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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Firma Emmerich Machold errichtet, 300 Häftlingsfrauen. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Bodmann, Franz von
    SS -Standortarzt
    * 23.3.1908 München. 1932 NSDAP (Nr. 1098482), 1934 SS (Nr. 267787), Obersturmführer (1941). Juli 1941 Lagerarzt Majdanek, Mai 1942 Standortarzt (Standortärzte waren verantwortlich für die Hygiene und die sanitären Anlagen im Lager, ihnen unterstanden die SS-Truppenärzte zur Betreuung des SS-Personals, die SS-Lagerärzte, SS-Apotheker und die Sanitätsdienstgrade). Laut Häftlingsschreiber Paczula (AV, Bl. 2568) führte er »im Lager die Methode ein, kranke Häftlinge durch Einspritzung von 10 ccm Phenol in die Blutbahn zu töten. Später erschien diese Maßnahme noch zu kostspielig und auch zu unsicher, so daß dann 3 ccm Phenol unmittelbar in die Herzkammer eingespritzt wurde.« Lagerälteste Orli Reichert: »Seine Hände waren die eines Schlächters und seine Augen waren kalte, mitleidlose Fenster.« Häftlingsärztin Schwalbova (AV, Bl. 10937f.): »Im Sommer 1942 ist im Frauenlager unter den Häftlingen eine Epidemie der Hirnhautentzündung ausgebrochen. In der Mehrzahl befiel sie junge gesunde Mädchen. Dr. von Bodmann hat eigenhändig etwa 50 Patientinnen mit dieser Diagnose und zwar durch Phenolinjektionen getötet. Es wurde getötet aus der Slowakei die Weiß, die jüngere Tochter des früheren Inhabers des Hotel ›Zentral‹ in Preßburg. Vor dem Umzug nach Birkenau führte Dr. Bodmann eine große Selektion auf dem Revier und dem sog. Schonungsblock durch, es handelte sich um einige hundert Frauen. Diese Frauen wurden unter Assistenz eines der Lagerkommandanten, Aumeier, auf Lastautos verladen und vergast. Es handelte sich zum großen Teil um Frauen mit unbedeutenden Erkrankungen. Konkret kann ich nennen Frau Selkowitz aus Lipt/St. Miklas, die Scharlach hatte.« Herbst 1942 SS-Standortarzt Neuengamme: Ermordung sowjetischer Kriegsgefangener mit Zyklon B (Kaienburg). April bis August 1943 in Natzweiler, der dortige Häftlingsarzt Fritz Leo: »Ein kleiner, dicker Mann mit Glatze und Brille, hinter der seine bösartigen Augen funkelten.« Danach Chefarzt KZ Vavaira (Estland) und Außenlager. Streim (Konzentrationslager) über die Erschießung von Häftlingen in Bodmanns Anwesenheit: »Die letzten Häftlinge mußten vor ihrer Erschießung noch die Bekleidung ihrer bereits getöteten Kameraden auf einen Lkw verladen und Goldzähne sowie Goldbrücken aus den Gebissen der Opfer entfernen.« † Suizid 25.5.1945 Lazarett Markt Pongau.

Bodnarasch, Aurelian
    SS -Unterscharführer
    * 5.3.1915 Kimpolung/Rumänien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommandantur. Verbleib unbekannt.

Böck, Richard
    Fahrbereitschaft
    * 2.4.1906 Harthausen. SS-Unterscharführer. Standortbefehl Nr. 45/43: »Besuch der Familie vom 2.10.43 bis auf weiters.« Gaskammerfahrer Hradil: »Richtig ist zwar, daß Böck meist Verpflegung gefahren hat. Ich weiß aber mit Sicherheit, daß auch Böck manchmal Häftlinge zur Vergasungsanlage gefahren hat.« Böck im Auschwitz-Prozeß, wie er seinen KZ-Kollegen Hölblinger 1942 bei einem Transport zum Gasbunker I begleitet: »Hölblinger sagte zu mir: ›Gehen wir jetzt hinüber.‹ Dort stand eine Tafel: Zur Desinfektion. Er sagte: ›Jetzt bringen sie noch Kinder her.‹ Da haben sie die Tür aufgemacht, die Kinder reingeschmissen und dann die Tür wieder zugemacht. Ein furchtbares Geschrei war zu hören. Ein SS-Mann ist aufs Dach gestiegen. Die Leute haben zehn Minuten lang geschrien. Dann haben Häftlinge die Türen aufgemacht. Es war alles untereinander und verkrampft. Die nächsten zogen sich in den Baracken schon aus.« † 13.5.1973 am Wohnort Günzburg.

Böhm, Arno
    Häftling Nr.  8
    * 4.12.1913 Frankfurt am Main. Einer von 30 Kriminellen aus dem KZ Sachsenhausen, am 20.5.1940 als Funktionshäftling nach Auschwitz überstellt. Lagerältester im Theresienstädter Familienlager (Lagerabschnitt BIIB). Miroslav Karny: »Ein Mörder, ein über Leben und Tod der Häftlinge herrschender Sadist, der im großen mit den für die Häftlinge bestimmten Nahrungsmitteln und mit der Wäsche Schwarzhandel betrieb.« März 1944 Übernahme in die SS, Versetzung an die Front. † 7.7.1962 Frankfurt am Main.

Böhm, Bruno
    Fahrbereitschaft
    * Nicht ermittelt. SS-Sturmmann. KZ-Kollege Lorenz: »Fuhr LKW. Stammte aus Dresden. Ich kann mich erinnern, daß eines Tages eine Spindkontrolle durchgeführt wurde, bei der Eheringe und Goldmünzen bei dem Bruno

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