Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
Vom Netzwerk:
darüber, daß diese im Winter nur die gestreiften Sträflingskittel trugen; aber das Wichtigste ist, daß Dieter Borsche zu berichten wußte, er habe von mehreren SS-Leuten gehört, verschiedene Theaterensembles spielten sehr oft innerhalb des Konzentrationslagers für sie.« † 5.8.1982 Nürnberg. In Auschwitz gingen – siehe Moszkowicz – Schauspieler, Musiker und Artisten ein und aus. Es müssen hunderte gewesen, doch allein Borsche hat davon berichtet. Q.: Joseph Wulf, Theater und Film im Dritten Reich, Frankfurt a.M. 1989.

Bostedt, Walter
    SS -Unterscharführer
    * 13.5.1908 Lübeck. SS-Nr. 231857. Standortverwaltung (1944). Verbleib unbekannt.

Bott, Hans
    SS -Oberscharführer
    * 14.8.1913 Brückenau. 1940 bis Herbst 1941 in Auschwitz. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 im Kreis Wolfenbüttel.

Botz, Peter
    SS -Schütze
    * 14.9.1909. SS-Totenkopf-Sturmbann, Außenlager Jawischowitz und Golleschau. Kommandanturbefehl vom 26.11.1942: »Bei der am 3.11.42 stattgefundenen Entlausung der 10. Komp. kamen folgende Gegenstände des SS-Schtz. Peter Botz abhanden: 1 Brieftasche mit 170,– RM, Ausweis und Familienbild, 1 Taschenuhr.« Verbleib unbekannt.

Brachmann, Willy
    Häftling Nr.  3190 , Kapo
    * 26.12.1903 Hamburg. Zunächst in Sachsenhausen. Brachmann (im König-Verfahren): »Ich kam Mitte 1940 in das KL Auschwitz. Ich war bis Mitte 1942 im Stammlager untergebracht. Ich war dort zunächst Kapo des Malerkommandos und später im Kommando Straßenbau als Kapo eingesetzt. Mitte 1942 wurde ich in das Lager Birkenau verlegt. Dort wurde ich im Lager B – Familienlager Theresienstadt – zunächst Kapo und später Lagerältester.« Langbein (Menschen): »Brachmann – keineswegs einer der schlimmsten – möge vorerst als Beweis für die verwischte Grenze zwischen Häftlingen und Bewachern dienen: Wenn Brachmann ein Vierteljahrhundert später vor Gericht von den Mitgefangenen sprach, die seinem Kommando unterstellt waren, gebrauchte er wie selbstverständlich den Ausdruck: ›Meine Häftlinge‹.« Berufsangabe nach 1945: Hausmeister.

Bracht, Fritz
    Zentral-Bauleitung
    * 10.11.1904 Paruschwitz, Kreis Rybnik. SS-Oberscharführer. Zuständig für Baustoffbeschaffung. Laut KZ-Kollege Karl Eggeling nach 1945 bei einem Walzwerk in Peine. † 21.10.1964 Salzgitter.

Bracht, Fritz
    Gauleiter und Oberpräsident Oberschlesien
    * 18.1.1899 Heiden/Lippe. Gärtner. 1927 NSDAP/SA (die Sturmabteilung – SA – war eine 1921 gegründete Schlägertruppe der NSDAP). 1931 Kreisleiter Altena-Lüdenscheid. 1932 MdL Preußen, 1933 MdR. 1935 Stellv. NSDAP-Gauleiter (GL) Schlesien. 1941 GL und Oberpräsident Oberschlesien in Kattowitz. Am 1.3.1941 Begleiter Himmlers bei dessen erster Inspektion in Auschwitz. Am 17.7.1942 erneut mit Himmler in Auschwitz, Besichtigung einer Vergasung im Bunker II, abends Empfang für Himmler, Höß, Schmauser, Kammler und Caesar in Brachts Villa (Czech). 1944 SA-Obergruppenführer. Häftling Pilecki im Auschwitz-Prozeß über das Standgericht der Gestapo Kattowitz im Lager: »Ein Fall dauerte etwa eine Minute, vielleicht sogar noch kürzer. Ich sah Formulare mit der Urteilsformel, die bereits blanco vom Gauleiter Bracht unterschrieben waren.« † 9.5.1945 Suizid mit Ehefrau in Bad Kudowa.

Brack, Viktor
    Hauptamtsleiter der Kanzlei des Führers (KdF)
    * 9.11.1904 Haaren b. Aachen. Sohn eines Praktischen Arztes, der Himmlers Frau bei der Entbindung half (Brack). 1923 SA. 1929 NSDAP/SS (Nr. 901). 1939 Oberdienstleiter der KdF, Organisator des Massenmords an Kranken (»Euthanasie«), verantwortlich für den Judenmord in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka. 1944 SS-Sturmbannführer. Todesurteil 20.8.1947 im Nürnberger Ärzteprozeß . † Hinrichtung 2.6.1948 im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg. Brack hatte sich Himmler am 28. März 1941 erboten (Nbg. Dok. NO-203), »eine Massensterilisation durch Röntgenstrahlen durchzuführen«. Bracks Vorschlag: »Ein Weg der praktischen Durchführung wäre z.B., die abzufertigenden Personen vor einen Schalter treten zu lassen, an dem sie Fragen gestellt erhalten oder Formulare auszufüllen haben, was ungefähr 2–3 Minuten aufhalten soll. Der Beamte, der hinter dem Schalter sitzt, kann die Apparatur bedienen, und zwar dergestalt, daß er einen Schalter bedient, mit dem gleichzeitig beide Röhren (da ja die Bestrahlung von beiden Seiten erfolgen muß) in Tätigkeit gesetzt werden. In einer Anlage mit

Weitere Kostenlose Bücher