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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Familie vom 14. November 1943 bis auf weiteres.« Nach 1945 Heirat mit einer Schwester des SS-Rottenführers Ernst August König (König-Urteil: nach kurzer Zeit geschieden). Berufsangabe: Konditor.

Egeler, Rudolf
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 24.4.1910 Nebringen, Kreis Böblingen. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV, Effektenverwaltung (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). † 30.10.1970 am Geburtsort.

Egersdörfer, Karl
    Leiter der Häftlingsküche im Stammlager
    * 20.7.1902 Rosenbach b. Erlangen. Metzger. 1935 SS (Nr. 289457), Unterscharführer. Ab 10.3.1941 in Auschwitz, ab Juli 1941 in der Häftlingsküche, 1942 als Leiter. Egersdörfer: »In der Küche war ein Häftlingskommando von ca. 80 männlichen Häftlingen. Häftlingsfrauen wurden in der Küche nicht beschäftigt.« KZ-Kollege Broad erinnert sich, daß »täglich Wagen mit Würsten und Fleisch, die an sich für die ohnehin kläglichen Rationen der Häftlinge bestimmt waren, aus dem von SS-Unterscharführer Egersdörfer verwalteten Magazin der Häftlingsküche zur SS-Küche rollen. Es war direkt eine auffallende Verschlechterung der SS-Kost feststellbar, als sich Egersdörfer mit dem Küchenchef der SS-Küche, SS-Oberscharführer Scheffler, überworfen hatte und aus diesem Grunde die ›Sonderzuteilungen‹ ausblieben.« Lagerältester Wörl (AV, Bl. 5337): »Er hat als Leiter der Häftlingsküche einen großen Teil der an sich schon unzureichenden Häftlingsverpflegung verschoben. Dadurch hat er sich mitschuldig gemacht an dem Tod vieler Häftlinge, die infolge von Unterernährung gestorben sind.« Standortbefehl vom 13.8.1943: »Besuch der Familie v. 12.8.–21.8.43«. Zuletzt in Bergen-Belsen. Nach 1945 Städtischer Arbeiter in Erlangen. Egersdörfer: »Ich weiß nur, daß in Birkenau vergast wurde; dies war allgemein bekannt.« Aussage: AV, Bl. 8157ff.

Eggeling, Heinrich
    KZ -Arzt
    * 17.10.1888 Lochstedt/Thüringen. Dr. med. SS-Hauptsturmführer. Lagerarzt in Auschwitz-Monowitz. StA Frankfurt (AV, Bl. 3756): »Nahm an medizinischen Experimenten teil.« Verbleib unbekannt. – Lagerkapo Worgul (AB, Bl. 50116): »Im Lager Monowitz sind die Menschen meist an Erschöpfung gestorben. Wer nicht starb, wurde als schwacher Mensch durch Selektion in die Gaskammern geschickt.«

Eggeling, Karl
    Zentral-Bauleitung, Leiter Abteilung Tiefbau
    * 30.5.1912 Gadenstedt, Kreis Peine. Ingenieur für Wasserwirtschaft. 1933 SS, Obersturmführer (1943). Januar 1940 für ein halbes Jahr bei der 12. Verstärkten SS-Totenkopfstandarte in Treskau b. Posen (Unterkunft: die leergemordete psychiatrische Anstalt Owinska). August 1940 bis zum Ende in Auschwitz. Eggeling: »Mein Aufgabengebiet in Auschwitz erstreckte sich auf die Be- und Entwässerungsanlagen des gesamten Lagerbereichs. Außerdem hatte ich die Beaufsichtigung und Durchführung aller Erd- und Straßenarbeiten in diesem Bereich unter mir.« 1943 Fachführer (F) der Waffen-SS, Fachgruppe Bauwesen. Standortbefehl Nr. 36/43: »Besuch der Familie v. 1.9.43 bis auf weiteres«. Am 1.9.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Eggeling: »Ich nehme an, daß mir diese Auszeichnung für die gute Durchführung der Be- und Entwässerungsanlagen im Interessengebiet Auschwitz verliehen wurde.« Nach 1945 Bauingenieur beim Landkreis Peine, Tiefbauabteilung. – Häftlingsärztin Lingens (Erinnerungen) über Fäkalienentsorgung und Trinkwasser 1943 in Birkenau: »Der Stuhlgang wurde immer seltener und konzentrierter. Trotzdem mußte er stattfinden, und das gehörte mit zum Schlimmsten, was ich im Lager erlebt habe.« Lingens beschreibt die »Toilette« als einen zehn Meter langen und fünf Meter breiten, fensterlosen Raum, rechts und links eine 20 cm breite, niedrige Mauer, »auf dem die Frauen wie Schwalben auf dem Telegraphendraht aufgereiht hockten, um ihre Notdurft zu verrichten. Das war die ›Toilette‹ für Tausende nichtjüdische Frauen.« Lingens weiter: »Hinter den beiden Mäuerchen zog sich jeweils ein zwei Meter tiefer Graben hin, der die Fäkalien aufnahm und in einem Kanal mündete. Am Ende lief ein eisernes Rohr herab, aus dem, etwa in Höhe der Sitzmauer, ein daumendicker Wasserstrahl herausfloß.« Dies war, so die Häftlingsärztin, die einzige Wasserstelle, »die den 13000 Häftlingen für ihren sonstigen Wasserbedarf« zur Verfügung stand. Aussage

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