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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Verunreinigungen zu säubern. Wenn sie einigermaßen trocken waren, wurden sie noch eine Zeitlang auf den warmen Fußboden gelegt. Dann kämmten sie einige Häftlinge mit Metallkämmen auf zwei Tischen und stopften sie in Papiersäcke.« Kalniak wird am 7 . 10 . 1944 beim Häftlingsaufstand getötet.

Kalwo , Haim
    Häftling Nr.  122060
    *  1910 Karagatsch. Ankunft Auschwitz am 16 . 5 . 1943 aus Saloniki, von 4500 Juden enden mehr als 3800 sofort in der Gaskammer. Im Außenlager Neu-Dachs in Jaworzno, von insgesamt 13 574  Häftlingen überleben keine tausend. Strafmeldung am 18 . 12 . 1943 (StAu  II ), »weil er sich [aus Hunger!] einen Goldzahn ausziehen ließ und dafür nacheinander zusammen 8  kg eingeschmuggeltes Brot erhielt. Er ist geständig, diese Unregelmäßigkeiten begangen zu haben.« Kalwo wird mit 25  Stockschlägen bestraft.

Kamann , Dietrich
    Zentral-Bauleitung
    *  2 . 10 . 1904 Frankfurt am Main. SS -Unterscharführer. Standortbefehl vom 2 . 11 . 1943 : »Aufenthaltsgenehmigung für Familie bis auf weiteres verlängert«. †  16 . 3 . 1946 in sowjetischer Haft.

Kamentz , Adolf
    SS -Rottenführer
    *  28 . 11 . 1909 Gugoly/Rypin. SS -Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturstab Birkenau, Blockführer. Nach 1945 bei Northeim.

Kaminski , Jaacov
    Jüdisches Sonderkommando
, Kapo und Oberkapo
    * Etwa 1910 . Litauer. Lehrer. Ankunft Auschwitz Ende 1942 aus Zichenau. Nach Aussage von Mithäftlingen Initiator der Widerstandsgruppe im SK . Am 2 . 8 . 1944 von SS -Hauptscharführer Moll erschossen. Jaacov Gabai gegenüber Greif: »Das war ein ganz wundervoller Mann – stark und ohne Furcht vor den Deutschen.« Gabai dokumentiert zugleich, wie SS und Sonderkommando Komplizen geworden sind: »Nach zwei Wochen kamen 20  Partisanen, darunter vier Frauen, gutaussehende Frauen. Sie wußten, daß sie sterben würden. Wir [!] befahlen ihnen, sich auszuziehen, eine weigerte sich. Der Kapo Kaminski schlug sie und bat den Deutschen [ SS -Mann], sich [mit dem Töten] zu beeilen.«

Kammler , Hans
    Chef des Bauwesens der SS , SS -Obergruppenführer und Generalmajor der Waffen- SS
    *  26 . 8 . 1901 Stettin. 1931 NSDAP (Nr.  1011855 ), 1932 Dr. Ing. 1933 SS (Nr.  113619 ), Referent im Reichsernährungsministerium, 1936 im Reichsluftfahrtministerium. 1941 Chef des Bauwesens im SS -Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft. 1942 Chef der Amtsgruppe C (Bauwesen) im SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, auch für Planung und Aufbau des KZ Auschwitz zuständig, einschließlich der Vergasungsanlagen. Erteilte am 8 . 12 . 1941 den Befehl zum Bau des KZ Majdanek (faks. Abdruck bei Marszalek). Am 17 . 7 . 1942 mit Himmler zur Inspektion in Auschwitz, Besichtigung einer Vergasung im Bunker  II , abends beim Empfang des Gauleiters Bracht für Himmler, Höß, Schmauser und Caesar in der Villa des Gauleiters (Czech). Ab August 1943 zugleich Chef des
Sonderstabs Dr. Kammler
, Rüstungsminister Speer unterstellt. Mit diktatorischen Vollmachten ausgerüstet, verantwortlich für die Produktion von Jagdflugzeugen und die unterirdischen Produktionsstätten, auch für V-Waffen in Peenemünde und KZ Mittelbau-Dora. †  9 . 5 . 1945 bei Prag.

Kamphuis , Johann
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    *  24 . 9 . 1912 Rheine/Westfalen. Beruf: Weber. SS -Unterscharführer. Kamphuis: »Meine Eltern waren Holländer. Ich selbst hatte auch die holländische Staatsangehörigkeit. Um meine Einbürgerung zu erreichen, habe ich mich freiwillig zur Waffen- SS gemeldet.« Herbst 1941 bis Herbst 1944 PA -Vernehmungsabteilung. Häftlingsdolmetscherin Kagan ( AV , Bl.  3157 ): »Er war sehr gefährlich, und wir hatten alle Angst vor ihm.« Ihre Kollegin Lilly Reiner: »Kamphuis hat Häftlinge auf der Straße ermordet, aber einmal, als ich schreckliche Zahnschmerzen hatte, sagte er: ›Warum haben Sie mir das nicht früher gesagt?‹ Er brachte mich sofort zum Männerlager, wo ein Häftlingsarzt meinen Zahn gezogen hat.« Häftlingsschreiberin Else Grün (Shelley): »Es kam manchmal vor, daß mir mein Chef Kamphuis sein Eßgeschirr mit Gemüse zum Abwaschen übergab, und dann habe ich den Rest in unserem Zimmer aufgeteilt. Jeder bekam vielleicht einen halben Löffel voll oder noch weniger.« Nach 1945 Webstuhlmeister. Kamphuis’ Glaubwürdigkeit dokumentiert seine Aussage über die von der PA durchgeführten Exekutionen: »Von Erschießungen im Block  11 erfahre ich heute bei dieser Vernehmung zum ersten Mal.« Q.:  AV , Bl.  11471

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