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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Gefangene Kitty Hart in ihren Erinnerungen über die Arbeit im Außenkommando: »Ein SS-Mann kam vom Lager her mit einem Motorrad den Feldrain entlang, gefolgt von einer SS-Frau mit zwei Hunden an langen Leinen. Sie kamen inspizieren. Als die Frau bei mir war, stierte sie in das Loch zu meinen Füßen. ›Du Sau, ist das alles, was du gemacht hast?‹ Ein Peitschenschlag über meinen Kopf zwang mich in die Knie. Die Hunde knurrten Zustimmung.«

Desch, Johann
    SS -Obersturmführer
    * 23.12.1885 Worms. 1928 NSDAP (Nr. 73495). 1931 SS (Nr. 14000). SS-Hauptamt Haushalt und Bauten. 1941 Leiter des Truppen-Wirtschafts-Lagers (TWL) Mainz. Februar 1943 bis März 1944 Leiter des TWL in Auschwitz, Versorgung der SS mit Lebensmitteln, Unifomen, Waffen und Munition (StAu I). Danach Fronteinsatz Waffen-SS. Nicht ermittelt.

Detering, Karl
    SS -Unterscharführer
    * 11.9.1907 Lemgo. Nach 1945 Wohnsitz am Geburtsort. – Imo Moszkowicz: »Manchem wurde das Nichtkönnen des Bettenbauens zur Todesfalle. Sowohl der Stubenälteste als auch der kontrollierende Unterscharführer rissen ein nicht proper gemachtes Bett wieder ein, damit der Häftling den Bau wiederhole. Das führte manchmal dazu, daß er nicht zeitig genug fertig wurde, ergo zu spät zum Appell kam, auf den Bock mußte, dann mehrere Schläge über den Arsch verpaßt kriegte, an den geschlagenen Wunden eine Infektion bekam, in den Krankenbau ging, dort selektiert wurde. Ab durch den Kamin.«

Dettloff, Edmund
    SS -Rottenführer
    * 21.1.1907. Zugang August 1941 von Buchenwald. 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt.

Diamanski, Hermann
    Politischer Häftling, Nr.  71868
    * 4.5.1909 Danzig. Ankunft Auschwitz am 30.10.1942 aus Ravensbrück. Stationen: Monowitz, Birkenau, Block- und Lagerältester im »Zigeunerlager« sowie anschließend im A-Lager (Quarantänelager für Juden). Zuletzt Lagerkapo im Außenlager Fürstengrube. Diamanski: »Die Funktionshäftlinge mußten, nachdem das Lagerpersonal [1944] infolge des Krieges knapp geworden war, bei Eintreffen von Transporten mit zugegen sein [!]. Die Transporte wurden von Dr. Mengele bereits bei ihrem Eintreffen besichtigt. Er entschied mit einer Handbewegung, wer als arbeitsfähig zu gelten hatte und wer sofort auf geradem Weg in das Gas kam. Hierbei assistierte Dr. Thilo. Eine Untersuchung fand nicht statt, sondern für ihn entschied scheinbar das Aussehen. Bemerken möchte ich hierzu noch, daß Frauen, die Kinder auf dem Arm hatten, egal ob sie gesund waren oder nicht, grundsätzlich in das Gas kamen. Die Besichtigung und Entscheidung fiel aus einer Entfernung von ca. 5 m. Sie war endgültig. Erwähnen möchte ich noch, daß die Transporte, welche sofort ins Gas mußten, nicht namentlich erfaßt waren. Es handelt sich um Personen, von denen man heute noch nicht weiß, was mit ihnen geschehen ist.« Nach 1945 Expedient. † 1979. Q.: MV, Bd. 1.

Diefenbach, Ludwig
    SS -Rottenführer
    * 15.10.1907 Bad Schwalbach. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 am Geburtsort.

Diem, Rudolf
    Häftlingsarzt, Nr.  10022
    * 23.8.1896 Hermanow, Kreis Sochaczew. Militärarzt. Ankunft Auschwitz am 31.1.1941 aus dem Warschauer Gestapogefängnis Pawiak. Zunächst beim Ausheben von Gräben eingesetzt. Nach Erkrankung zunächst als Pfleger, Mitte 1942 als Häftlingsarzt (Ambulanz) im Stammlager. Diem (BV): »Bis zum August 1943 war ich Ambulanzarzt, zu meinen Aufgaben gehörte die erste Untersuchung der sich auf dem Krankenbau meldenden Häftlinge. Die Kranken, welche sich für die Aufnahme qualifizierten, stellte ich dem SS-Arzt vor, der über ihre Aufnahme auf den Krankenbau entschied. Gewöhnlich wurden 20 bis 30% der vorbestellten Häftlinge durch den SS-Arzt zur Tötung mittels der intravenösen oder zu einem späteren Zeitpunkt intrakardialen Spritzen bestimmt.« Ab 15.8.1943 im »Zigeunerlager«, November 1943 Lagerältester. Diem zu Mengeles Interesse für Häftlinge mit verschiedenartigen Irisfärbungen (MV, Bd. 29): »Er gab den Häftlingsärzten Befehle, darunter auch mir, den Personen solcher Art Tropfen in die Augen zu geben. Ich weiß, daß in diesen Tropfen Adrenalin war, wovon er mir selbst erzählte. Er rechnete damit, daß die Anwendung solcher Tropfen die Änderung der Irisfärbung bewirkt.« Diem wird von polnischen Häftlingen als Lebensretter gepriesen, soll Juden gehaßt haben. Langbein (Die Stärkeren): »Er ist noch hier im Lager Antisemit geblieben, wo Antisemitismus Mord bedeutet. Er stellt den Juden

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