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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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bluteten überall oder waren von ihren eigenen Exkrementen beschmutzt oder auch von denen der anderen. Einige Leichen waren ganz rot, andere ganz blaß, jeder Sterbende hatte anders reagiert. Aber alle hatten in ihrem Tod gelitten. Man denkt oft, das Gas wurde nur hineingeworfen, und die Leute starben einfach. Aber wie starben sie! … Man fand sie aneinandergeklammert, jeder hatte verzweifelt nach Luft gerungen.«

Blida, Wanda Lydia, geb. Aschenbrenner
    KZ -Wärterin
    * 13.4.1923 Knurow, Kreis Rybnik. Ab Oktober 1944 im Außenlager Hindenburg. Verbleib unbekannt. – Das im August 1944 errichtete AL Hindenburg in Zabrze produzierte Geschosse, etwa 500 jüdische Häftlingsfrauen und ab Herbst 1944 zusätzlich 70 jüdische Häftlinge.

Blobel, Paul
    SS -Standartenführer ( 1941 )
    * 13.8.1894 Potsdam. 1931 NSDAP (Nr. 844662), 1932 SS (Nr. 29100). 1941 bis Januar 1942 Führer des Sonderkommandos 4a, befehligte am 29./30.9.1941 das Massaker an 33771 Juden in der Schlucht von Babi Jar bei Kiew. März 1942 Chef des Sonderkommandos 1005 zur »Enterdung« der Massengräber im Osten. Höß in seinen Aufzeichnungen: »Kurze Zeit nach dem Reichsführerbesuch [am 17.7.1942] kam Standartenführer Blobel von der Dienststelle Eichmann und brachte den RFSS-Befehl, wonach sämtliche Massengräber freizulegen und die Leichen zu verbrennen seien. Ebenso sollte die Asche so beseitigt werden, daß man in späterer Zeit keinerlei Rückschlüsse über die Zahl der Verbrannten ziehen könne. Blobel machte in Kulmhof [Chelmno] bereits Versuche verschiedener Verbrennungsarten. Er hatte den Auftrag von Eichmann, mir diese Anlage zu zeigen. Ich fuhr mit Hössler [am 16.9.1942] nach Kulmhof zur Besichtigung.« Todesurteil 10.4.1948 im Einsatzgruppen-Prozeß . † Hinrichtung 7.6.1951 in Landsberg.

Bloch, Alois
    SS -Unterscharführer
    * 14.6.1913 Grafenau. Februar 1941 bis März 1943 in Auschwitz. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 in Bayern.

Blum, Baruch
    Jüdisches Sonderkommando
    * 5.12.1917 (?) in Polen. Ankunft Auschwitz am 6.12.1942 aus dem Ghetto Mlawa. Es sind 2500 Menschen, von denen 2094 in den Gasbunkern ermordet werden. Gestorben Dezember 2000 in Israel (FSK). – Laut Shlomo Venezia, Sonderkommando, gehörte zu den schlimmsten Aufgaben die Entkleidung der Opfer. Venezia über eine alte Frau, die er vor der Vergasung auszuziehen hat: »Jedes Mal, wenn ich versuchte, ihr die Strümpfe auszuziehen, zog sie sie wieder hoch … ich war mit den Nerven am Ende und faßte sie hart an, um ihr die Strümpfe auszuziehen. Ich hätte die Strümpfe am liebsten zerrissen, wenn die Frau sie nur losgelassen hätte.« Mithäftling Sackar zur Täuschung der Opfer: »Wir sagten ihnen, sie würden ihre Kleider nach der Desinfektion wiederbekommen.«

Blumenau, Willi
    SS -Unterscharführer
    * 6.1.1920 Danzig. SS-Totenkopf-Sturmbann. Wohnsitz in Niedersachsen.

Blumenreuter, Carl
    SS -Chefapotheker
    * 16.11.1881 Berlin. Dr. phil. SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS. 1916 Sonderausbildung als »chemischer Sachverständiger für Gaskampf« (Blumenreuter) am Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische und Elektrochemie. 1935 SA. Ab 1.6.1936 in der Sanitätsabteilung der SS-Totenkopfverbände, Aufbau der SS-Sanitätsversorgung. 1937 NSDAP. Leiter des chemisch-pharmakologischen Dienstes des SS-Sanitätsamts in Berlin, am 31.8.1943 dem Reichsarzt-SS unterstellt. Titel: Sanitätszeugmeister beim Reichsarzt-SS , u.a. Belieferung der Konzentrationslager. Blumenreuter: »Mir war natürlich von Anfang klar, daß das Phenol pro injektione [zur Einspritzung], wenn es angewandt wurde in Form von Spritzen, tödlich wirken würde. Ich wußte, daß mit Phenolspritzen in den KL Menschen umgebracht wurden.« Blumenreuter weiter (AV, Bl. 9810): »Ich war meiner Erinnerung nach 1944 einmal in Auschwitz.« November 1946 Entlassung aus dem Internierungslager Neuengamme. Wohnsitz in Grönitz in Holstein. Vertretungen in Krankenhausapotheken. † 11.7.1969 Neustadt in Holstein. – Erklärung Höß v. 14. März 1946 (Nbg. Dok. NO-1210): »Das Zahngold wurde eingeschmolzen und monatlich dem Sanitätsamt der Waffen-SS zugeführt. Zuständig dafür war der Sanitätsfeldzeugmeister SS-Gruppenführer Blumenreuter.«

Bock, Albert
    SS -Rottenführer
    * 9.7.1915 Tarutisno. Ab 28.10.1942 in Auschwitz. † Vom AG Erlangen 1960 für tot erklärt.

Bock, Dagmar, verh
    Ostermann. Häftling Nr.  21946 , Politische Abteilung ( PA

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