Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
)
* 7.4.1906 Darmstadt. Angestellter. 1929 NSDAP (Nr. 155301). 1931 SS (Nr. 9 555). Zunächst in Neuengamme, ab 1.5.1943 in Auschwitz. Kompanieführer der SS-Wachkompanie Monowitz und der 2. SS-Wachkompanie. Sommer 1944 Zweiter Schutzhaftlagerführer KZ Mittelbau-Dora, Transportführer des letzten Evakuierungstransports (Sellier). Todesurteil 30.12.1947 im Mittelbau-Dora-Prozeß . † Hinrichtung 26.11.1948 Landsberg, begraben ebenda.
Mohr, Willy
SS -Rottenführer
* 6.5.1905 Quedlinburg/Harz. Ab Oktober 1942 in Auschwitz, Blockführer in Monowitz. Leiter der Schneiderei. Verbleib unbekannt.
Mokrus, Michael
SS -Unterscharführer
* 22.9.1907 Siemianowitz. Arbeiter. SS 1940. Ab März 1942 in Auschwitz. Aufsicht Krematorien, 1944 Kommandoführer der Frauen-Strafkompanie in Birkenau. Die Gefangene Sonja Fischmann über Mokrus: »Zeichnete sich durch ausgesprochenen Sadismus aus.« Verbleib unbekannt.
Molho, Beatrice
Objekt von Medizinverbrechen, Nr. 41580
* 1.8.1907, Griechin. Die einzige Überlebende ihrer Familie (Mutter, Mann, Sohn, Tochter, zwei Schwestern ermordet). Molho: »Ich bin 1943 mit meiner ganzen Familie deportiert worden. Sofort nach der Ankunft in Auschwitz kamen meine Tochter (18 Jahre damals), die bereits verheiratet war, und ich den Block 10. An uns beiden wurden dort Versuche vorgenommen. Drei Monate später wurde meine Tochter von mir getrennt und ist in der Gaskammer umgekommen. An mir wurde zunächst eine Operation vorgenommen durch Dr. Wirtz [Wirths]. Nach Aussage einer Mitgefangenen, die als Schwester tätig war, soll mir damals ein Eierstock entfernt worden sein. 2–3 Monate nach der Operation wurden erneut an mir Versuche vorgenommen, dieses Mal durch Dr. Clauberg, der mir Einspritzungen in die Gebärmutter machte, die außerordentlich schmerzhaft waren.« Ärztliches Gutachten, elf Jahre nach der Befreiung: »Die Patientin weint bei der Schilderung der Ereignisse.« Q.: SP.
Moll, Otto
Chef der Vergasungsanlagen (Mai bis September 1944 )
* 4.3.1915 Höhenschönberg, Kreis Gravesmühle. Gärtner. Mai 1935 SS (Nr. 267670), Hauptscharführer (1942). 1936 KZ Sachsenhausen. Ab Mai 1941 in Auschwitz, Juni 1942 Blockführer und Kommandoführer der Strafkompanie. Häftling Jozef Kret (HvA 1): »Moll, klein, blond, mit einem pausbäckigen Gesicht voll Sommersprossen, verbreite immer Schrecken unter den Häftlingen. Es gab keine Grenze für seine Rohheit und Grausamkeit.« Dezember 1942 Chef der Sonderkommandos von Bunker I und II. KZ-Kollege Franz Hofmann (AV, Bl. 1355): »Moll war bekannt, daß er bei Ankunft von Transporten zunächst wahllos einige Häftlinge erschoß, um sich Achtung und Respekt zu verschaffen.« April 1943 mit Höß Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern (KB Nr. 10/43). September 1943 erster Führer des 30 km von Auschwitz entfernten Außenlagers Fürstengrube, ein Steinkohlenbergwerk der Fürstengrube GmbH (51% des Stammkapitals: I.G. Farben). Czech über die mißglückte Flucht des Häftlings Gabriel Rothkopf am 18.12.1943: »Ohne jede Untersuchung sucht er einige Häftlinge aus und erschießt eigenhändig die Selektierten vor den Reihen der angetretenen Häftlinge.« März 1944 der erste Führer des Außenlagers Gleiwitz I, ein Reichsbahnausbesserungswerk mit zuletzt 1300 Häftlingen. Mai 1944 Chef der Sonderkommandos der Krematorien zur »Abwicklung« der Massentransporte aus Ungarn. Häftling Filip Müller: »Er weidete sich an den Qualen, die er seinen Opfern zufügte, und dachte sich ständig neue Quälereien und Foltermethoden aus.« Shlomo Dragon gegenüber Gideon Greif (Auszug): »Einmal fanden wir einen lebendigen Säugling, der in ein Kissen eingewickelt war. Nachdem wir das Kissen entfernt hatten, schlug das Baby die Augen auf. Wir brachten das Bündel zum Oberscharführer Moll mit der Meldung, das Kind lebe. Moll brachte das Kind an den Rand der Grube, legte es auf die Erde, trat ihm auf den Hals und warf es ins Feuer.« Herbst 1944, nach Ermordung der ungarischen Juden, erneut in Gleiwitz I (HvA 14). Januar 1945 Leiter eines Mordkommandos – Erschießungen wie Vergasungen – in Ravensbrück. Ab 25.2.1945 Lagerführer des Dachau-Außenlagers Kaufering II. Todesurteil 13.12.1945 im Dachau-Hauptprozeß. † Hinrichtung 28.5.1946 Landsberg, begraben ebenda.
Monkos, Franz
SS -Unterscharführer
* 28.2.1893 Lubliniec. Wachmannschaft, Herbst 1944 Kommando Bismarckhütte. 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt
Weitere Kostenlose Bücher