Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Bl. 6891ff.
Binder, Adam
SS -Rottenführer
* 18.12.1915 Stanischitsch, heute Stanisic/Serbien. Ab August 1944 in Auschwitz. Wachkompanie Monowitz. Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Binder, Matthias
SS -Schütze
* 4.9.1924 Pianul de Jos in Rumänien. Nach 1945 weiterhin in Rumänien.
Birli, Martin
SS -Schütze
* 15.8.1922. Ausbildungs-Abteilung SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 11.9.1942, da er »größere Geld- und Devisenbeträge« fand und ablieferte. Verbleib unbekannt. – KZ-Kollege Gorges zur Ausbildung der Wachmannschaft: »Dabei handelte es sich um eine infanteristisch-militärische Ausbildung, die mit weltanschaulichen Schulungsstunden gekoppelt war. Neben dem normalen Wachdienst wurde der Wachsturmbann [des SS-Totenkopfsturmbanns] auch zur Absperrung herangezogen, wenn neue Häftlingstransporte eintrafen. Manchmal kam es auch vor, daß ich als Wachposten Gruppen von Häftlingen zu den Krematorien bei dem Lager Birkenau begleiten mußte, wo diese Menschen vergast wurden.«
Bischoff, Heinrich
Blockführer
* 16.7.1904 Essen. Bergmann. 1931 NSDAP/SA. SS-Sturmmann. Juli 1942 Wachdienst im Stammlager, Wachposten (Aufsicht Häftlingskommandos). April 1943 Blockführer im Außenlager Golleschau, Zementwerk und Steinbruch, von Bischoff als »ein ›fideles‹ KZ« bezeichnet. Museum Auschwitz (StAu II): »Die Häftlinge wurden für die geringsten Vergehen bestialisch geschlagen.« Frühsommer 1943 Blockführer in Birkenau. Häftling Bodek (AV, Bl. 15687, Auszug): »Bischoff zeichnete sich durch besondere Grausamkeit aus. Ich erinnere mich genau, daß der sich im Dienst befindende Bischoff eines Vormittags, während der Durchsicht der Baracken, einen Gefangenen fand, welcher sich unter dem Bett versteckte. Dieser war wegen Erschöpfung nicht außerhalb des Lagers zur Arbeit gegangen. Den unter dem Bett Hervorgezogenen schlug Bischoff mit einem dicken Knüppel. Da er, wie er selbst sagte, keinen Lärm vertrug, packte er den Gefangenen am Hals und schob dessen Kopf in den Ofen, welcher sich in der Baracke befand. Er befahl den Mitgefangenen, ihn festzuhalten und schlug den Gefangenen so lange, bis er starb.« Standortbefehl vom 13.8.1943: »Besuch der Ehefrau vom 15.8.–15.9.43«. Herbst 1943 Blockführer im Außenlager Eintrachthütte, Ende 1944 im Außenlager Jawischowitz. Nach 1945 Grubenarbeiter, Wächter und Pumpenmaschinist. Bischoff (AV, Bl. 1562f.): »Ich weiß, daß in Auschwitz viel Schweinereien passiert sind. Ich habe jedoch nicht mitgemacht. Ich bin der Ansicht, daß ich bei den Häftlingen nicht unbeliebt, sogar beliebt war.« Verhaftung am 21.7.1959, Entlassung wegen Haftunfähigkeit am 27.11.1959. Am 13.5.1964 aus dem Auschwitz-Prozeß ausgeschieden. † 26.10.1964 am Geburts- und Wohnort.
Bischoff, Josef
SS -Rottenführer
* 17.3.1920 Heiligenstadt in Thüringen. † StA Frankfurt: »Todeserklärung beim Bezirksgericht Heiligenstadt beantragt.« – Häftlingsärztin Hautval (Medizin): »Allgemeiner Appell, eines der Terrorinstrumente des Lagers. Alle sind auf den Beinen, außerhalb auf der weiten Ebene. Es ist sehr kalt, es liegt Schnee, man ist kaum bekleidet. Seit dem frühen Morgen, Stunde um Stunde, ohne Essen und Trinken. Die Füße frieren, die Daumen werden starr vor Kälte, der Geist auch. Man ist nur noch eine Masse, die sich wie durch ein Wunder noch aufrecht hält. Endlich, endlich geht man zurück. Aber wenn wir das Tor durchschreiten, müssen wir alle anfangen zu laufen. Die Füße verweigern den Dienst, man stolpert … und alle diejenigen, die diesem ›Sport‹ nicht mehr genügen, werden ausgesondert für den Block 25 [ab August 1942 Zwischenstation zu den Gaskammern].«
Bischoff, Karl
Bauleiter Vergasungsanlagen
* 9.8.1897 Neuhemsbach/Saarpfalz. Baumeister. 1932 NSDAP, Nr. 26281 (sic). SS-Nr. 419197, Obersturmbannführer. Zunächst im SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. Ab 15.10.1941 (KB Nr. 29/41) Leiter der Bauinspektion der Waffen-SS und Polizei Schlesien und Leiter der Himmler direkt unterstellten Zentral-Bauleitung der Waffen-SS und Polizei Auschwitz O. S. [Ost-Oberschlesien]. Beförderungsvorschlag vom 24.12.1942: »B. hat darüber hinaus die technischen Voraussetzungen für die Durchführung der Sonderaktion des Reichsführers-SS in Tag- und Nachtarbeit geschaffen.« Bischoff am 29.1.1943 an den Chef der Amtsgruppe C im SS-WVHA, SS-Brigadeführer Heinz Kammler: »Das Krematorium II wurde unter Einsatz
Weitere Kostenlose Bücher