Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
Vom Netzwerk:
kam ich in unmittelbare Nähe des Mannes in Uniform. Als ich um den Mann herumging, drehte er sich abrupt um und rief: ›Leg das Kind hin!‹ Ich antwortete: ›Das Kind gehört nicht mir und ist krank.‹ Hierauf reagierte der Mann in Uniform, daß er das Kind stieß und es mir aus den Armen riß. Inzwischen trat meine Mutter zu mir und wollte mich nicht aus der Gruppe herauslassen, in der sie war. Dabei bat sie den Mann in Uniform, er möge mich mit ihr gehen lassen. Daraufhin antwortete er: ›Ihr werdet euch bald wiedersehen!‹« Weil ich die Mutter weiterhin an der Hand hielt und mich nicht von ihr trennen wollte, ergriff er mich brutal an den Haaren und stieß mich auf die rechte Seite. Tatsache ist, daß ich von dieser Zeit an meine Mutter nicht mehr gesehen habe.« Verheiratet in der damaligen CSSR. Q.: MV, Bd. 26.

Dengler, Hans
    Zentral-Bauleitung
    * 22.11.1915 München. SS-Unterscharführer. Planungsabteilung, Werkstattleiter. Standortbefehl Nr. 24/43: »Besuch der Ehefrau vom 6.–31.7.43«. Nach 1945 in Norddeutschland.

Denk, Karl
    SS -Rottenführer
    * 17.2.1925 Oberufer/Preßburg. Von Juni 1943 bis August 1944 in Auschwitz, Wachmanschaft. 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 in Baden-Württemberg.

Denzinger, Konrad
    SS -Rottenführer
    * 29.3.1924 Zeppin im damaligen Jugoslawien. Sattler. SS 1942. November 1944 in Monowitz. Am 30.3.1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt, Anrechnung der U-Haft auf die Haftdauer. Laut Urteil (VII K 893/47) erschoß er auf dem Evakuierungsmarsch zwei Juden »nicht festgestellten Namens«. Wohnsitz im Kreis Bitterfeld (DDR).

Depta, Romuald
    Zentral-Bauleitung
    * 14.6.1922. SS-Schütze. Fahrbereitschaft ZBL. Standortbefehl Nr. 30/43: »Besuch der Ehefrau vom 23.7.–15.8.43«. Verbleib unbekannt.

Derensky, Yitzhack
    Jüdisches Sonderkommando
    * Pole, aus Bialystok. Erkannte im Sommer 1943 die Frau eines Freundes in einem Bialystok-Transport und warnte sie im Auskleideraum, alle würden vergast. Da die Frau dies anderen Deportierten weitersagt, kommt es zu einem mühsam unterdrückten Aufstand der Opfer. Filip Müller: »Während die Frau erschossen wurde, wurde Derensky von SS-Leuten gefesselt, zu einem der Öfen gezerrt und dann lebendigen Leibes verbrannt. Zur Abschreckung mußten wir alle seinem schrecklichen Ende beiwohnen.«

Dering, Wladyslaw
    Häftlingsarzt, Nr.  1723
    * 1903. Ankunft Auschwitz am 15.8.1940 mit dem ersten Transport aus Warschau. Leiter der Chirurgischen Abteilung im Häftlingskrankenbau (HKB). Lagerältester im HKB des Stammlagers. Operierte für Horst Schumann auf Block 10, schnitt Frauen die bestrahlten Eierstöcke und Männern die Hoden heraus (OP-Buch im SV). Der 18jährige Mordechay will sich dagegen wehren. Antwort Dering: »Wenn ich dir deine Eier nicht ausschneide, dann wird man mir die meinen ausschneiden!« Häftling Jakob Schmidt (BV): »Die haßerfüllte Einstellung, die man damals im Lager gegenüber Juden von Mithäftlingen feststellen konnte, habe ich in meinem eigenen Fall beobachten können, als mir einmal Dr. Dering sagte: ›Du schmutziger Jude, Du kommst doch sowieso ins Krematorium.‹« Häftlingsarzt Lettich in einem Bericht (SV): »Dieser Chirurg operierte mit einer ziemlich großen Brutalität. Die Patienten erhielten eine leichte örtliche Betäubung, ihre Schreie waren entsetzlich zu hören. Oft wurden zwei Keimdrüsen gleichzeitig entnommen. Viele dieser Unglücklichen starben schnell an diesen Operationsfolgen. Viele starben, weil die ›Meerschweinchen‹ zu erschöpft für ihren Dienst waren.« Langbein (Menschen): »Lachend zeigte er mir eines Tages einen Tabaksbeutel und fragte mich, ob mir nichts besonderes an ihm auffalle. Ich bemerkte nichts Außergewöhnliches. ›Schau ihn dir gut an, er hat keine Naht. Hast du schon einmal einen solchen Beutel ohne Naht gesehen?‹, fragte Dering stolz und erklärte mir, wie er zu diesem seltenen Stück gekommen war. Er hat den Hodensack eines Opfers der Sterilisierungsversuche präparieren und gerben lassen.« Nach 1945 im britischen Kolonialdienst und Praktischer Arzt in London, britischer Staatsbürger. Dering wurde am 23.3.1965 in der Deutschen Botschaft in London konsularisch befragt (AV, Bl. 18595ff.). Dabei stellte er sich als den besten Arzt in Auschwitz dar, der den ganzen Tag ohne Unterbrechung für die Häftlinge gearbeitet habe. † 1965.

Derressauw, Paula
    KZ -Wärterin
    * 12.10.1924 Genf. Verbleib unbekannt. – Die

Weitere Kostenlose Bücher