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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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in andere Lager weitertransportiert. Standortbefehl Höß vom 27.5.1944, während der Ungarntransporte: »Im übrigen haben alle SS-Angehörigen für die größte Schonung der Natur einzustehen.« Abgang Auschwitz am 29.7.1944. Ehefrau Höß und fünf Kinder verlassen die Dienstvilla am 6.11.1944 Richtung Ravensbrück, für Wohnungsausstattung usw. werden vier Güterwaggons benötigt (Czech). 1945 als Bootsmaat Franz Lang auf Sylt abgetaucht, danach auf einem Bauernhof bei Flensburg. Am 11.3.1946 von britischer Militärpolizei verhaftet (»Meine Giftphiole war zwei Tage vorher zerbrochen«). Höß am 14.3.1946 in einer Vernehmung (Nbg. Dok. NO-1210): »Die höchste Zahl an Vergasungen in Auschwitz an einem Tag betrug 10000.« Am 25.5.1946 Auslieferung an Polen. Höß in polnischer Haft: »Heute sehe auch ich ein, daß die Judenvernichtung falsch, grundfalsch war. Gerade durch diese Massenvernichtung hat sich Deutschland den Haß der ganzen Welt zugezogen. Dem Antisemitismus war damit gar nicht gedient, im Gegenteil, das Judentum ist dadurch seinem Endziel viel näher gekommen.« Todesurteil am 2.4.1947 in Warschau. † Hinrichtung am 16.4.1947 auf dem Lagergelände in Auschwitz.

Hössler, Franz
    Kommandoführer Gaskammern
    * 4.2.1906 Oberdorf/Schwaben. Fotograf. 1932 NSDAP (Nr. 1374713) und SS (Nr. 41940), Obersturmführer (1944). Ab 1933 in Dachau, zunächst als Wachposten. Ab Juni 1940 in Auschwitz. Leiter des nur Juli/August 1940 bestehenden Außenlagers Oehringen in Sosnica b. Gleiwitz, 30 Häftlinge, eingesetzt zum Abwickeln des Stacheldrahts eines ehemaligen Kriegsgefangenenlagers für die Einzäunung von Auschwitz (StAu I). Führer von Arbeitskommandos und der Strafkompanie. Jozef Kret, Häftling in der Strafkompanie (HvA 1): »Wir kämpften nicht um jeden Tag, sondern um jede Stunde unseres Lebens.« Arbeitsdienst- und Rapportführer (Spieß). Laut Häftlingsarzt Klodzinski begleitete er am 28.7.1941 den Transport von 575 Häftlingen (14 f 13), die in der Vergasungsanstalt Sonnenstein in Pirna ermordet werden. Schutzhaftlagerführer Franz Hofmann (AV, Bl. 1356): »Ständig an der Rampe beschäftigt waren der Unterführer Moll und der Untersturmführer Hössler.« Leiter der Vergasungen im Alten Krematorium (Broad), in Bunker I und Bunker II. Laut Filip Müller von den Häftlingen Mojsche Lügner genannt, hielt vor der Vergasung Ansprachen wie: »Nach dem Baden gibt es für jeden eine Portion Suppe und Kaffee oder Tee. Ja, damit ich es nicht vergesse, halten Sie nach dem Baden alle Lehrbriefe, Diplome, Schulzeugnisse und sonstigen Dokumente bereit, damit wir jeden nach seinen Kenntnissen und Fähigkeiten einsetzen können. Noch etwas: Diabetiker, die keinen Zucker zu sich nehmen dürfen, melden sich nach dem Baden beim diensthabenden Personal.« Am 16.9.1942 mit Höß und Dejaco Dienstreise ins Vernichtungslager Chelmno (Gaswagen) wegen der Verbrennung der Leichen in Massengräbern. Kommandierte ab dem 21.9.1942 die Leerung der Massengräber und die Verbrennung von mehr als 100000 Leichen der in den Birkenauer Gasbunkern Ermordeten (Ende November 1942 abgeschlossen). Ab 27.8.1943 Schutzhaftlagerführer des Frauenlagers Birkenau. Standortbefehl (StB) Nr. 30/43: »Besuch der Schwiegereltern vom 25.7.–8.8.43«. StB vom 21.8.1943: »Besuch der Schwägerin v. 20.–28.8.43«. April 1944 Natzweiler, Juni 1944 Schutzhaftlagerführer in Auschwitz. Bei Kriegsende in Belsen, wo täglich die Häftlinge infolge Hungers und Seuchen sterben. Todesurteil britisches Militärgericht am 15.11.1945 in Lüneburg. † Hinrichtung 13.12.1945 Hameln. Aussage Hössler im Belsen-Prozeß: »Jeder im Lager wußte von der Gaskammer in Auschwitz, aber niemals nahm ich an der Aussortierung von Häftlingen teil.«

Höwner, Hans
    Führer des Außenlagers Althammer
    * 3.5.1922 Danzig. SS-Oberscharführer. Ab Herbst 1940 in Auschwitz. Leiter der Truppenkantine im Stammlager und in Monowitz. September 1944 kurz Chef des im selben Monat gegründeten Lagers Althammer im Bezirk Kattowitz (Bau eines Kraftwerks, 500 Häftlinge). Kommandanturbefehl vom 4.10.1944: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . 1948 in Krakau als Angehöriger »einer verbrecherischen Gruppe« zu 8 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Hofbauer, Franz
    SS -Unterscharführer ( 1941 )
    * 11.10.1918 Schalchen, Kreis Braunau. 1938 SS-Verfügungstruppe. Ab 17.9.1942 in Auschwitz. Lasik (Personal): »Funktionär der Lagerverwaltung sowie Mitglied des

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