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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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und Martin Böhm gefunden wurden. Beide Böhm [sic] kamen daraufhin zur Strafkompanie nach Matzkau bei Danzig.«

Böhm, Johann
    SS -Oberscharführer
    * 4.9.1907 Erlangen. Elektroingenieur. 1933 SS (Nr. 77717), 1937 NSDAP. Kommandanturstab, Technische Abteilung. Beurteilung Höß vom 6.10.1942: »Sein Arbeitsgebiet umfaßte die Überwachung sämtlicher elektrischer Anlagen, Transformatorenstation, der Wasserversorgungsanlagen mit Pumpwerk und der Telefonanlagen im gesamten Lagerbereich.« Verantwortlich für die gesamten Sicherungsanlagen, der »als einziger in diesen technischen Spezialanlagen Bescheid weiß« (Höß am 27.5.1942 an WVHA). Nach 1945 Ingenieur in Schwabach. Q.: AV, Bl. 12038ff.

Böhm, Josef
    SS -Unterscharführer
    * 20.8.1921 Silberbach, Kreis Graslitz. Oktober 1940 bis August 1941 in Auschwitz. Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt.

Böhm, Martin
    Fahrbereitschaft
    * Nicht ermittelt. Aus Dresden. SS-Sturmmann. Laut KZ-Kollege Lorenz fuhr er einen Sanitätskraftwagen (Sanka), in dem das Zyklon B transportiert wurde. Lorenz: »Da der Martin Böhm einen Sanka fuhr, nehme ich an, daß er bei der Vergasung anwesend war und bei dieser Gelegenheit Wertsachen an sich genommen hatte.« Häftling Vrba im Auschwitz-Prozeß: »Auch ein Rot-Kreuz-Wagen war bei der Rampe, er löste eine sehr beruhigende Wirkung aus.«

Böhne, Ludwig
    Standortveterinär
    * 21.8.1898 Hahlen-Minderheide. Tierarzt. 1933 NSDAP. SS-Nr. 249802, Sturmbannführer. Januar 1944 SS-Führungshauptamt. Laut Standortbefehl Nr. 25/44 ab 23.9.1944 in Auschwitz. Verbleib unbekannt.

Börker, Wilhelm
    SS -Unterscharführer
    * 25.9.1911 Herrhausen, Kreis Gandersheim. Nach 1945 in Niedersachsen.

Böttjer, Hinrich
    Zentral-Bauleitung
    * 24.1.1912 Heilshorn b. Hannover. SS-Hauptscharführer. Bauleitung Kriegsgefangenenlager (laut Schüle in den Bauunterlagen auch dann K. G. L. genannt, wenn das Vernichtungslager Birkenau gemeint ist). † 13.1.1958 Werschenrege.

Bogdanski, Anna
    Säugling
    * 26.10.1944 KZ Auschwitz. Vater: Tadeuz Bogdanski, römisch-katholisch, Mutter: Kazimiera Bogdanski, römisch-katholisch. Geburt beurkundet vom Standesamt   II Auschwitz, Kreis Bielitz, am 15.1.1945, drei Tage vor Evakuierung des Lagers. Die wenigen überlebenden nichtdeutschen Säuglinge wurden tätowiert, am Oberschenkel oder am Gesäß (StAu II). Im König-Urteil heißt es: »Bei den im Zigeunerlager geborenen Kindern wurde die Häftlingsnummer unmittelbar nach der Geburt auf den Oberschenkel tätowiert.« Raya Kagan, Standesamt der Politischen Abteilung (AV, Bl. 3149): »An Geburten wurden nach meiner Erinnerung etwa 10 bis 20 registriert. Bei diesen registrierten Geburten handelte es sich nur um Arier. Wenn Jüdinnen ein Kind bekamen, wurde diese Geburt nicht registriert, sondern das Kind und meistens auch zugleich die Mutter wurden vergast.«

Boger, Wilhelm
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 19.12.1906 Stuttgart-Zuffenhausen. Schulabschluß: mittlere Reife. 1925 Angestellter beim Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband , Gaugeschäftsstelle Stuttgart. 1930 SS, Oberscharführer. Oktober 1933 Kriminalsekretär der Außenstelle der Württembergischen politischen Polizei in Friedrichshafen, 1937 Kriminalkommissar. Ab 1939 bei den Stapo-Leitstellen Zichenau und Hohensalza. Ab 1.12.1942 in Auschwitz, Vernehmungsabteilung der PA. Januar 1945 PA Mittelbau-Dora. Danach in Ludwigsburg. Am 19.6.1945 Verhaftung durch US-Militärpolizei (Boger: »Durch Verrat eines Auschwitzer Häftlings«), Internierung in Dachau. Am 22.11.1946 auf einem Auslieferungstransport nach Polen, Flucht bei Furth im Walde. Ohne Papiere bei Verwandten in Württemberg (»Damals zeigte sich noch, daß die Deutschen zusammenhielten«). Ab September 1950 Angestellter der Heinkel Motorenwerke Stuttgart-Zuffenhausen. Am 20.8.1965 vom LG Frankfurt zu lebenslanger Haft verurteilt, schuldig des Mordes in mindestens 114 Fällen. Urteil: »Es erfüllte ihn mit tiefer Befriedigung, daß er den Häftlingen Furcht und Schrecken einflößte.« † 3.4.1977 Krankenhaus Bietigheim-Bissingen in Strafhaft (Mitt. Renz). – Boger hatte Rampendienst, erschoß Häftlinge an der Schwarzen Wand und folterte in einer eigenen Vernehmungsbaracke Gefangene zu Tode. Das Urteil zur Boger-Schaukel , von ihm selbst Sprechmaschine genannt: »Sie bestand aus zwei aufrecht stehenden Holmen, in die eine Eisenstange quer hineingelegt wurde. Boger ließ die Opfer in die

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