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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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aller verfügbaren Kräfte trotz unsagbarer Schwierigkeiten […] fertiggestellt. Die Eisenbetondecke des Leichenkellers konnte infolge Frosteinwirkung noch nicht ausgeschalt werden. Dies ist jedoch unbedeutend, da der Vergasungskeller hierfür benützt werden kann.« Standortbefehl (StB) vom 15.4.1943: »Besuch der Schwiegereltern auf die Dauer von 14 Tagen«. Am 28.6.1943 Meldung an Kammler: Bau des Krematoriums III abgeschlossen, täglich können nun in 5 Krematorien insgesamt 4756 Leichen verbrannt werden (Czech). Am 1.11.1943 Ernennung zum Chef der Bauinspektion der Waffen-SS und Polizei Schlesien. StB Nr. 8/44: »Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsführers- SS dem Leiter der Bauinspektion der Waffen-SS und Polizei ›Schlesien‹, SS-Sturmbannführer Karl Bischoff für seinen Einsatz bei siegentscheidenden Bauvorhaben am 30. Januar 1944 das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern verliehen.« † 2.10.1950 Bremen.

Bischoff, Martin
    SS -Rottenführer
    * 20.9.1912 Kereny/Ungarn. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. † 24.5.1957 Schönaich. – Häftlingsarzt Wolken in einem Bericht vom 17.4.1945: »Die Dystrophien [Ernährungskrankheiten] hatten ihre Ursache in der vollkommen unzureichenden Ernährung der Leute. Dazu kommt noch, daß Lagerneulinge, und mit solchen hatten wir es ja vorwiegend zu tun, wochenlang fast nur das Brot aßen, bis sie sich soweit überwinden konnten, die übelschmeckende Lagersuppe, die zu essen jedes Durchschnittsschwein abgelehnt hätte, aus einer schmutzigen, ungewaschenen Schüssel, aus der 5 oder 6 Personen schon vorher gegessen hatten, und mit einem schmutzigen und ausgeliehenen Löffel zu essen. Über mehr als 100–150 Eßschüsseln und Löffel verfügte kein Block. Erst bis die Erschöpfung und der Hunger einen unerträglichen Grad erreicht hatten, stürzten sich die Ausgehungerten wie Bestien auf das Essen, lasen mit den Händen auf der Straße beim Tragen verschüttete Suppe auf, kratzten nahezu das Holz aus den Suppenfässern, um ja keinen Tropfen zu verlieren, und nicht selten wurden die Essenträger auf der Lagerstraße überfallen, um aus den Fässern mit der bloßen Hand etwas Suppe rauben zu können. Nach dem Abzug der Deutschen konnten wir uns davon überzeugen, daß die Magazine mit Eßschüsseln und Löffeln vollgestopft waren, so daß jede Person ihre eigene Schüssel hätte haben können. Es war demnach zweifellos der Wille der Lagerführung, die Menschen unter tierischen Verhältnissen leben und sich gegenseitig mit Infektionskrankheiten anstecken zu lassen.«

Biskup, Robert
    SS -Rottenführer
    * 4.6.1909 Kattowitz. Kommando Fürstengrube. Nach 1945 in Rendsburg.

Biskup, Wladyslaw
    Jüdisches Sonderkommando, nichtjüdischer Funktionshäftling, Nr.  74501
    * 25.6.1909. Ankunft Auschwitz am 12.11.1942 aus Krakau. Ab 4.3.1943 im Gaskammerkommando. Am 5.1.1945 Überstellung nach Mauthausen. † 3.4.1945 ebenda als Geheimnisträger erschossen. – Shlomo Venezia, Sonderkommando: »Jedes Mal, wenn ein neuer Transport eintraf, kamen die Leute durch das große Portal des Krematoriums herein und wurden dann zu der unterirdischen Treppe geschickt, die zu dem Entkleidungsraum führte. Es waren so viele, daß sie eine lange Warteschlange bildeten. Wenn die ersten hineingingen, waren die letzten noch gut hundert Meter entfernt. Im Entkleidungsraum waren an den Wänden numerierte Kleiderhaken, und darunter standen Bänke, auf die sich die Leute beim Ausziehen setzen konnten. Um sie noch mehr zu täuschen, sagten ihnen die Deutschen, sie sollten sich die Nummern gut merken, damit sie ihre Sachen ›nach dem Duschen‹ besser wiederfinden könnten.«

Bittlingmayer, Gottfried
    SS -Oberscharführer
    * 22.8.1908 Krcedin/heutiges Serbien. Ab 1942 in Auschwitz. Mai 1943 Außenlager (AL) Jawischowitz, später AL Neu-Dachs. † 7.7.1948 Krakau, Haftkrankenhaus.

Blahberger, Hans
    SS -Rottenführer
    * 16.12.1910 Landl/Steiermark. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 13.6.1942. Von drei polnischen Häftlingen – zum Weidenausschneiden am Fluß Sola eingesetzt – überwältigt und mit der eigenen Waffe erschossen. Czech: »Als Vergeltung für die Tötung des SS-Mannes werden mehrere Einwohner der Stadt Auschwitz verhaftet und im KL Auschwitz erschossen.« Anmerkung [E. K.]: Czech nennt keinen Namen des Wachpostens, die Identität ergibt sich aus dem Todesdatum.

Blankenburg, Werner
    Stellvertreter, ab August 1942 Chef des Amts  II der Kanzlei des

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