Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

† 30.1.1944 Heilanstalt Seltersberg.

Krüger, Ingeborg
    KZ -Wärterin
    * 21.12.1922 Hamburg. KZ-Kollegin Stiwitz: »Ich kenne sie von Ravensbrück als Hundeführerin. Ich glaube, sie hatte ihren eigenen Hund dabei.« SS-Aufseherin des Frauenlagers im Stammlager (HvA 20). Krüger (AV, Bl. 8139): »Im übrigen möchte ich nochmals betonen, daß ich weder während meiner informatorischen Beschäftigung in Ravensbrück noch im KL Auschwitz keine [sic] strafbaren Handlungen begangen habe, und zwar weder aus eigener Initiative noch auf Befehl.« Berufsangabe: Kriminalobermeisterin.

Krümmer, Martin
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 22.11.1921 Heufeld/Serbien. SS-Rottenführer. In Auschwitz bis 27.11.1944. Nach 1945 in Buenos Aires.

Krug, Heinrich
    Zentral-Bauleitung
    * 20.8.1912 Kassel. SS-Unterscharführer, laut KZ-Kollege Huley für den Aufbau der Steinbaracken in Birkenau zuständig. † Gilt als vermißt.

Krug, Kurt
    SS -Unterscharführer
    * 20.6.1909 Boilstädt b. Gotha. Beamter. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Ordonnanz im SS-Führerheim. Rapportführer im Außenlager Eintrachthütte (HvA 17). Nach 1945 in Bad Vilbel.

Krumey, Hermann
    Stellv. Kommandoführer des Sondereinsatzkommandos ( SEK ) Eichmann in Budapest ( 1944 )
    * 18.4.1905 Mährisch-Schönberg. Drogist. 1935 Sudetendeutsche Partei (SdP), Ersatzorganisation der verbotenen NSDAP. 1938 NSDAP und SS (Nr. 310441), Obersturmbannführer. Ende 1939 bei einem Liquidationskommando für »Polaken, Juden und solches Gesindel« (Krumey). 1940 Leiter der Umwandererzentrale (UWZ) Lodz. Die Umwandererzentralen waren am 11.11.1939 gegründete und dem Reichssicherheitshauptamt unterstellte Dienststellen für die »Aussiedlung« von Polen und Juden. Die »Evakuierung« (Tarnwort für Vernichtung) besorgten die örtlichen Polizeistellen. Die UWZ Lodz hatte zahlreiche Außenstellen, z.B. in Zamosc. Laut SS-Standartenführer Hans Ehlich (RSHA) zuständig für die »gesamte Absiedlung der Fremdvölkischen« im Warthegau und in Teilen des Generalgouvernements. Laut LG Frankfurt (4 Js 908/62) veranlaßte Krumey, daß arbeitsunfähige Personen nach Auschwitz deportiert wurden: »Er hat ferner zugelassen, daß […] polnische Kinder unter 14 Jahren in das KL Auschwitz eingeliefert wurden, wo sie, wie er wußte, ebenso wie die arbeitsunfähigen Personen sofort liquidiert wurden. So sind aus einem Polen-Transport des Bezirks Zamosc Mitte Dezember 1942 der 10jährige Thaddaus Rycyk und der 12jährige Miecislaus Rycaj zusammen mit anderen polnischen Kindern durch Phenol-Einspritzungen ins Herz alsbald nach der Einlieferung beseitigt worden.« Im SEK Eichmann zuständig für Deportationen nach Auschwitz. Krumey-Anklage: »Eichmann war der böse Geist des Amtes, Krumey war der Durchführende der Maßnahmen.« Zuletzt Leiter der Außenstelle des Einsatzkommandos Eichmann in Wien. 1948 als Mitläufer entnazifiziert. 1956 Erwerb der Hubertus-Drogerie im hessischen Korbach, Abgeordneter des Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) im Kreistag Waldeck. Am 29.8.1969 vom LG Frankfurt zu lebenslanger Haft verurteilt. † 27.11.1981 Erftstadt (Zentralkartei ZSTL). Q.: Krumey-Anklage.

Krupat, Peter
    SS -Schütze
    * 2.4.1923 Meldekwirschen. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Niedersachsen.

Krupatz, Paul-Friedrich
    SS -Unterscharführer
    * 11.2.1909. Standortbefehl Nr. 36/43: »Besuch der Ehefrau in der Zeit vom 23.4.–3.5.1943«. Kommandanturbefehl Nr. 25/43: »Besuch der Ehefrau von Mitte Juni – Ende Juni 1943«. Verbleib unbekannt.

Krzyzanowska, Regina
    Häftling Nr.  44719
    * 16.6.1923. Ankunft Auschwitz am 13.5.1943 aus dem Warschauer Gestapogefängnis Pawiak. Pflegerin in Block 11 – Infektionskrankheiten – in Birkenau. Nach 1945 Ärztin in Warschau. Krzyzanowska über eine Selektion Mitte Dezember 1943 (im Kalendarium Auschwitz sind am 12.12.1943 insgesamt 2106 Frauen aufgeführt, die selektiert und am selben Tag vergast werden): »Auf den Block kam Mengele zusammen mit einigen SS-Männern, von denen ich mich an einen SS-Funktionär namens Polczynski erinnere. Mit ihnen zusammen kamen auch Häftlinge, die das sog. Sonderkommando bildeten. In der Tür des Blocks stand Mengele mit anderen SS-Männern, Polczynski stand dabei mit einer Peitsche in der Hand auf dem Ofen in der Mitte des Blocks. Sämtliche Kranke wurden gezwungen, nackt durch die Baracke zu gehen, und man verlud sie dann auf Lastwagen. Jene Kranke, die