Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Fürstengrube, Dezember 1944 AL Bismarckhütte. † 1949 Friedersdorf/Sachsen.
Wöntz, Rudolf
SS -Unterscharführer
* 2.9.1906 Königsbach, Kreis Pforzheim. SS-Nr. 58587. Standortverwaltung, Technische Abteilung. Kommandanturbefehl Nr. 24/43: »Besuch der Familie v. 20.6.–20.7.43«. Verbleib unbekannt.
Wörl, Ludwig
Häftling Nr. 60363 , Lagerältester
* 28.2.1906 München. Österreichischer Kommunist. Verhaftung am 5.5.1934 in München. Internierung in Dachau, Sanitäter im Häftlingsrevier. Wörl (AV, Bl. 2422): »Ich war insgesamt 11 Jahre ununterbrochen in Konzentrationslagern, zunächst in Dachau, dann in Flossenbürg, dann wieder in Dachau, dann in Auschwitz und zuletzt in Mauthausen.« Ankunft Auschwitz am 20.8.1942 aus Dachau. Lagerältester im Häftlingskrankenbau Monowitz. Bruno Beger, der in Auschwitz Häftlinge für Hirts Sammlung Fremdrassiger selektiert hatte, lobt am 9.7.1943 in einem Brief an Sievers (Ahnenerbe) vier Häftlinge, die sich bei der Selektion durch »ihr Verhalten besonders bewährten« (Beger-Urteil). Einer von ihnen ist Wörl, der den wahren Zweck des Besuchs des SS-Anthropologen – die Ermordung – natürlich nicht kennt. Vom 28.8. bis 23.11.1943 im Bunker von Block 11 (Czech). 1944 Lagerältester im Stammlager, zuletzt Lagerältester im Außenlager Günthergrube. Langbein (Menschen): »Die SS hatte ihn zum ›Führer‹ gemacht, und er hatte nicht die Kraft, allen Verlockungen zu widerstehen, welche das Führerprinzip denen anbot, die aus der Masse herausgehoben wurden.« Nach 1945 Kaufmann. † 1967.
Wojciechowski, Franz
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 26.3.1911. Zunächst Wachmannschaft, SS-Rottenführer (1942). SDG im Außenlager Golleschau. Ab 5.6.1943 beim SS-Standortarzt (LAP), beteiligt an Rampenselektionen (Aussage Anna Stefanska, MV, Bd. 11). Verbleib unbekannt.
Wokittel, Max
Stellv. Leiter der Fahrbereitschaft
* 30.3.1899 Breslau. SS-Oberscharführer. KZ-Kollege Lorenz: »Er teilte die Fahrzeuge und Fahrer ein.« Standortbefehl Nr. 43/43: »Besuch der Ehefrau vom 29.9.–3.10.43«. Verbleib unbekannt. – Salmen Lewenthal, Häftling im Gaskammerkommando, zum Antransport aus dem Lager: »Es war Anfang 1944. Es wehte ein kalter, trockener, schneidender Wind. Die Erde war fest gefroren. Vor dem Krematorium III kamen die ersten bis an den Rand mit nackten Frauen und Mädchen beladenen Autos angefahren. Sie standen nicht eng aneinander, wie gewöhnlich, nein: sie standen überhaupt nicht auf den Beinen, sie waren erschöpft und lagen durcheinander. Sie seufzten und stöhnten. Das Auto blieb stehen, die Plandecke wurde hochgehoben, und man begann, die menschliche Masse so herabzuwerfen, wie man Kies auf der Chaussee auslädt. Viele Stunden lang fuhren Autos an, von denen die Menschenmasse heruntergeworfen wurde, und als schließlich schon alle versammelt waren, trieb man sie in den Gasbunker.«
Wolf, Adam
SS -Schütze
* 10.10.1910. SS-Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturbefehl (KB) Nr. 5/43: »Am 10.2.43 ist dem SS-Schützen Adam Wolf, 6. Kompanie, 1 Brieftasche mit folgendem Inhalt abhanden gekommen: 1 Lagerausweis Nr. 216/42/6, 1 Raucherkarte Nr. 417091, 1 Essenskarte, 1 Ausweis (Deutsche Volksgruppe im Unabh. Staat Kroatien), 2 Päckchen Zulassungsmarken, Bargeld RM 49,–.« Verbleib unbekannt. Höß wenig später, am 3.3.1943 im KB: »Es muß zukünftig unterstellt werden, daß der jeweilige Verlierer beabsichtigte, Fluchten von Häftlingen zu begünstigen bzw. muß der Verdacht erwogen werden, daß der Verlierer von Ausweispapieren Letztere gegen Bezahlung an Häftlinge abgegeben hat. Diese Erstellungen [sic] ergeben sich auf Grund in letzter Zeit gemachter Erfahrungen.«
Wolf, Joachim
SS -Rottenführer
* 23.7.1910 Leipzig. Angestellter. SS Dezember 1935. Kommandanturstab, Rapportführer (Spieß) im Männerlager Birkenau, Blockführer im Lagerabschnitt BIIE. † 30.5.1945 Schwarmstedt.
Wolf, Michael
SS -Rottenführer
* 13.10.1910 Ruma/Kroatien. Maurer. Ab 4.11.1942 in Auschwitz. März bis August 1943 Wachdienst im Außenlager (AL) Golleschau, danach AL Fürstengrube. Am 22.1.1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt.
Wolff
SS -Obersturmführer. Dr. med
* Unbekannt. Laut Nyiszli Chefarzt für Innere Medizin in Auschwitz: »Auch er will seinen Nutzen ziehen aus der blutigen, vom Rauch der Krematorien verseuchten Umgebung des KZ, und zwar durch das Studium Hunderttausender, kaum noch 30 Kilogramm wiegender, an
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