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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Desinfektionskammer (Bekleidung). Im Sommer 1941 Unterweisung zum Umgang mit Zyklon B durch die Firma Tesch & Stabenow im Lager. Breitwiesers Vorgesetzter Schlupper: »Es ist erzählt worden, daß Breitwieser persönlich das Giftgas in die Gaskammer eingeführt hat.« Todesurteil am 22.12.1947 in Krakau, Begnadigung zu lebenslang Haft am 24.1.1948, Entlassung BRD am 18.1.1959. Buchhalter einer Baustoff-Großhandlung seines Schwagers. Häftling Eugeniusz Motz (Nr. 9589, Bekleidungskammer) im Auschwitz-Prozeß: »Uns gegenüber war Breitwieser als Chef in Ordnung. Ich putzte seine Schuhe. Manchmal kam er in der Früh und sagte: ›Ich bin müde, ich gehe schlafen. Ich war die ganze Nacht auf der Rampe.‹ Die Stiefel waren dann meistens beschmutzt. Zweimal habe ich auf ihnen Blut festgestellt.« Am 20.8.1965 Freispruch LG Frankfurt vom Vorwurf der Mittäterschaft bei der ersten Vergasung russischer Kriegsgefangener. † 20.12.1978 Bonn (Mitt. Renz).

Brenner, Stefan
    SS -Schütze
    * 18.10.1911 Putinci/heutiges Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Jawischowitz und Golleschau. † Vom AG Stuttgart 1962 für tot erklärt.

Bressem, Willi
    SS -Unterscharführer
    * 9.1.1901 Dortmund. SS-Nr. 108371. Standortverwaltung, Technische Abteilung. Standortbefehl vom 20.11.1943: »Besuch der Ehefrau vom 15. November 1943 bis auf weiteres«. † 3.5.1949 Dortmund.

Brettschneider, Paul
    SS -Unterscharführer
    * 21.9.1897 Zuckmantel. Standortverwaltung. † Kriegstod 24.4.1945.

Brewda, Alina (im Lager), eigentlich Alina Bialostocki
    Häftlingsärztin, Nr.  62761
    * Etwa 1905. Gynäkologin aus Polen. Nach eigenen Angaben am 22.10.1943 aus Majdanek nach Auschwitz gekommen. Häftlingsoberärztin und Blockälteste auf Block 10. Nach 1945 Ärztin in London. Brewda an die StA Frankfurt: »In Block 10 wurden Experimente geführt bei Dr. Clauberg, Obersturmbannführer Dr. Wirths, Sturmbannführer Dr. Schumann, Sturmbannführer Dr. Münch. Im Block waren verschiedene Todesfälle nach Operationen. Einmal wurde eine Selektion gemacht und ungefähr 89 Häftlinge nach vollzogenen Experimenten nach Birkenau überführt. Meines Wissens hat keine von diesen Häftlingen überlebt. Das war ungefähr im Herbst 1944.«

Brinkmann, August Peter
    Blockführer Block  11 , genannt Todesblock
    * 14.11.1901. SS-Unterscharführer. Beteiligt an Erschießungen an der Schwarzen Wand . † Vom AG Hamburg 1950 zum 3.5.1945 für tot erklärt. Block 11 – bis Ende 1941 als Block 13 bezeichnet – war ein völlig isolierter Arrest- und Exekutionsblock im Stammlager, auch Kommandanturarrest genannt. Einweisende waren Kommandant, Schutzhaftlagerführer und vor allem die Politische Abteilung (PA). Die Arrestzellen befanden sich im Keller. Acht bis zehn Personen, manchmal auch mehr, wurden in eine Zelle gepreßt. Die Arrestanten hatten dann nicht einmal Platz zum Sitzen. Da ständig Häftlinge durch die PA festgenommen wurden, reichten die 28 Arrestzellen häufig nicht aus. Um Platz für Neuzugänge zu schaffen, »räumte« man den Bunker von Zeit zu Zeit, indem man einen Teil der Häftlinge an der Schwarzen Wand erschoß. Diese Bunkerentleerungen , vom Leiter der PA, Grabner, Bunker-Ausstauben genannt, fanden in unbestimmten Abständen statt. Häftling Kret (HvA 1): »Aus dem Bunker dieses Blocks kehrte selten jemand zu den Lebenden zurück.«

Broad, Pery
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 25.4.1921 Rio de Janeiro. Sohn eines brasilianischen Vaters und einer deutschen Mutter, die nach der Geburt nach Deutschland zieht. 1931 HJ, später Goldenes HJ-Abzeichen. 1940 Abitur. 1941 Studium TH Berlin. Freiwillig SS, Rottenführer. April 1942 Wachdienst in Auschwitz, ab Juni 1942 PA, Vernehmungsabteilung. Häftlingsschreiberin Kagan im Auschwitz-Prozeß: »Ich habe einmal gehört, wie er ein Bachkonzert auf seinem Akkordeon gespielt hat.« Häftling Bodek ebenda: »Er machte einen distinguierten [gepflegten] Eindruck und war deswegen vielleicht noch gefährlicher.« Häftling Radvansky ebenda: »Vor mir wurde ein Häftling, der aus dem Bunker vorgeführt worden war, vernommen. Ich hörte Schläge, Geschrei, und dann zog man den Häftling aus dem Zimmer heraus, und die Schreiberin rief mich hinein. Daß Broad den Häftling vernommen hatte, merkte ich daran, daß er sich gerade die Hände abtrocknete. Er sagte dabei: ›Der Schweinehund hat mich ganz dreckig gemacht.‹« Häftlingsarzt Cespiva, bezogen auf Boger, Broad usw. (AV,

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