Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
KdF-Wagens . Vetter am 4.8.1941 aus Dachau an die Kollegen der Abteilung Wissenschaft in Leverkusen (Nbg. Dok. NI-9402): »Seit dem 29.7. abends befinde ich mich hier im Süden des Reiches in einem der größten und besteingerichtetsten K. L.« In Dachau Versuche mit Bayer-Präparaten. Ab 13.10.1942 in Auschwitz. Häftlingsärztin Schwalbova (AV, Bl. 11022): »Alle Frauen, welche gebärten, ließ er mit den Kindern vergasen. Wenn das Kind starb, ließ er auch die Mutter vergasen. Konkret kann ich anführen Selma Haas, etwa 22 Jahre alt, Verkäuferin im Kaufhaus ›Teta‹ in Preßburg, eine gesunde starke Frau, vergast am Tage nach der Geburt.« Tödliche Versuche mit Fleckfieberpräparaten der I.G. Farbenindustrie. Häftlingsarzt Klodzinski: »Man infizierte Häftlinge mit Fleckfieber. Dies geschah durch Entnahme des Blutes von einem an Fleckfieber erkrankten Häftling und spritzte dieses kranke Blut in die Vene eines gesunden Häftlings.« Häftlingsarzt Fejkiel (AV, Bl. 5797): »Diejenigen, die es überlebt haben, sind von Klehr abgespritzt worden.« Ab März 1943 im Mauthausen-Nebenlager Gusen, Weiterführung der Menschenversuche. Ernst Martin, Häftlingsschreiber beim Standortarzt: »Dr. Vetter sah von Haus einen Häftling überhaupt nur als Versuchsobjekt an. Bei diesen Versuchen haben unzählige Häftlinge ihr Leben lassen müssen. Dr. Vetter ist dafür verantwortlich, daß die Totenzahl in Gusen oft die Zahlen vom Hauptlager Mauthausen überschritten haben.« Todesurteil US-Militärgericht Dachau am 12.8.1947. † Hinrichtung 2.2.1949 Landsberg. Lit.: Klee, Auschwitz.
Viehweger, Rudolf
SS -Rottenführer
* 2.8.1905. Blockführer im »Zigeunerlager« (König-Urteil). Verbleib unbekannt. – Rapportführer Bonigut: »Auf Befehl des Lagerführers Schwarzhuber mußten die im Zigeunerlager eingesetzten SS-Angehörigen anwesend sein, wenn Judentransporte auf der Rampe ankamen. Es trifft zu, daß die SS-Leute die Judengruppe auf dem Weg zum Krematorium begleitet haben.«
Vieth, Hermann
Zentral-Bauleitung
* 21.10.1909 Weddingstedt. Tischler. SS-Oberscharführer. Leiter der Zimmerer- und Dachdeckerbetriebe. † 1945 in sowjetischer Internierung.
Villain, Heinz
SS -Unterscharführer ( 1941 )
* 1.2.1921 Rheinsberg b. Ruppin. Schmied. Oktober 1940 Wachsturmbann Auschwitz. Frühjahr 1941 Blockführer Block 11, genannt Todesblock. Laut Häftlingsschreiber Francziszek Brol beteiligt an Erschießungen. Am 15.11.41 nach Majdanek kommandiert, Block- und Feldführer. Ab 1947 als Hauer unter Tage im Bergbau (Gladbeck), 1959 Vorarbeiter bei BMW in München. Vom LG Düsseldorf im Majdanek-Prozeß am 30.6.1981 wegen Beteiligung an der Aktion Erntefest – der Ermordung von 18000 Juden der Lubliner Lager und des KZ Majdanek am 3.11.1943 – zu 6 Jahren Haft verurteilt. Am Tag der Massenerschießung Führer des Feldes (Abschnitt)IV. Majdanek-Urteil: »Nachdem die Sohle der Gräber mit Leichen gefüllt war, mußten die nächsten Opfer auf die Leichen steigen, eine weitere Schicht von Menschenleibern bilden und sich dann in gleicher Weise erschießen lassen.«
Vockenroth, Paul
SS -Unterscharführer
* 9.10.1891 Marten, Kreis Dortmund. Ab 28.6.1944 in Auschwitz, Wachmannschaft. Herbst 1944 Kommando Charlottengrube. Am 9.4.1948 in Wadowice zu 3½ Jahren Haft verurteilt (HvA 17).
Völkel, Ludwig
SS -Schütze
* 19.12.1922 Sopron/Ödenburg. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 9.9.1942 Reservelazarett Kattowitz.
Vogel, Bonifats (sic)
SS -Rottenführer
* 16.5.1910 Immenstadt/Allgäu. Blockführer. Am 9.3.1946 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt. † 22.12.1975 am Geburtsort. – KZ-Kollege Topala: »Die Selektionen wurden durchgeführt von Blockführern und Arbeitseinsatzführern.« Häftlingsärztin Adelsberger über ihre Ankunft am 19.5.1943: »Massen von uniformierten Männern eilen geschäftig hin und her, Kommandos ertönen. Hunde bellen. Das Blut gerinnt uns in den Adern, wir erkennen auf den Uniformen das SS-Abzeichen. Sofort werden Männer und Frauen auseinandergetrieben und voneinander getrennt mit Schlägen und Püffen in Reihen gedrängt. Dann wird sehr eingehend und sorgsam nach Kranken gefahndet. Man ist dabei keineswegs rigoros, schwächliche und kranke Menschen, Leute über 55 und zum Teil schon über 50, die Kinder und sämtliche Frauen in Begleitung von Kindern, sie alle brauchen nicht länger in der Reihe zu stehen, sondern kommen auf Wagen, die in großer Anzahl für sie bereit
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