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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Waclaw
    Jüdisches Sonderkommando, nichtjüdischer Oberkapo, Nr.  2520
    * 20.11.1908 Dziarnow. Mechaniker. Ankunft Auschwitz am 15.8.1940 mit dem ersten Transport aus Warschau. Es sind 513 Häftlinge aus dem Warschauer Gestapogefängnis Pawiak sowie 1153 Polen, die bei Razzien festgenommen wurden. Ab September 1940 Heizer im Alten Krematorium , riß den Toten das Zahngold heraus (Feinsilber). Ab 15.10.1943 Kapo, November 1944 Oberkapo. Am 5.1.1945 Überstellung nach Mauthausen. † 3.4.1945 ebenda als Geheimnisträger erschossen. Q.: Handschriften.

Lippok, Gerhard
    SS -Rottenführer
    * 8.3.1913. SS-Betrieb Deutsche Lebensmittel GmbH . 1948 in Bytom (Beuthen) zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Lipschis, Hans
    SS -Rottenführer
    * 7.11.1919 Grottingen. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Nach 1945 Wohnsitz USA. – Häftlingsarzt Fejkiel (Hunger) über die Tatsache, daß in Auschwitz im Verhältnis wenig Suizide begangen werden: »Diese Tatsache findet im systematischen Hungernlassen seine Erklärung. Der hungernde Mensch ist dem Problem des Todes gegenüber gleichgültig und ist nicht fähig, einen Selbstmord zu begehen.«

Lipski, Gustav
    SS -Unterscharführer
    * 29.8.1907 Frankpol (sic). SS-Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturbefehl Nr. 23/42: Mit Wirkung vom 9.11.42 »mit der Jagdaufsicht und Ausübung der Jagd innerhalb des Interessengebiets KL Auschwitz beauftragt«. Nach 1945 in Lübeck.

Litschi, Menachem
    Jüdisches Sonderkommando
    * Unbekannt. Gurthersteller. Ankunft Auschwitz nach neuntägiger Fahrt im abgeriegelten Güterwaggon am 11.4.1944 aus Athen. Von 2500 griechischen Juden werden 1872 sofort in der Gaskammer ermordet. Jaacov Gabai über seinen Freund Litschi (Greif): »Eines Tages sagte er zu mir: ›Jaacov, diese Arbeit ist unerträglich, wir können die Menschen doch nicht ins Feuer werfen, ich will nicht mehr leben.‹ Ich sagte ihm, er solle zwei, drei Tage geduldig ausharren. Zwei Tage wartete er, und am dritten Tag – als er merkte, daß niemand hinschaute – als wir die Leichen zum ›Bunker‹ brachten, sprang Menachem mit der Leiche, die er herbeischleppte, ins Feuer und verbrannte sich selbst. Ein deutscher Feldwebel [SS-Untersturmführer] namens Grünberg erschoß ihn, damit er keine Schmerzen leiden mußte. Das war am 18. Mai 1944.«

Lobinat, Johann
    SS -Schütze
    * 15.12.1913 Jetkanten/Litauen. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 14.12.1942 Reservelazarett Kattowitz. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz über ihre Ankunft 1942: »Es war 5 Uhr früh, da rief man: anstellen Ihr Mistbienen, aber schnell. Seid froh, daß ihr ins Lager gekommen seid, Eure anderen Glaubensbrüder sind schon durch den Kamin gegangen, sowieso kommt ihr auch noch dran.«

Lockhauser-Bäumer, Eduard
    SS -Oberschütze
    * 16.10.1920 Köln. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 12 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 20.10.1978 Mölln.

Löbner, Walter
    Häftlingsarzt, Nr.  70096
    * 27.1.1903 Hermannshütte in Westböhmen. Kurarzt in Marienbad. Nach Einmarsch ins Sudetenland Flucht nach Prag. Verhaftung Gestapo am 18.4.1939. Am 20.2.1940 Deportation ins KZ Sachsenhausen. Ankunft Auschwitz am 25.10.1942. Stationen: Außenlager (AL) Budy, Stammlager und AL Janinagrube. Löbner, der fast sechs Jahre Lagerhaft überlebte, in einem Bericht vom 8.11.1945 (AV, Bl. 6680f.): »Daß ich diese Leidenszeit durchstand, verdanke ich allein meinem Beruf. Es hat zwar in jedem Lager einen Häftlingskrankenbau gegeben, doch waren dort keine Häftlingsärzte beschäftigt, sondern ungeschulte Laien wie Schuster und Schlosser als Pfleger tätig, während wir approbierten Ärzte in Wind und Wetter draußen mit Schippe und Spaten eine schwere körperliche Arbeit leisten mußten. Wenn aber dem Häftlingspfleger an einem Falle etwas gelegen war, so zog man mich zu Rate, und als Honorar erhielt ich ein Stück trockenes Brot oder einen halben Liter Suppe, und das war das erste Glied in einer Kette von glücklichen Zufällen, die mich dieses Leben durchhalten ließen. Als im Jahre 1943 Mangel am Rohstoff Mensch in Deutschland einzutreten begann, wurden wir Ärzte zum medizinischen Dienst im Häftlingskrankenbau zugezogen.« Löbner (AV, Bl. 4968): »Unendlich groß ist die Zahl der unschuldig Getöteten, darunter meine ganze Familie, Eltern und Geschwister.« Arzt in Haifa.

Löhrmann, Julius
    Poststelle I.G. Farben Monowitz
    * 20.7.1904. 1930 SA, Truppführer. September 1942

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