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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Häftlingsschwester Sternberg in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz über den Abtransport zur Gaskammer, über Brot und Hunger (AV, Bl. 3982): »Nackt, mit dem letzten Stück Brot in der Hand, fuhren sie dem Krematorium zu. Die übrigen Brote, auf denen die Kranken zum Teil gelegen hatten und die meistens sogar von Kot beschmutzt waren, wurden von den Überlebenden aufgegessen. Ich gebe zu, daß ich sehr oft das Brot von den Verstorbenen hervorgezogen habe, um es zu essen, auch wenn die Toten schon die ganze Nacht darauf gelegen haben. Denn der Hunger war so groß, daß wir imstande waren, auch Schmutz zu essen. Wer es nicht selbst erlebt hat, wird nie ermessen können, was Hunger bedeutet.«

Kühnast, Otto
    SS -Sturmmann
    * 11.12.1923 Treuenbrietzen. Ab 21.7.1944 in Auschwitz, Wachmannschaft. Am 20.1.1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt.

Kühne, Heinz
    SS -Rottenführer
    * 16.8.1923. Vom 26.9.1942 bis 3.10.1944 in Auschwitz, Standortverwaltung, Aktion »Reinhard«. Verbleib unbekannt. Höß in seinen Aufzeichnungen: »›Aktion Reinhard‹ war [in Auschwitz] die Deckbezeichnung für die Erfassung, Sortierung und Verwertung aller Dinge, die durch die Judentransporte und deren Vernichtung anfielen.«

Kühnemann, Heinrich
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 11.8.1919 Essen. 1941 Ausbildung als Opernsänger in Wien. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV, Effektenkammer (Raubgut). Standortbefehl vom 13.8.1943: »Besuch der Ehefrau vom 10.–24.8.43«. Nach 1945 in Oberhausen. In Vrbas Buch unter dem Namen Hans König beschrieben: »Während die alten Hasen schwitzten und wir dusseligen Lehrlinge hin- und hersprangen, prügelten Graf und König auf uns ein, durchsuchten uns, bestraften uns und brüllten in einem fort: Los! Los! Schneller, ihr Schweinebande, schneller!‹« Das LG Siegen im Urteil gegen SS-Rottenführer König über Kühnemanns Auftritt in der Hauptverhandlung: »Er sprach über seine berufliche Tätigkeiten als Schauspieler, Opernsänger und Gewerkschaftsführer und betonte, wie beliebt er im Konzentrationslager bei den Häftlingen gewesen sei.« Das Urteil über die Mißhandlung des Häftlings Stanley Golvin durch Kühnemann: »Er habe die Schläge mitzählen müssen. Nach dem 24. Schlag habe er sich verzählt. Deshalb habe er ›10 Schläge extra‹ bekommen.« Verhandlung gegen Kühnemann Mai bis September 1991 vor dem LG Duisburg, wegen Verhandlungsunfähigkeit eingestellt. † 1998.

Küper, Alfred
    SS -Rottenführer
    * 26.10.1907 Wattenscheid. Ab Oktober 1944 in Auschwitz, SS-Totenkopf-Sturmbann . 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 6.5.1972 am Geburtsort.

Küper, Theodor
    Fahrbereitschaft
    * 10.7.1923 Rotthausen, Kreis Essen. Sohn eines Schlossers. SS-Unterscharführer. Ende 1941 in Auschwitz, zunächst Wachtruppe. Küper: »Ich bin als Angehöriger der Fahrbereitschaft nie auf die Ankunftsrampe gekommen.« Fahrer Eduard Lorenz: »Bei diesen Transporten zu den [Vergasungs-]Bunkern wurde praktisch jeder einzelne Angehörige der Fahrbereitschaft eingeteilt.« Berufsangabe nach 1945: Mechanikermeister. Aussage: AV, Bl. 13326ff.

Kürbis, Ferdinand
    SS -Rottenführer
    * 2.12.1914 Edwardpol. Blockführer in den Außenlagern Lagischa, Charlottengrube und (laut KZ-Kollege Heinrich Bischoff) Eintrachthütte. Nach 1945 in Nordrhein-Westfalen.

Küsel, Otto
    Häftling Nr.  2
    * 16.5.1909 Berlin. Einer von 30 Kriminellen aus dem KZ Sachsenhausen, am 20.5.1940 als Funktionshäftling nach Auschwitz überstellt. Kommando Arbeitseinsatz. Flucht am 29.12.1942, in Warschau untergetaucht und am 25.9.1943 erneut nach Auschwitz gebracht. Am 9.2.1944 nach Flossenbürg überstellt. Berufsangabe nach 1945: Vertreter. Küsel nennt in einer Aussage einzig den in Polen hingerichteten – strafrechtlich nicht mehr verfolgbaren – Oberscharführer Herbert Kirschner (PA) als Täter, um dann zu behaupten: »Ich kann keine weiteren SS-Angehörigen des KL Auschwitz nennen, die sich Gewaltverbrechen schuldig gemacht haben.« † 17.11.1984 Oberviechtach. Aussage: AV, Bl. 5725ff.

Küserow, Max
    Häftling Nr.  17
    * Nicht ermittelt. Einer von 30 Kriminellen aus dem KZ Sachsenhausen, am 20.5.1940 als Funktionshäftling nach Auschwitz überstellt. Zeitweise Blockältester der Strafkompanie. – Vrba (Erinnerungen) über die Allmacht der Blockältesten: »Am 17. Juli 1942, dem Tag, an dem Heinrich Himmler nach Auschwitz kam, starb Jankel Meisel, weil drei

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