlinge nur oberflächlich an, und jeder, der abgemagert war, wurde herausgestellt. Diese Leute wurden in der Regel am nächsten Tag abtransportiert.«

Grossmann, Franz
    Häftlingsarzt, Nr.  107566
    * 23.12.1904 Berlin. Chirurg, Leiter des Rothschild-Hospitals in Frankfurt am Main. Vor 1933 zum Katholizismus konvertiert. Am 20.1.1943 Verhaftung Gestapo. Ankunft Auschwitz laut Häftlingsnummer am 13.3.1943. Frühjahr 1943 Häftlingskrankenbau Monowitz, Leiter der Chirurgie, ab 25.10.1944 im Außenlager Eintrachthütte (Produktion von Flugabwehrgeschützen, knapp 1400 Häftlinge). Nach 1945 Direktor des Kreiskrankenhauses Obertaunus in Bad Homburg. † 1953, im Alter von 48 Jahren an einem Herzinfarkt, Folge der KZ-Haft. Q.:  Lagergemeinschaft Auschwitz , Mitteilungsblatt Nr. 2/2011.

Großmann, Karl
    SS -Unterscharführer
    * 30.5.1918 Mährisch-Ostrau. Vom 13.12.1940 bis 1.2.1943 in Auschwitz. Magazinverwalter. † Kriegstod 1.9.1944.

Grosz, Josef
    SS -Rottenführer
    * 17.11.1908 Kosavac. Ab 23.10.1941 in Auschwitz, Standortverwaltung, beim SS-Standortarzt. Nach 1945 in Böblingen.

Grub, Brandel, geb. Rozen
    Ermordet für die Anthropologische Sammlung Fremdrassiger des Anatomen Hirt ( SS -Ahnenerbe)
    * 29.9.1922 Düsseldorf. Schneiderin in Brüssel. 1940 Heirat mit dem Krawattenfabrikanten Abram Josek Grub, 1929 aus Polen nach Belgien emigriert. Am 17. April 1943 werden die Eheleute, Brandels Mutter und ein Onkel in einem Versteck entdeckt, zwei Tage später von Mechelen nach Auschwitz deportiert. Dem Ehemann gelingt während der Zugfahrt die Flucht, er wird aber später gefaßt und nach Auschwitz verschleppt. Brandel Grub erreicht das Lager am 22.4.1943. Von 1400 Deportierten werden 879 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Vergasung). Häftling Nr. 42600. Am 30.7.1943 nach Natzweiler deportiert und August 1943 in der Gaskammer erstickt. Q.: HJL. – Joseph Kramer, zu dieser Zeit Kommandant in Natzweiler (Nbg. Dok. NO-807): »Anfang August des Jahres 1943 bekam ich die 80 Internierten, die dazu bestimmt waren, durch dieses Gas [Cyanhydrat-Salz] getötet zu werden, mit Hilfe des Gases, das ich von Hirt erhalten hatte. Ich begann eines Abends, gegen neun Uhr, zum ersten Mal, mit Hilfe eines kleinen Lastwagens ungefähr 15 Frauen in die Gaskammer zu führen. Ich erklärte diesen Frauen, daß sie durch ein Desinfektionszimmer müßten, verschwieg, daß sie erstickt würden. Assistiert von einigen SS, zwang ich sie, sich völlig auszuziehen, und dann stieß ich sie in die Gaskammer, als sie völlig ausgezogen waren. Im Augenblick, als ich die Türe geschlossen hatte, tat ich eine gewisse Menge in einen Trichter, der unterhalb und rechts vom Guckfenster angebracht war. Gleichzeitig schüttete ich eine gewisse Menge Wasser hinzu, das genau wie auch das Salz in eine Mulde fiel, die innerhalb der Gaskammer, unterhalb des Guckfensters war. Ich beobachtete durch die Außenfenster, was sich im Inneren der Kammer abspielte. Als ich dann die Türe

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