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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Deutsch, wann wir wieder zu unserer Mutter kämen. Er antwortete immer: ›Später, später.‹« Verheiratet in Israel. Q.:  MV , Bd.  23 .

Kagan , Raya
    Häftling Nr.  7984 , Politische Abteilung ( PA )
    *  15 . 5 . 1910 Charkow, heute Charkiw/Ukraine. Ab 1922 in Wilna (Polen). 1937 Wechsel nach Paris. Verhaftung durch Gestapo am 27 . 4 . 1942 . Ab 24 . 6 . 1942 Häftlingsschreiberin im Standesamt der PA (Lager-Gestapo). Kagan im Auschwitz-Prozeß: »Ich bekam alle Akten zu sehen. Die der Deutschen waren dick und korrekt geführt. Bei Russen wurde ein vereinfachtes Verfahren angewandt. In vielen polnischen Akten befand sich der Vermerk: Rückkehr unerwünscht. Bei den Juden bestand der Akt nur aus einem Blatt. Ich bekam jeweils den Akt mit der Todesmeldung. Ich kann aus der Praxis sagen, daß nichts der Wahrheit entsprach. Als Ort wurde Kasernenstraße angegeben, das Todesdatum wurde willkürlich eingesetzt, die Todesursache war falsch. Häftlinge, die als ›auf der Flucht erschossen‹ gemeldet wurden, mußte ich umschreiben. In diesen Fällen mußte ich Herzschlag schreiben.« 1947 Buchveröffentlichung in Israel:
Frauen in der Kanzlei der Hölle
. Beamtin im israelischen Außenministerium.

Kaiser , Franz
    SS -Oberscharführer
    *  10 . 4 . 1895 Lambrecht/Pfalz. November 1941 bis Februar 1942 in Auschwitz, Waffenwart. Nach 1945 am Geburtsort.

Kaitinis , Wilhelm
    SS -Rottenführer
    *  15 . 2 . 1920 . Stabskompanie ( SS -Angehöriger der Kommandantur), Häftlingsküche Birkenau. † Vermißt.

Kalaus , Demetrius
    SS -Oberscharführer
    *  27 . 4 . 1920 Wien. Fernschreibstelle. Standortbefehl Nr.  43 / 43 : »Besuch der Mutter vom 29 . 9 .– 1 . 11 . 43 «. Nach 1945 in Österreich.

Kalbheim , Peter Wilhelm
    SS -Unterscharführer
    *  19 . 4 . 1901 Bonn. 1944 in Mauthausen, Monowitz und im Außenlager Trzebinia. 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt (LaV). Wohnsitz in Rodheim. – Maria Matonog, in der Küche von Trzebinia für die Zivilarbeiter eingesetzt (HvA  16 ): »Einmal bemerkte ich während der Rückkehr einer solchen Häftlingsgruppe von der Arbeit ins Lager, wie einer der eskortierenden Funktionäre der SS einen der jüdischen Häftlinge aufs grausamste schlug und ihn mit Füßen trat, weil dieser zum Schutz vor Kälte unter seinem [Drillich-]Anzug irgendwelche Zeitungen getan hatte.«

Kalesse , Ernst
    SS -Unterscharführer
    *  31 . 1 . 1910 Deutsch Marchwitz. Ab Juni 1942 in Auschwitz, Kommandoführer Wirtschaftshof Babitz (Landwirtschaft). Anna Zieba (HvA  11 ): »Im Jahre 1944 wurden die Pferde fürs Militär requiriert und Kühe vor die Pflüge gespannt, die man jedoch in kurzer Zeit durch weibliche Häftlinge ersetzte.« †  2 . 11 . 1953 Heinsberg.

Kalich , Josef
    SS -Oberscharführer
    *  25 . 3 . 1895 . SS -Nr.  331795 . Standortverwaltung, Häftlingsküche. 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt (LaV). – Häftling Salmen Gradowski in seinem hinterlassenen Tagebuch: »Der erste Arbeitstag ist vorüber. Seelisch gebrochen und körperlich erschöpft, begann den Leuten der Hunger zuzusetzen. Immer wirst du an ihn denken, und er wird dein allmächtiger Herrscher sein. Welche Gedanken dich auch beherrschen, fröhliche oder traurige, ihm wirst du immer gehorchen.«

Kalniak , Ajzyk (Itzig)
    Jüdisches Sonderkommando
, Haartrockenraum
    * Aus Lomza in Polen. Ankunft Auschwitz etwa November 1942 . In einem Kommando von ca. 15  Juden zur Verarbeitung der Haare der Ermordeten. Rundschreiben Richard Glücks, SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, vom 6 . 8 . 1942 an die KZ -Kommandanten (»Verwertung der abgeschnittenen Haare«): »Aus ausgekämmten und abgeschnittenen Frauenhaaren werden Haargarnfüßlinge für U-Boot-Besatzungen und Haarfilzstrümpfe für die Reichsbahn angefertigt.« Glücks weiter: »Schnitthaar von männlichen Häftlingen kann nur von einer Länge von 20  mm an Verwertung finden.« Häftling Filip Müller über den Haartrockenraum: »Frauenhaare der verschiedensten Farben und Schattierungen von Schwarz über Kastanienbraun und Blond bis zu Grau in verschiedener Länge waren auf einer Fläche von vielleicht 150 Quadratmetern auf dem warmen Ziegelboden ausgebreitet, der sich über den Öfen des darunterliegenden Krematoriums befand. Zwischen den Wänden waren Wäscheleinen gespannt, auf denen nasse Haare wie Wäsche zum Trocknen aufgehängt waren. Man hatte sie vorher in einer verdünnten Salmiaklösung gewaschen, um sie von Schmutz und anderen

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