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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Kommando Union-Werke, Munitionsfabrik neben dem Stammlager. Die Gefangene Finkelstein: »Wir wurden täglich geschlagen.« 1948 in Krakau zu lebenslanger Haft verurteilt.

D
    Dachmann, Hermann
    SS -Rottenführer
    * 10.6.1908 Schütmar. Ab Oktober 1940 in Auschwitz, Landwirtschaft. 1948 in Krakau zu 5½ Jahren Haft verurteilt. † Mai 1949 im Gefängnis Gollnow.

Dafner, Moszek
    Opfer von Versuchen zur Massensterilisierung mit Röntgenstrahlen
    * 1922. Dafner: »Nach meiner Verhaftung wurde ich nach Auschwitz transportiert. Dort wurde ich im August 1943 mit etwa 20 meiner Kameraden im Alter von 20–24 Jahren, die unter den kräftigsten ausgesucht wurden, in einen Block gebracht, an dessen Nummer ich mich nicht mehr erinnere. Drei Wochen später wurden an uns Experimente vorgenommen, und zwar erhielt ich eine sehr starke Dosis Röntgenstrahlen, wobei man den rechten Hoden durch Bleiplatten abdeckte. Einige Tage später hatte ich eine sehr schmerzhafte Reaktion und eine sichtbare Wunde an der Stelle der Bestrahlung. Gleichzeitig erkrankte ich an Malaria, und während ich aus diesem Grunde noch im Krankenhaus lag, wurde an mir ein zweites Experiment vorgenommen, nämlich die Entfernung beider Hoden unter Lumbalanästhesie. Im Dezember 1943 wurde ich nach Majdanek transportiert zum Arbeitseinsatz.« Q.: SP.

Dallmann, Arnold
    SS -Schütze
    * 10.3.1903 Langenhagen. Ab 15.8.1944 in Auschwitz, SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 in Maichingen.

Damm, Ludwig
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 15.8.1911 Morlautern. 1931 SA und NSDAP (Nr. 633456), 1933 SS (Nr. 82149), Unterscharführer. Ab August 1942 in Auschwitz. Standortverwaltung, Abteilung GEV: Verwahrung der Habe der Inhaftierten und Vereinnahmung der Wertsachen der Ermordeten (Vertreter der GEV waren deshalb bei Transportankünften immer auf der Rampe). Damm, der permanent davon spricht, Häftlinge fürsorglich »betreut« zu haben: »Es sind verhältnismäßig viel Gelder für die von mir betreuten Häftlinge eingegangen. Es war auch möglich, daß Teile dieser Beträge zu Einkaufszwecken für die Häftlinge freigegeben wurden. Es erfolgte allerdings keine Barauszahlung, sondern es wurden den [nicht jüdischen] Häftlingen Gutscheine ausgehändigt.« Laut Beförderungsvorschlag ab Juni 1943 Sachbearbeiter der Verwaltung des Gutsbezirks Auschwitz. Nach 1945 Bürgermeister und Ortspolizeiverwalter in Morlautern. Aussage Damm vom 27.4.1962: »Im Jahre 1936 wurde ich zum Bürgermeister von Morlautern eingesetzt. Nach dem Kriege bin ich im Jahre 1952 erneut zum Bürgermeister von Morlautern gewählt worden, Ich habe dieses Amt bis zum heutigen Tage inne.« † 30.10.1978 Kaiserslautern. Aussage: AV, Bl. 12237ff.

Daniel, August
    Gefreiter der Landesschützen
    * 1.6.1892 Vloto/Westfalen, Sohn eines Schuhmachers. Ab 1932 Steinmetzgeschäft in Vlotho. Nach eigenen Angaben Januar 1944 zu den Landesschützen in Osnabrück eingezogen und Juli 1944 nach Auschwitz gekommen: »Vor uns war eine SS-Wachkompanie dort, die an die Front kam und durch uns ersetzt wurde. Eingesetzt wurden wir als Wacheinheit in dem Lager Monowitz. Über die Vergasungen und Verbrennungen von Menschen in Birkenau habe ich gehört. Auch den Verbrennungsgeruch konnte man wahrnehmen.« November 1944 im Mauthausen-Nebenlager Gusen. Nach 1945 weiterhin Inhaber des Steinmetzbetriebs. Q.: AV, Bl. 8597ff.

Danisch, Franz
    Häftling Nr.  11182
    * 4.10.1902. Lagerältester des Männerlagers in Birkenau (Lagerabschnitt BIID). Häftling Wetzler im Auschwitz-Prozeß: »Er war ein Berufsmörder.« Häftlingspfleger Glowacki (MV, Bd. 5): »Er war Blockältester der Strafkompanie, und zwar sowohl in Block 11 des Stammlagers als auch in Birkenau, als die Strafkompanie dorthin verlegt wurde. Im Spätherbst oder Winter 1944 habe ich miterlebt, wie Danisch die Häftlinge der Strafkompanie nackt in den Schnee trieb, wo sie Gymnastik betreiben mußten, und wie er sie dann mit einem Wasserschlauch abspritzte.« † 12.6.1945. – PA-Häftling Bartel zur Strafkompanie (AV, Bl. 2435): »Die jüdischen Häftlinge und die katholischen Geistlichen, die sich bei uns im Transport befanden, wurden sofort in die Strafkompanie überwiesen.« Die Männer-Strafkompanie gibt es seit Sommer 1940. Sie ist zunächst im Block 3a, später im Block 11 untergebracht und wird Mai 1942 nach Birkenau, Lagerabschnitt BIB, und dann in den Abschnitt BIID verlegt. Häftling Jan Pilecki

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