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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Otto
    SS -Unterscharführer
    *  17 . 11 . 1917 Rathenow. Kommandoführer der Strafkompanie. Rapportführer in Birkenau, Rampendienst. † Seit 15 . 1 . 1943 vermißt ( AV , Bl.  7639 ). Häftling Jakob Kronauer (Nr.  23774 ), Juni 1942 in der Strafkompanie am
Königsgraben
, im Auschwitz-Prozeß: »Ich war der einzige von uns sechs, der den ersten Tag überlebt hat.«

Grellert , Friedrich
    SS -Scharführer
    *  7 . 10 . 1891 Breslau. 1944 Wachmannschaft, Kommando Charlottengrube. Am 2 . 9 . 1948 in Krakau zu 5  Jahren Haft verurteilt (HvA  17 ). †  15 . 4 . 1982 Bad Harzburg.

Grese , Irma
    KZ -Wärterin
    *  7 . 10 . 1923 Wrechen in Mecklenburg. Verkäuferin. Ab Juli 1942 in Ravensbrück, ab März 1943 in Birkenau. Kommandoführerin der Frauen-Strafkompanie und Blockführerin, Rapportführerin (Spieß) im Frauenlager Birkenau. Die Gefangene Jenny Schaner (Shelley): »Eine junge Aufseherin namens Grese hantierte nur mit ihrer Reitpeitsche. Die armen Frauen bettelten abends vor der Küche um ein bißchen Wasser, aber sie trieb sie mit der Reitpeitsche auseinander.« Grese im Belsen-Prozeß: »Ich hatte stets eine Peitsche, die ich ständig, wenn nötig, benutzte.« Grese über Auschwitz ( MV , Bd.  4 ): »Juden wurden in diesem Lager als Spitzel verwendet und besaßen gewisse Vorrechte.« Todesurteil britisches Militärgericht November 1945 im Belsen-Prozeß. † Hinrichtung 13 . 12 . 1945 Zuchthaus Hameln.

Grewe , Theodor
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung ( GEV ), Unterabteilung
Wertsachen
    *  11 . 10 . 1908 Stadtoldendorf, Landkreis Holzminden. Inhaber eines Malergeschäfts. Mai 1933 NSDAP , Blockleiter. SS -Unterscharführer. Nach eigener Aussage ab Herbst 1943 in Auschwitz. Standortverwaltung, Abteilung GEV . Grewe: »Es war allgemein bekannt, daß die angelieferten Wertsachen den angekommenen Häftlingen abgenommen wurden. Nachdem die Wertsachen bei uns sortiert und verpackt wurden, sind diese nach Berlin, die genaue Stelle ist mir unbekannt, weitergeleitet worden.« 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt, Entlassung am 25 . 11 . 1950 . Danach wieder Malerbetrieb am Geburtsort. Q.:  AV , Bl.  1118 ff.

Grieshaber , Nikolaus
    SS -Sturmmann
    *  21 . 8 . 1921 Tschalma/heutiges Serbien. Metzger. Von Oktober 1942 bis zum Ende in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Juni 1944 Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung (eigene Angabe: SS -Küche). 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt, Entlassung Juli 1950 . Grieshabers Glaubwürdigkeit dokumentiert seine Aussage, wonach er »nichts von den Gewaltverbrechen im Bereich des KZ Auschwitz wußte«. †  27 . 6 . 1962 München. Q.:  AV , Bl. 12907 ff. – Häftling Josef Glück im Auschwitz-Prozeß über die angebliche Unwissenheit der Täter und die Angst der Opfer vor dem Abtransport in die Gaskammer: »Andreas Rappaport hat sich damals [Herbst 1944 ] den Arm aufgeritzt und mit seinem Blut an die Barackenwand geschrieben: ›Andreas Rappaport – lebte 16  Jahre.‹ Das habe ich in ungarischer Sprache dort gelesen. Ein anderer Junge hat mir zugerufen: ›Onkel, ich weiß, daß ich sterben muß. Sag meiner Mutter, daß ich bis zum letzten Moment an sie gedacht habe.‹ Der Bub hat nicht gewußt, daß seine Mutter schon vergast worden war.«

Grimm , Rudolf
    SS -Rottenführer
    *  25 . 12 . 1922 Rittersgrün, Kreis Karlsbad. Ab Herbst 1942 in Auschwitz. Kommandanturstab Schutzhaftlager, Blockführer. Am 30 . 1 . 1944
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. Wohnsitz in Baden-Württemberg. – Häftling Vrba ( AV , Bl.  14527 ): »Die Selektionen wurden keineswegs immer von Ärzten durchgeführt. Ich weiß mit Sicherheit, daß zum Teil die Selektionen von Personen durchgeführt wurden, die nicht im Offiziersrang standen. Die SS -Leute gingen gern auf die Rampe, denn sie verließen sie niemals mit leeren Händen. Irgendetwas konnten sie da immer organisieren, sei es nun eine goldene Uhr oder eine Flasche Schnaps.«

Grinberg , Nusen
    Jüdisches Sonderkommando
, Nr.  81483
    *  25 . 12 . 1904 Makow. Ankunft Auschwitz am 10 . 12 . 1942 aus dem Durchgangslager Malkinia. Von 2500 Personen werden 1976 in der Gaskammer ermordet. – Mithäftling Dov Paisikovic: »Einmal habe ich erlebt, daß die eingestreute Menge an Vergasungsmaterial nicht ausreichend war. Der Sanitätskraftwagen, der das Vergasungsmaterial jeweils herbeischaffte, mußte dann noch einmal wegfahren, um das Material zu holen. Das nahm ungefähr eine Stunde in Anspruch.

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