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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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2 Röhren könnten also demgemäß pro Tag ca. 150–200 Personen sterilisiert werden, mit 20 Anlagen also bereits 3000 bis 4000 pro Tag.« Brack am 23. Juni 1942 erneut an Himmler (Nbg. Dok. NO-205): »Bei ca. 10 Millionen europäischen Juden sind nach meinem Gefühl mindestens 2–3 Millionen sehr gut arbeitsfähiger Männer und Frauen enthalten. Ich stehe in Anbetracht der außerordentlichen Schwierigkeiten, die uns die Arbeiterfrage bereitet, auf dem Standpunkt, diese 2–3 Millionen auf jeden Fall herauszuziehen und zu erhalten. Allerdings geht das nur, wenn man sie gleichzeitig unfruchtbar macht.« Die KdF stellte zur Röntgensterilisierung Horst Schumann zur Verfügung, der im Rahmen der Vernichtung lebensunwerten Lebens (»Euthanasie«) Tausende von Geisteskranken in den Gaskammern der Anstalten Grafeneck und Sonnenstein ermordet hatte. Brack gab im Nürnberger Ärzteprozeß am 14.5.1947 den Unschuldsengel: »Nachdem ich zeit meines Lebens immer nur hilfsbereit gewesen bin, nachdem ich nie einen Haß gegen die Juden oder das Judentum hatte, wußte ich gar nicht, wie ich gerade dazu gekommen wäre, mich hier, sagen wir, zu einem Vorkämpfer für die Vernichtung des Judentums zu verwandeln.«

Bräuning, Edmund
    Adjutant
    * 2.7.1905 Naumburg/Saale. 1932 SS (Nr. 66975), Hauptscharführer. April 1933 NSDAP (Nr. 1568392). Mai 1938 Buchenwald, Zweiter Schutzhaftlagerführer. 1940 Schutzhaftlagerführer Neuengamme. Ab 1.11.1941 Adjutant in Auschwitz (KB Nr. 29/41), ab 30.6.1942 (KB vom 6.7.1942) Adjutant in Ravensbrück. Am 1.1.1945 Führer des Buchenwald-Außenlagers Ohrdruf. † April 1945 von einer SS-Aufseherin bei Bitterfeld gesehen, gilt als verschollen. Die Ravensbrücker Gefangene Margarete Buber-Neumann: »Sein verlebtes, graues Gesicht schien zu phosphoreszieren. Er liebte es, auf Lagerplatz und -straße mit großen Gesten zu posieren. Einmal tat er den Ausspruch: ›Von den Politischen kommt mir keine je lebend heraus, und wenn ich sie eigenhändig mit dem Revolver niederknallen müßte!‹«

Brandauer, Bruno
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 15.5.1909 Ruma/Kroatien. SS-Rottenführer. Ab 20.9.1943 in der PA. Shelley: »Er nahm an Verhören und Massenvergasungen teil.« 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. † 23.6.1976 Wasserburg/Inn.

Brandelik, Anton
    SS -Rottenführer
    * 9.11.1909 Sremka-Mitrowitz. Ab 2.11.1942 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Balingen.

Brandl, Therese
    KZ -Wärterin
    * 1.2.1909 Staudach/Oberbayern. Kellnerin. NSDAP 1943. September 1940 Frauenkonzentrationslager (FKL) Ravensbrück, ab März 1942 in Auschwitz. Häftlingspflegerin Inge Böck (MV, Bd. 35): »Sie trug fast immer im Stiefelschaft eine Reitpeitsche.« Ab 1.11.1944 im Dachau-Außenlager Mühldorf. Todesurteil 22.12.1947 in Krakau (Liebehenschel-Prozeß), da sie von sich aus Häftlingsfrauen in die Gaskammern selektierte. † Hinrichtung.

Brandmayer, Franz
    Kommandoführer Landwirtschaft
    * 28.10.1907 Niederding in Oberbayern. Landwirt. Mai 1940 Waffen-SS. Ab Sommer 1942 in Auschwitz. 1944 Oranienburg (Sachsenhausen). Nach 1945 Landwirt. Aussage: »Über sog. Selektionen kann ich keine Angaben machen. Ich höre das Wort im Zusammenhang mit der Auswahl von damaligen Häftlingen zum erstenmal.« KZ-Kollege Schippel: »Daß selektiert wurde, war natürlich allgemein bekannt. Es war auch kein Geheimnis, daß die selektierten Häftlinge vergast und ihre Leichen anschließend verbrannt wurden.« Q.: AV, Bl. 6015ff.

Brandtner, Herbert
    SS -Unterscharführer
    * 13.9.1919 St. Pölten. Kommandanturstab, Funkstelle. Die Funkstelle diente der verschlüsselten Nachrichtenübermittlung, z.B. mit dem SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt oder dem Reichssicherheitshauptamt. Nach 1945 Wohnsitz bei Innsbruck.

Branse, Rudolf
    SS -Sturmmann
    * 16.4.1921 Rosenberg, heute Rozmberk nad Vltavou/Tschechien. Ab August 1943 in Auschwitz. Wachmann. † 20.2.1957 Kulmbach.

Brasse, Wilhelm
    Häftling Nr.  3444 , Politische Abteilung ( PA )
    * 3.12.1917 Zywiec. Ankunft Auschwitz nach Gestapohaft am 31.8.1940. Ab März 1941 im Erkennungsdienst der PA (Lager-Gestapo). Ab Herbst 1943 Nacktaufnahmen von Zwillingen, Kleinwüchsigen und Jüdinnen für Mengele. Brasse (MV, Bd. 29): »Manchmal waren die sie eskortierenden SS-Männer dabei, und sie machten in Zusammenhang damit verschiedene Witze und boshafte Bemerkungen, was die fotografierten weiblichen Häftlinge genierte.« Nach 1945 Betreiber

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