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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Führers
    * 19.6.1905 Caputh/Potsdam. 1929 NSDAP/SA, Oberführer. Verantwortlich für den Behindertenmord (»Euthanasie«) und die Aktion Reinhard (Tarnwort für den Massenmord an Juden in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka). Beteiligt an der Röntgenkastration von Häftlingen in Auschwitz. Blankenburg schickt Himmler am 29.4.1944 einen Bericht Horst Schumanns »über die Einwirkung der Röntgenstrahlen auf die menschlichen Keimdrüsen«. Dort heißt es: »Sie baten seinerzeit Oberführer Brack um Durchführung dieser Arbeit und unterstützten dieselbe durch Zurverfügungstellung des entsprechenden Materials [Häftlinge!] im KL Auschwitz. Ich verweise speziell auf den 2. Teil der vorliegenden Arbeit, der den Nachweis führt, daß eine Kastration des Mannes auf diesem Wege ziemlich ausgeschlossen ist oder einen Aufwand erfordert, der sich nicht lohnt. Die operative Kastration, die, wie ich mich selbst überzeugt habe, nur 6–7 Minuten dauert, ist demnach zuverlässiger und schneller zu bewerkstelligen als die Kastration mit Röntgenstrahlen.« Ab Sommer 1945 in Stuttgart-Wangen, Vertreter unter dem Namen Bieleke . 1956 – auf Antrag der Ehefrau – von AG Tempelhof per 31.12.1945 für tot erklärt. † 28.11.1957 Stuttgart. Personenidentität erst 1960 ermittelt.

Blaschke, Otto
    KZ -Arzt
    * 24.9.1908 Obernith, Kreis Brüx. 1936 Promotion in Prag. 1938 NSDAP und SS (Nr. 391852), Obersturmführer (1942). Ab 1.12.1940 Lagerarzt in Auschwitz, ab 5.12.1941 in Flossenbürg, Februar 1942 Ravensbrück (im Männerlager), Mai 1942 Sachsenhausen und Juli 1942 Mauthausen. Nach eigener Aussage November 1942 Leibstandarte- SS Adolf Hitler (Elitetruppe der Waffen-SS). 1948 »in der Heilmittelindustrie als wissenschaftlicher Mitarbeiter«. 1956 Praxis in Ludwigsburg-Eglosheim. Blaschke zu Auschwitz: »Wenn der Zeuge angibt, daß ich im Lager umhergelaufen sei, um Muselmänner zu suchen, deren Nummer ich mir aufschrieb, um sie später liquidieren zu lassen, dann entspricht dies nicht den Tatsachen.« † 7.10.1982. Q.: AV, Bl. 8062ff.

Blaufuß, Martin
    SS -Oberscharführer
    * 12.5.1914 Weißwasser. KZ-Kollege Paschke: »Er arbeitete bei der Standortverwaltung und führte die Küchentagebücher.« Nach 1945 im Ruhrgebiet.

Blaufuß, Werner
    SS -Unterscharführer
    * 17.11.1911 Oesterwiehe über Gütersloh. Rapportführer (Spieß) und Arbeitseinsatzführer. Standortverwaltung, Abteilung Häftlings-Geld-Verwaltung (HGV). Am 30.1.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt. – Rapportführer (Lager-Spieß) waren die rechte Hand des Lagerführers, zuständig für den Lagerablauf (Appelle) und Chef der SS-Blockführer. Rapportführer hatten Rampendienst.

Blauth, Kurt
    SS -Rottenführer
    * 20.2.1923 Albersbach/Kusel. Monowitz. Nach 1945 in Rheinland-Pfalz. – Buna-Häftling Paul Hoffmann (AV, Bl. 12940): »Es kam vor, daß Häftlinge, wenn sie zur Arbeit geführt wurden, mutwillig den Marschblock verließen, damit sie von den begleitenden SS-Wachposten erschossen wurden, weil sie die Belastungen des Lagerlebens seelisch und körperlich nicht mehr ertragen konnten.«

Blawat, Franz
    SS -Schütze
    * 25.11.1903 Sobonsch. SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz. † 20.11.1944 SS-Lazarett, Abteilung Gießen (Neurologisch-psychiatrische Beobachtungsstation der Waffen-SS, s. Chmiel). Diagnose: Schizophrenie, gestorben an Lungenentzündung – Verdacht auf Medikamentenvergiftung mit Luminal.

Blendermann, Annemarie
    KZ -Wärterin
    * 30.8.1908 Iserlohn. Aufgrund eigener Bewerbung vom Luftwaffenhilfsdienst ins Frauenlager im Stammlager gekommen. Irena Strzelecka (HvA 20): »Schon nach kurzer Zeit erstattete sie Meldung bei der Lagerleitung, in der sie das Verhalten der SS-Männer und Aufseherinnen, die Korruption, die unbegründeten Mißhandlungen der Häftlinge, den Diebstahl an den Häftlingen sowie an der Habe der in den Gaskammern ermordeten Juden anklagte.« Laut Strzelecka für unzurechnungsfähig erklärt und dienstenthoben, bis zum 30.10.1943 im Gefängnis Myslowitz. Verbleib unbekannt.

Bleuberg, Leizer
    Jüdisches Sonderkommando
    * 9.6.1899 Borszczow. Ankunft Auschwitz am 4.3.1943 aus Drancy. – Mithäftling Shlomo Venezia über den Tod in der Gaskammer: »Bei manchen Opfern waren die Augen aus den Höhlen getreten, so sehr hatte sich ihr Organismus überanstrengt. Andere

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