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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Osnabrück. † 4.6.1998 Lingen/Ems (FSK).

Kupferberg, Raphael
    Häftlingsarzt, Nr.  43235
    * 16.7.1910 Kielce/Polen. Ankunft Auschwitz am 30.6.1942 aus dem Lager Beaune-La-Rolande. In Birkenau in Block 15. Kupferberg: »Was Schumann anbelangt, kann ich sagen, daß er Sterilisierungs-Experimente durch sehr starke Bestrahlung durchführte. Ich kann dies aus zwei Gründen bezeugen: Einmal schickte man in meinen Block Jugendliche, die ohne Zweifel gleich bei der Ankunft abgesondert worden waren. Sie erzählten, daß man ihre Geschlechtsorgane unter Hitze gesetzt habe. Drei oder vier Tage später zeigte sich ein roter Fleck am Hodensack, und die Gangräne verbreitete sich über die Geschlechtsorgane. Bei der nächsten Selektion wurden diese Kinder selektioniert. Zum anderen hatte ich einen Freund, Dr. Pach, der [dem Sonderkommando in] den Gaskammern als Arzt zugewiesen worden war. Dieser erzählte mir, daß diese Kinder in die Gaskammern geschickt worden waren.« Nach 1945 Arzt in Paris. Q.: MV, Bd. 21.

Kuppek, Michael
    SS -Schütze
    * 25.10.1903. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Kurle, Anton
    Hundestaffel
    * 16.10.1923 Semlin. SS-Sturmmann. Mitte 1944 in Auschwitz. Nach 1945 in Hessen. – Kommandant Höß in seinen Aufzeichnungen allgemein zu den Hundeführern: »Aus Langeweile, um einen Spaß zu haben, hetzten sie auch die Hunde auf die Häftlinge.«

Kurpanik, Karl
    SS -Hauptscharführer
    * 22.3.1909 Neu-Beuthen. Arbeiter. SS 1940. KZ-Kollege Czapla über die Blockführer im Quarantänelager in Birkenau, darunter Kurpanik: »Es handelte sich um typische Blockführer aus Auschwitz, wie ich sie in anderen KL vorher nie erlebt habe. Sie waren abgebrüht und abgestumpft und ohne jedes menschliche Gefühl den Häftlingen gegenüber.« Häftlingsarzt Wolken (AV, Bl. 6948) u.a. über Kurpanik in Birkenau: »Im Sommer 1943 veranstalteten die SS-Leute des öfteren sog. ›Hasenjagden‹. Die Opfer suchten sie sich beim Appell aus. Diejenigen, die nicht richtig in der Reihe standen, die beim Kommando ›Mützen ab‹ nicht schnell genug die Mütze abnahmen oder die nicht genügend ›strammstanden‹, wurden unter Schlägen und Drohungen gegen den elektrischen Zaun gehetzt. Die Posten von den Kontrolltürmen schossen dann auf die Häftlinge. Von rückwärts schossen die Blockführer.« † Todesurteil am 22.2.1946 in Kattowitz, Hinrichtung.

Kurschus, Albert
    SS -Rottenführer
    * 24.2.1907. Verbleib unbekannt. Ein Kurschuss, kein Vorname, Litauer, SS-Sturmmann, ist aufgeführt bei Shelley: 1943 Wachmann im Krematorium IV, Mai 1944 ebenda Kommandoführer. Laut Häftling Filip Müller zerrte er mit seinem Kollegen Peter Voss einen Mithäftling, der eine Bekannte im Auskleideraum vor der Vergasung gewarnt hatte, zu einem der Öfen, der dann »lebendigen Leibes verbrannt« wurde (StAu III). Auch von Feinsilber – ohne Vornamen – genannt.

Kury, Jakob
    SS -Rottenführer
    * 17.3.1908 Palanka, Kreis Uipalanka. Stabskompanie, Kommando Harmense. † 6.10.1970 Ludwigsburg.

Kurz, Alois
    SS -Untersturmführer ( 1940 )
    * 14.7.1917 Saalfelden b. Salzburg. Ingenieur. 1938 SS (Nr. 382378). Juni 1942 Führer einer Totenkopfkompanie in Majdanek. Vom 12.6.1944 bis November 1944 Arbeitsdienstführer in Auschwitz. Zuletzt KZ Mittelbau. Wohnsitz in Österreich.

Kurz, Ernst
    SS -Rottenführer
    * 26.7.1921 Hadikwalw/Rumänien. Oktober 1941 bis 11.3.1942 Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Kuypers, Wilhelma Johanna
    KZ -Wärterin
    * 2.6.1923 Denbosch. SS-Aufseherin Kommando Wäscherei im Lagerabschnitt BIIB. Nach 1945 in den Niederlanden.

L
    Labusge, Josef
    Fahrbereitschaft
    * 28.4.1904 Kattowitz. SS-Rottenführer. Verbleib unbekannt. – Mengeles Obduzent Nyiszli zur Fahrbereitschaft (Auszug): »Jeden Abend gegen sieben Uhr fährt ein Lastwagen durch das Tor des Krematoriums. Er bringt 70–80 Frauen oder Männer, die täglich aus den Blocks und Krankenbaurevieren Selektierten. Alle sind offenbar schwer krank, haben keine Kraft mehr zum Schreien, nicht einmal dazu, von der Ladefläche des Lastwagens herabzusteigen. Die SS-Wachen brüllen und treiben sie an. Keiner bewegt sich. Da verliert der Unteroffizier, der den Wagen fährt, die Geduld. Er steigt in den Wagen zurück und läßt den Motor an. Langsam senkt sich der hintere Teil der Ladefläche, und die Menschen werden regelrecht herausgeschüttet.«

Lachmann, Gerhard
    Politische Abteilung

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