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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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dieser Tätigkeit ist mir bekanntgeworden, daß sich in einem behelfsmäßig errichteten Holzschuppen in der Nähe von Block 32, in welchem die Leichen gestapelt wurden, Behälter befanden, in welchem die Köpfe von verstorbenen Kindern in Formalin aufbewahrt wurden, die an der Noma-Krankheit [Wasserkrebs] gelitten hatten. Es war bekannt, daß diese Leichenteile für Mengele dort aufbewahrt wurden, der sie m.W. dann später an ein Institut in Berlin [Kaiser-Wilhelm-Institut Anthropologie?] schicken ließ.« Nach 1945 Labortechniker, britischer Staatsbürger. Q.: MV, Bd. 13.

Czelny, Stanislaw
    Häftlingsarzt, Nr.  93242
    * 15.5.1895 Lemberg. Ankunft Auschwitz laut Häftlingsnummer am 23.1.1943 aus dem Gefängnis in Tarnow. März 1943 bis zur Liquidierung in der Nacht vom 1. zum 2.8.1944 im »Zigeunerlager«. Czelny: »In diesem Lager lebten ganze Zigeunerfamilien mit ihren Kindern, unter ihnen auch Zigeunerinnen, deren Männer bei der deutschen Wehrmacht gedient haben und später allmählich in das Lager gebracht wurden. Die letzten Blocks des Zigeunerlagers befanden sich in der Nähe der Laderampe.« Sanitäter auf Block 31, genannt Kindergarten : »Auf diesem Block befanden sich Zigeunerkinder und insbesondere solche, die keine lebenden Eltern mehr hatten. Ich sah unter diesen Kindern manche mit gewissen körperlichen Anomalien. Meistens waren es Zwillingskinder. Manchmal nahm Dr. Mengele einige Zwillinge in sein Arbeitszimmer mit, von wo sie öfters nicht mehr auf den Block zurückkehrten. Unter diesen Kindern erinnere ich mich an ein Zwillingsgeschwisterpaar, Bruder und Schwester, die verschiedenfarbige Iris hatten. Mengele untersuchte diese Zwillinge sehr häufig und verschrieb ihnen Tropfen, die er mir befahl, in die Augen jener Kinder zu tröpfeln.« Nach 1945 Arzt in Krzeszowice. Q.: MV, Bd. 31.

Czernek, Max
    SS -Unterscharführer
    * 23.12.1900 Gleiwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt. † 13.5.1981 Bad Bentheim.

Czerwinski, Horst
    Führer von Außenlagern
    * 16.11.1922 Kulm/Westpreußen. Sohn eines Lademeisters der Reichsbahn, Mutter bei der Geburt gestorben. Fleischer, 1939 freiwillig Waffen-SS, Unterscharführer (1943). Juli 1941 SS-Regiment Der Führer , Rußlandfeldzug. Ab November 1942 in Auschwitz, SS-Totenkopf-Sturmbann, Rampendienst. Sommer 1943 als Nachfolger Lehmanns Führer des Außenlagers (AL) Sosnowitz (I) im Regierungsbezirk Kattowitz, ein Handwerkerkommando mit etwa 100 Mann. Das Lager besteht von August 1943 bis Februar 1944, die Häftlinge kommen danach ins AL Lagischa (StAu I). März 1944 Führer des AL Lagischa b. Bedzin, 40 km von Auschwitz und 15 km von Kattowitz entfernt, knapp 1000 Häftlinge zum Bau eines Kraftwerks, September 1944 aufgelöst. Ab 1.10.1944 Führer des AL Golleschau, Steinbruch und Zementwerk. Kommandanturbefehl vom 4.10.1944: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Nach 1945 eigene Metzgerei. Am 26.5.1989 vom LG Lüneburg wegen zweier Morde an russischen Häftlingen in Lagischa zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Urteil heißt es zum Umgang des Gerichts mit Czerwinski: »Der Angeklagte wurde auch mehrere Monate lang, als zeitweise etwas häufiger – aber nicht mehr als dreimal zwei Stunden pro Woche – verhandelt wurde, mit dem Dienstwagen von seiner Wohnung abgeholt, zum Landgericht gefahren und nach der Sitzung wieder zu seiner Wohnung zurückgebracht.«

Czeszeko, Janina
    Häftling Nr.  18277
    * 22.10.1919. Ankunft Auschwitz am 26.8.1942 aus dem Warschauer Gestapogefängnis Pawiak. »Pflegerin« in Birkenau. Czeszeko zu Lagerselektionen: »In den überwiegenden Fällen waren die ausselektierten Häftlinge, also die in das Gas gehen sollten, sogenannte Muselmänner, in einem sehr schlechten körperlichen Zustand nach Fleckfieber sowie Jüdinnen. Diese Kranken konnten bei entsprechender ärztlicher Behandlung wieder gesund werden und zu sich kommen. Ich bin selbst das beste Beispiel dafür. Da ich Muselmännin war. Ich kam ohne größere ärztliche Hilfe dank der Hilfe meiner Kameradinnen zu mir und genas.« Oktober 1944 Deportation nach Ravensbrück. Angabe nach 1945: Infolge der NS-Verfolgung »nicht vollendete höhere Schulbildung«. Q.: MV, Bd. 29.

Czipf, Josef
    SS -Schütze
    * 26.3.1894 Bakony-Gyroth/Ungarn. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 19.7.1969 Seehausen.

Czycz, Leopold
    SS -Rottenführer
    * 3.5.1912 Czernowitz.

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