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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Häftlinge, Ausbau eines Kraftwerks). Häftling Unikower (AV, Bl. 1712): »Mirbeth war ein brutaler Schläger, der immer wieder Häftlinge mißhandelte.« Am 27.11.1953 vom Schwurgericht Bremen (3 Ks 2/53) zu 6 Jahren Haft verurteilt, Entlassung 21.12.1956. Bezieher einer Invalidenrente, ab 1961 Bürogehilfe bei einem Münchner Rechtsanwalt. † 8.11.1975 München. Mirbeth über eine Exekution (AV, Bl. 16947): »Bei der Erhängung des ungarischen Juden habe ich selbst den Hocker unter den Füßen des Todeskandidaten weggezogen.«

Mittermeier, Ludwig
    SS -Unterscharführer
    * 11.5.1908 Neu-Wisselsing, Sohn eines Landwirts. Elektriker. 1937 SS (Nr. 161468). Ab 30.4.1941 in Auschwitz, Standortverwaltung, Technische Abteilung, Elektrikerkommando, Trafostation. Mittermeier: »In der Trafostation wurde die Hochspannung auf 380 und 220 Volt transformiert. Die Spannung von 380 Volt wurde für die Ladung des elektrischen Zaunes benötigt.« Standortbefehl (StB) Nr. 24/43: »Besuch der Ehefrau vom 15.7.–15.9.43«. StB Nr. 37/43: »Aufenthaltsgenehmigung für Ehefrau bis 15.12.43 verlängert«. Elektroinstallateur im Kreis Vilshofen. Mittermeier: »Die Vergasungen in den Krematorien von Birkenau waren allgemein bekannt, und es kann kein SS-Mann behaupten, er habe nichts davon gewußt.« Q.: AV, Bl. 8856ff.

Mittmann, Wilhelm
    SS -Schütze
    * 6.9.1922. Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Möckel, Karl
    Verwaltungsführer
    * 9.1.1901 Klingenthal/Sachsen. Buchprüfer. 1925 NSDAP (Nr. 22293), 1926 SS (Nr. 908), Obersturmbannführer. Ab 20.4.1943 Chef der SS-Standortverwaltung (am 18.8.1944 umbenannt in SS-Zentralverwaltung). Erich Muhsfeldt zum Raubgut aus den Ungarntransporten (MV, Bd. 41): »Möckel kam häufig, kontrollierte unsere Arbeit und erteilte an Ort und Stelle Befehle bezüglich der Ausführung der Arbeiten, insbesondere trieb er uns zur schnelleren Arbeit an. Die Sortierstelle und die Verwaltung der aussortierten Gegenstände unterstand nämlich Möckel als Chef der Verwaltung.« Januar 1945 im Stab Höherer SS- und Polizeiführer Italien. † Todesurteil am 22.12.1947 in Krakau, Hinrichtung 28.1.1948 ebenda.

Möhlmann, Arie
    SS -Hauptsturmführer
    * 19.4.1915 Ibbenbüren. Buchbinder, danach Konditor. März 1933 NSDAP (Nr. 3568708) und SS (Nr. 165026). Möhlmann: »Am 1.3.33 bin ich von der Hitlerjugend in die Allg.-SS übergetreten und war auch seit dieser Zeit Mitglied der NSDAP.« Herbst 1940 bis Juni 1941 (Möhlmann) in Auschwitz, Kompanieführer der 1. SS-Wachkompanie (»Bei den SS-Leuten, die von mir ausgebildet wurden, handelte es sich meistens um Österreicher«). Nach 1945 Inhaber einer Konditorei. Möhlmann: »Mir ist während meiner Zeit in Auschwitz nicht bekannt geworden, daß in Auschwitz Häftlinge erschossen wurden.« Q.: AV, Bl. 8212ff.

Moes, Ernst
    SS -Hauptsturmführer und Regierungsoberinspektor
    * 31.1.1898 Wildbad. SS-Nr. 385045. NSDAP-Nr. 7619289. Ab 1.9.1942 im Judenreferat (Abteilung IV B 4) des Reichssicherheitshauptamts. Sachbearbeiter Schutzhaft und Sonderbehandlung Theresienstadt und Bergen-Belsen (1 Js 1/65 RSHA, GSTA Berlin). Zentralkartei ZSTL: »Belastet durch seine Selektionen im Ghetto Theresienstadt.« Keine Angaben zum Verbleib nach 1945. Häftlingsärztin Adelsberger, als Jüdin aus dem Robert-Koch-Institut entfernt, über die Angst um den Abtransport ihrer gelähmten Mutter: »Ich hatte die Mittel in der Hand, einen Schluck, eine Spritze, um sie davor zu bewahren. Manche haben ihren Eltern den erlösenden Schlaftrunk kredenzt. Erst beruhigte mich der Gedanke. Dann, als die Abholungen sich überstürzten und der Zeitpunkt immer näher rückte, wurde ich schwankend. Und zuletzt machte mich die bloße Vorstellung halb wahnsinnig. Ich, die ihr ganzes Leben lang um jedes einzelne Menschenleben gekämpft hatte, sollte meine Mutter, die mir das Liebste auf der Welt war, töten? Ich konnte es nicht. Aber ich habe auf den Knien gelegen und Gott um den Tod meiner Mutter angefleht, bevor die Häscher mich von ihr wegreißen oder sie selbst mit Mörderhänden abführen würden; nicht ich allein, sondern viele Söhne und Töchter. Sie alle kannten nur ein Gebet, den Tod der Eltern. Kein menschliches Gericht kann je von den Schuldigen Rechenschaft fordern für die seelischen Foltern, die Kinder wegen ihrer Eltern erduldet haben, und die die heiligste Liebe zum Todeswunsch wandelten.«

Möser, Hans
    SS -Obersturmführer ( 1942

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