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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Verhältnis zu Mietek Morawa, dem Kapo des Jüdischen Sonderkommandos : »Lorenz tauchte fast täglich, manchmal mehrmals im Krematorium auf, um nachzusehen, ob Morawa für ihn und seine Spießgesellen in der Politischen Abteilung etwas organisiert hatte.« † Gilt als vermißt.

Lorentz, Lothar
    SS -Unterscharführer
    * 2.10.1903 Helbra, Mansfelder Seekreis. Ab Juli 1941 in Auschwitz, Kommandoführer in Neu-Dachs. † 15.5.1954 Berlin (JA). – Franciszek Piper über die Situation der Grubenarbeiter in Neu-Dachs (HvA 12): »Vor dem Hinunterfahren amüsierten sich die SS-Männer damit, daß sie Zigaretten in die Höhe warfen und den Häftlingen befahlen, sie aufzufangen. Im Augenblick, da die Häftlinge den Befehl ausführten, hetzte man Hunde auf sie.«

Lorenz, Eduard
    Fahrbereitschaft
    * 12.2.1921 Neudorf, Kreis Komotau. In der Landwirtschaft seines Vaters. Mit 17 Jahren freiwillig zur SS, Unterscharführer (1944). Ab Januar 1942 in Auschwitz. Zuletzt Nordhausen und Neuengamme. Am 22.12.1947 in Krakau wegen Mißhandlungen zu 15 Jahren Haft verurteilt, Entlassung am 8.12.1955. Wohnsitz in Hessen. Berufsangabe 1961, knapp 40 Jahre alt: Invalide. Lorenz über die Fahrten zu den Gasbunkern in Birkenau: »Dies war zu der Zeit, als die Rampe in Birkenau noch nicht fertiggestellt war und die Menschen zwischen Auschwitz und Birkenau im freien Feld ausgeladen wurden. Die Bunker befanden sich in einem kleinen Wäldchen hinter dem Lager Birkenau, wo sich der Scheiterhaufen befand, den man brennen sehen konnte. Die von uns gebrachten Menschen mußten sich in den Baracken nackt ausziehen und gingen dann in den Bunker.« Q.: AV, Bl. 8754ff.

Lorenz, Fritz
    SS -Oberscharführer
    * 20.10.1911 Altkirch. Kommandanturbefehl (KB) vom 28.5.1944: Stabsscharführer (Spieß) SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz III (Monowitz und Nebenlager). KB vom 4.10.1944: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). † 3.3.1945 Festungslazarett II Breslau.

Lossmann, Peter
    SS -Obersturmführer ( 1943 )
    * 24.3.1919 Abja/Estland. Im Verfahren gegen E. A. König – »Zigeunerlager« – nicht ermittelt.

Lothe, Ilse
    Weiblicher Kapo
    * 6.11.1914 Erfurt. Arbeiterin in einer Schuhfabrik. Zunächst in Ravensbrück. 1945 Freispruch im Belsen-Prozeß. – Simone Veil über die weiblichen Kapos am Tag ihrer Ankunft: »Brutale Weibsstücke, obwohl sie wie wir Deportierte waren und nicht der SS angehörten. Sie drangsalierten uns: ›Gebt alles her, was ihr habt, ihr könnt sowieso nichts behalten.‹ Und wir gaben ihnen alles, Schmuck, Uhren, Ringe.« Die Überlebende Liana Millu zitiert in ihren Erinnerungen »die Kapo« Mia mit einer Ansprache: »Ihr landet alle im Krematorium, das schwör ich euch! Und das geschieht euch recht, ihr seid nichts als verfluchte Huren, jawohl, das seid ihr!«

Loycke, Karl Otto
    SS -Unterscharführer
    * 17.11.1907. Kommandanturstab, Abteilung Effektenkammer (Verwahrung Raubgut). Verbleib unbekannt.

Lubicz, Simon Salomon
    Häftlingsarzt, Nr.  65685
    * 28.6.1912 Grodno. Französischer Arzt polnischer Abstammung. Ankunft Auschwitz am 25.9.1942 aus Drancy. Von 1000 Juden werden 475 sofort in der Gaskammer ermordet. November 1942 Häftlingsarzt in Monowitz: »Im allgemeinen fand die Vorselektion in einem Krankensaal statt, der überbelegt war, da in ihm 3-Etagen-Betten standen mit manchmal 2 Kranken pro Platz. Diese kamen nackt in den Saal. Man ließ sie vor [Häftlingsarzt!] Dr. Budziasczek treten, der sie schnell untersuchte, sich besonders für die Hinterteile interessierte. Dies ist tatsächlich der letzte Körperteil, an dem Fett bleibt. Wenn das Gesäß völlig eingefallen war, hatte man es ohne Zweifel mit einem Sterbenden zu tun.« Frühjahr 1944 im Kommando Fürstengrube (HvA 16). Arzt in Frankreich. Q.: BV, Bl. 934.

Lucas, Franz
    KZ -Arzt
    * 15.9.1911 Osnabrück, Sohn eines Schlachters. 1933 SA, 1937 NSDAP/SS (Nr. 350030), Obersturmführer (1943). 1942 Promotion in Danzig, danach Sicherheitshilfsdienst Danzig und SS-Ärztliche Akademie Graz. Ab 15.12.1943 Lagerarzt Birkenau, im »Zigeunerlager« und Theresienstädter Familienlager . August 1944 (?) in Mauthausen, Spätherbst 1944 Stutthof, Ende 1944 Ravensbrück: Sterilisierungen von »Zigeunern«. Zuletzt KZ Sachsenhausen. Nach 1945 Leiter der Gynäkologischen Abteilung am Krankenhaus Elmshorn. Entlassung nach Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, Praxis in

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