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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Benedetti, Nr. 174489 (MV, Bd. 6): »Ich wurde als Jude am 20. Februar 1944 aus Italien verschleppt und kam am 26. Februar 1944 abends auf dem Bahnhof in Auschwitz an. Der Transport, in welchem ich mich befand, bestand aus 650 Personen, von denen der Älteste 75 Jahre und der Jüngste 6 Monate alt war. Ich hatte das Glück, daß man mich genug jung und noch arbeitsfähig beurteilte, während meine Frau (die mit mir war und von der man mich sofort brutal trennte) noch in jener Nacht in die Gaskammer geschickt wurde.«

Maday, Josef
    SS -Schütze
    * 15.10.1922 Handlova/heutige Slowakei. Ab 28.4.1940 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Bayern.

Mäcke, Emga
    SS -Obersturmführer
    * 1.7.1909 Schneeberg, Kreis Zwickau. StA Frankfurt: »Er soll mit der Verwaltung der Krematorien und der Vergasungsanlagen betraut gewesen sein.« Verbleib unbekannt.

Magnussen, Karin
    Biologin
    * 9.2.1908 Bremen. 1931 NSDAP. 1936 Autorin: Rassen- und bevölkerungspolitisches Rüstzeug (»Der Biologe als Vorkämpfer für den rassischen Gedanken«) im Verlag J. F. Lehmanns. 1941 Stipendiatin, ab Juli 1943 Assistentin am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik bei Verschuer, Spezialgebiet: Heterochromie (verschiedene Augenfarbe). Magnussen forscht über die Erbbedingheit der Entwicklung der Augenfarbe als Grundlage für Rassenuntersuchungen. Dazu arbeitet sie mit Mengele zusammen, der ihr Augen ermordeter Häftlinge zur Verfügung stellt. Nach 1945 in Bremen, Weiterführung der Forschung an Kaninchen. Empörte sich über den Vorwurf, mit Verbrechen in Auschwitz zu tun zu haben. Magnussen am 2.3.1949 an den Protozoologen (Spezialist für Einzeller) Viktor Schwartz: »1) hatte ich nur Verbindung mit einem Kollegen [Mengele], über dessen wissenschaftliche und menschliche Qualitäten ich keinerlei Zweifel zu haben brauchte. 2) war mir [über Auschwitz] nichts Entsetzliches bekannt, im Gegenteil – ich konnte aus den Krankengeschichten, den Erzählungen des Kollegen und aus seiner menschlichen Einstellung zu den Internierten nur den Eindruck einer korrekten und anständigen Behandlung haben. Ich habe außerdem nach dem Kriege verschiedene Leute gesprochen, die ehemalige Häftlinge aus Auschwitz gesehen und gesprochen haben. Diese Häftlinge haben auch über nichts Entsetzliches berichtet.« Ab 1950 Biologielehrerin. † 19.2.1997 Bremen. – Nyiszli in seinen Erinnerungen 1946: »Ich erhalte neue Zwillingsleichen. Vier Paare aus der Zwillingsgruppe des Zigeunerlagers werden gebracht. Es sind die Leichen von Zigeunerkindern, die noch nicht einmal zehn Jahre alt sind. Von den vier Zwillingspaaren sind bei dreien die Augen verschiedenfarbig. Das eine ist blau, das andere braun. Diese Erscheinung tritt auch bei Nichtzwillingen auf, doch im vorliegenden Fall war sie von acht Zwillingen bei sechs zu beobachten. Ich präpariere die Augen heraus und lege sie, jedes für sich, in Formalin, wobei ich alle Angaben dazu genau notiere.« Lit.: Klee, Medizin.

Maier, Willy
    Zentral-Bauleitung
    * 26.5.1890 Erkrath. SS-Oberscharführer. † 13.8.1968 Wuppertal.

Mair, Franz Xaver
    Zweiter Schutzhaftlagerführer (Juni 1940 bis November 1941 )
    * 7.1.1913 Hausham. NSDAP-Nr. 1075055. SS-Nr. 69600, Untersturmführer (1943). Zunächst in Dachau und Buchenwald. Höß nennt ihn Buchenwald-Meier und zählt ihn zu »den in jeder Hinsicht unerfreulichen Gestalten«. Beteiligt an der Vergasung von 600 russischen Kriegsgefangenen und 250 kranken Polen am 3.9.1941 mit Zyklon B. Abgesetzt wegen Schiebereien usw. † 8.7.1970 München. Mair vollzog eigenhändig die Prügelstrafe, die laut Erlaß des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamts (erst) ab dem 4.4.1942 »auf das unbekleidete Gesäß zu erfolgen hat«. Opfer der ersten lager-öffentlich vollstreckten Prüfelstrafe ist der polnische Zivilarbeiter Boleslaw Bicz, ein im Lager beschäftigter Elektriker. Er wird verdächtigt, mit vier Kollegen dem Häftling Tadeuz Wiejowski am 6.7.1940 zur ersten – erfolgreichen – Flucht verholfen zu haben. Bicz wird am 8.10.1940 als Häftling registriert (Nr. 5954) und zu dreimal 25 Schlägen Prügelstrafe verurteilt. Bicz im Prozeß gegen Höß (HvA 3): »Während der Prügelstrafe lagen wir auf einem Bock, wir wurden vom Kapo Krankemann und seinem Gehilfen Max gehalten, die SS-Männer schlugen abwechselnd. Als Werkzeug diente ein dickes, elektrisches, mit Leder

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