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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Eggeling: AV, Bl. 9151ff.  

Egger, Franz
    SS -Schütze
    * 4.1.1913 Semlin/Kroatien. SS-Totenkopf-Sturmbann (der SS-T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). † 30.8.1944. – Häftlingsarzt Wolken zur Selektion von Frauen und Kindern auf der Rampe: »Der Prozentsatz der vernichteten Frauen war von Anfang an ein ungleich größerer als der der Männer, da man sich das Jammern der Frauen um ihre Kinder ersparen wollte und deshalb vollkommen gesunde junge Frauen, wenn sie mit Kindern belastet waren, rücksichtslos zur Vernichtung schickte. Es spielten sich dabei oft wahre Kämpfe ab zwischen den dabei zwangsweise als Helfer fungierenden, aus jüdischen Häftlingen zusammengesetzten Häftlingskommandos, die oft versuchten, Müttern ihre Kinder zu entreißen, um sie kinderlos vor dem SS-Arzt erscheinen zu lassen und sie so zu retten, denn eine Verständigung war natürlich nicht möglich.« Q.: Bericht Wolken v. 18.2.1945 (!), AV, Bl. 7695ff.

Ehlert, Herta
    KZ -Wärterin
    * 26.3.1905 Berlin. Verkäuferin. SS-Aufseherin im Siemenslager in Ravensbrück, danach in Lublin, November 1944 in Auschwitz-Rajsko. November 1945 von einem britischen Militärgericht im Belsen-Prozeß zu 15 Jahren Haft verurteilt, Freispruch im Falle Auschwitz. Nach Heirat Wohnsitz in Bad Homburg. Die Ravensbrücker Gefangene Margarete Buber-Neumann: »Sie war eine üppige, blonde Walküre, die gerne laut lachte, gut und viel aß und der die Vorstellung, daß andere hungern müßten, schrecklich war. Gutmütig beschenkte sie eine Reihe Häftlinge ihrer Kolonne fortgesetzt mit Essen. ›Gehn’se mal dort hinten an den Dienstzimmerschrank und werfen Sie das Paket in den Papierkorb! Gucken Sie aber vorher rein!‹«

Ehm, Wenzel
    SS -Oberscharführer
    * 1.3.1904 Lanz, Kreis Falkenau. SS-Nr. 328575. Ab Januar 1941 in Auschwitz. Standortverwaltung, Poststelle in der Kommandantur. Kommandanturbefehl Nr. 21/43: »Besuch der Familie vom 20.6.–19.7.43«. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt.

Ehman, Anton
    SS -Schütze
    * 11.1.1908. Wachmannschaft, Kommando Jawischowitz. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt. Andrzej Strzelecki über das Außenlager (HvA 15): »Auf dem Rückweg ins Lager trugen die Häftlinge die Leichen ihrer während der Arbeit ermordeten oder aus Erschöpfung verstorbenen Genossen auf den Schultern.«

Ehser, Max Otto
    SS -Obersturmführer
    * 24.3.1893 Eilenburg b. Leipzig. Angestellter. 1930 NSDAP (Nr. 256367), 1936 SS (Nr. 351202). 1938 SS-Wachkompanie Flossenbürg. Vom 10.12.1942 bis 18.1.1945 in Auschwitz. Führer diverser SS-Wachkompanien, darunter der Wachkompanie Monowitz. Kommandanturbefehl Nr. 4/43: »Das Dienstfahrrad Nr. 146 des SS-Obersturmführers Ehser wurde in der Nacht vom 24. zum 25.2.43 aus der Führerbaracke entwendet.« Am 30.1.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Februar 1945 Buchenwald. Verbleib unbekannt.

Eichinger, Josef
    SS -Sturmmann
    * 5.1.1912 Filipowo. Nach 1945 im Kreis Wetzlar.

Eichler, Werner
    Hundestaffel
    * 22.2.1922 Dortmund. Mit 16 Jahren SS, Unterscharführer. Winter 1942 in Flossenbürg. Herbst 1944 in Auschwitz, Leiter der Hundeausbildung. Eichler (AV, Bl. 2142ff.): »Ich kann mich nicht erinnern, daß durch die von unserer Einheit eingesetzten Wachkommandos Häftlinge mißhandelt oder getötet wurden.« – Eliezer Eisenschmidt, Gaskammerkommando (Greif): »Die Hunde schreckten uns mehr als die SS-Männer. Sie bissen nicht einfach nur so zu, diese Hunde waren darauf abgerichtet, Menschen zu zerfleischen, die hätten einem wirklich das Fleisch stückweise ausgerissen.«

Eichmann, Adolf
    SS -Obersturmbannführer
    * 19.3.1906 Solingen. Verkäufer in Wien. 1932 NSDAP/SS. Nach NSDAP-Verbot am 19.6.1933 in Österreich Wechsel ins Deutsche Reich. Ab 1934 im Juden-Referat des SD-Hauptamts (der Sicherheitsdienst war Himmlers Spitzelorganisation). Nach Anschluß Österreichs Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wien (Gründung am 26.8.1938), Ziel zunächst: Ausplünderung und Vertreibung der Juden. 1939 gleiche Funktion in Prag. Oktober 1939 Geschäftsführer der am 24.1.1939 gegründeten Reichszentrale für jüdische Auswanderung in Berlin. 1940 Leiter des Referats IV B 4 (Juden) im Reichssicherheitshauptamt, ab 1941 zentrale Leitstelle zur Organisierung der Endlösung . August 1941 in Auschwitz, Besprechung mit Höß wegen der geplanten Massenermordung

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