Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Aussteigen gab es schon einige Tote und Wahnsinnige.« Von 1000 Deportierten werden 881 sofort in der Gaskammer ermordet. Alle 100 zurückgestellten Männer, darunter der Vierzehnjährige, müssen ins Gaskammerkommando. – Mithäftling Salmen Lewenthal in einem vergrabenen Bericht über die Ermordung von 1000 jüdischen Jungen im Alter von 12 bis 18 Jahren am 20.10.1944 (Auszug): »Der Kommandoführer und sein Gehilfe schlugen diese wehrlosen Knaben entsetzlich, um diese zum Ausziehen zu zwingen, bis sein Knüppel von diesem Schlagen zerbrach. Also brachte er einen zweiten und schlug weiter auf die Köpfe, bis die Gewalt gesiegt hatte. Viele Knaben liefen im wilden Lauf zu den Juden des Sonderkommandos, warfen ihnen die Arme um den Hals und flehten um Rettung.«
Elberth, Hermann
SS -Unterscharführer
* 21.8.1912 Stuttgart. Sommer 1944 Effektenverwaltung (Raubgut). † 30.10.1971 Mosbach im Neckar-Odenwaldkreis.
Elias, Klara
Keine Häftlingsnummer, da nur kurz im Lager
* 15.5.1923 in Ungarn. Ankunft Auschwitz Mai oder Juni 1944. Aussage: »Zu der Gruppe der als nicht arbeitsfähig selektierten Häftlinge gehörten auch meine Eltern. Es handelt sich um Vater Simon Elias und Mutter Ilona Elias, geb. Weiss. Mein Vater war ungefähr 55 und meine Mutter 52 Jahre alt. Mit unserem Transport war auch mein 16jähriger Bruder gekommen. Sowohl meine Eltern wie meinen Bruder habe ich nicht wiedergesehen. Mit mir war auch meine Zwillingsschwester angekommen, die mir jedoch nicht ähnlich sah. Aus diesem Grunde wurden wir auch nicht als Zwillinge selektiert.« September 1944 nach Lippstadt deportiert. Verheiratet in Israel. Q.: MV, Bd. 21.
Emmann, Wilhelm
SS -Unterscharführer
* 26.2.1909 Jettebruch. SS-Nr. 114654. Standortverwaltung, Sachbearbeiter für Juden-Effekten (Raubgut). † 21.2.1984 Soltau.
Emmerich, Wilhelm
Arbeitsdienstführer
* 7.2.1916 Tiefenbach b. Karlsruhe. SS-Unterscharführer. Ab 1940 in Auschwitz. Juni 1942 bis Mai 1943 Zweiter Arbeitsdienstführer (Arbeitskommandos). StAu III: Erschoß Häftlinge an der Schwarzen Wand (dafür gab es als Sonderverpflegung 1/5 Liter Branntwein und 5 Zigaretten). Führer des nur von Oktober bis Dezember 1942 bestehenden Außenlagers Chelmek, 8 km von der Stadt Auschwitz entfernt, Teicharbeiten in Schlick und Morast, hohe Sterblichkeit. Sommer 1943 kurz Rapportführer (Spieß) in Monowitz, danach in Birkenau. Am 23.10.1943 von einer Häftlingsfrau aus einem Belsen-Transport (s. Schillinger) im Krematorium II angeschossen, dadurch steifes Bein. 1945 Rapportführer in Bergen-Belsen. † 22.5.1945 Reservelazarett Schwarmstedt.
Engel, Christoph
Hundestaffel
* 15.4.1919 Mokrin/Rumänien. SS-Schütze. † Vermißt seit 1944. – Die Gefangene Elfi Spandau über einen Appell: »Es waren Stunden und Stunden, die wir in Eis und Schnee standen. Jemand sagte mir, ein Mädchen sei geflohen. Sie wurde dann von der SS mit ihren Hunden zurückgebracht und in die Mitte des Lagers gestellt. Plötzlich wurden die Hunde losgelassen, fielen über das Mädchen her und rissen sie in Stücke.«
Engel, Fritz
SS -Rottenführer
* 11.11.1906 Deuben, Kreis Dresden. Nach 1945 in Neugattersleben b. Bernburg (DDR). Kaduk im Auschwitz-Prozeß: »Ich bedauere sehr, daß ich nach West-Berlin gegangen bin. In der DDR wäre ich nie verfolgt worden.«
Engelbrecht, Fritz
SS -Obersturmführer
* 11.6.1905 Weiden. Kaufmann. NSDAP, SS-Nr. 80812. In Auschwitz ab 1940, Leiter der Lagerkantine (Kommandantursonderbefehl vom 12.9.1940). Oktober 1941 bis zum Ende Leiter der Filiale Auschwitz des SS-Unternehmens Deutsche Lebensmittel GmbH . Standortbefehl vom 30.8.1943: »Besuch der Schwägerin mit 3 Kindern bis auf weiteres«. Verbleib unbekannt.
Engelbrecht, Josef
SS -Schütze
* 10.7.1909 Backa Palanka/heutiges Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Jawischowitz. † 12.7.1969 Löwenstein, Kreis Heilbronn.
Engelschall, Georg
Leiter der Technischen Abteilung
* 30.4.1911 Aich in Oberbayern, Sohn eines Landwirts. Elektromonteur. April 1933 NSDAP (Nr. 1925035), März 1933 SS (Nr. 77737), Hauptscharführer. April 1934 SS-Totenkopfverband Oberbayern in Dachau, Technische Abteilung. Vom 27.5.1940 – Anfangsphase – bis zum Ende in Auschwitz. Zunächst Stellv. Rapportführer, 1941 Blockführer Block 11, genannt Todesblock. Franciszek Brol (Nr. 1159), Schreiber in Block 11, in einer im Auschwitz-Prozeß verlesenen Aussage: »Ich habe dort mehrmals Vorbereitungen zu
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