Ausersehen
schauen, um mir vorstellen zu können, wie erotisch er meine Brüste und meine Hüfte umspielte. Alanna wusste eindeutig, was sie tat.
„Es ist wundervoll. Danke dir.“ Ich umarmte sie kurz, bevor ich mich durch die große Auswahl an Kämmen und Bürsten wühlte, um einen breitzinkigen Kamm herauszusuchen, der für Victorias Mähne geeignet war. Nachdem ich einen gefunden hatte, gab ich ihn der Jägerin und schnappte mir meinen Lieblingskamm. Mit einem Lächeln wandte ich mich an die beiden Frauen.
„Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet, ich nehme meinen Kamm mit in mein Zimmer und kämme mir die Haare dort.“
„Rhea, ich kann dich doch frisieren.“ Alanna klang verwirrt und schaute skeptisch auf den Handtuchturban, der auf meinem Kopf thronte.
„Ist schon gut. Ich denke, dass Carolan auf der Suche nach dir hier gleich auftaucht. Du solltest schauen, dass er ein ausreichendes Abendessen mit Nachtisch bekommt.“ Meine letzten Worte unterstrich ich mit einem anzüglichen Blick, unter dem ihre Wangen sich röteten.
„Und auf dich wartet sicher auch ein ganz besonderer Nachtisch in deinen Gemächern.“
Jetzt schaute Victoria mich wissend an, und ich spürte, wie meine Wangen rot wurden.
„Gute Nacht, ihr zwei“, verabschiedete ich mich und ging zur Tür, gefolgt von ihrem Gekicher.
Die Wachen vor meinen Gemächern standen stramm, als sie mich sahen.
„Mylady, Lord ClanFintan wartet bereits auf Sie“, informierte mich der eine.
„Gut.“ Ich wollte sein Schwert gerade rücken, aber dann dachte ich, dass das wohl kaum angemessen wäre. „Danke für die Mitteilung.“ Er salutierte und öffnete mir die Tür.
ClanFintan hatte es sich auf einer Chaiselongue bequem gemacht, die vor einem mit hervorragend duftenden Speisen gedeckten Tisch stand. Bei meinem Eintreten breitete sich ein willkommen heißendes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
Ich konnte nicht anders – wie ein verknallter Teenager stürzte ich mich in seine Arme und genoss seine heißen Küsse.
„So, du willst also deine Wachen beim Baden beobachten, hm?“
Seine tiefe Stimme klang neckend, aber ich hörte auch einen ernsten Unterton heraus, den er zu verbergen versuchte.
„Nur wenn du nackte Jägerinnen anschauen willst.“ Ich knabberte an seiner Unterlippe.
„Es gibt nur eine nackte Frau, die ich anschauen will.“
Er küsste mich lange und tief.
Als ich den Kuss nach Atem ringend unterbrach, fragte ich: „Wie viele Beine hat sie?“
Ein Lachen erschütterte seine Brust, als er mich an sich zog. „Nur zwei.“
„Das freut mich.“ Wir lächelten einander an, bis mein Magen knurrte. Ehrlich gesagt war es eher ein wütendes Brüllen.
ClanFintan lachte leise. „Iss.“
Ich drehte mich um und setzte mich neben ihn auf den Rand der Liege. Die Speisen sahen so gut aus, dass ich beschloss, von allem ein bisschen zu probieren. Während ich meinen Blick über den Tisch schweifen ließ, fragte ClanFintan mich nach den Pockenpatienten. Er war traurig, als ich ihm von den neuen Fällen und den Verstorbenen erzählte, aber wir waren uns einig, dass diese Entwicklung nicht überraschend war.
Nach einer Weile ließ mein Appetit langsam nach, und ich konnte meine Fragen loswerden.
„Kommen immer noch Krieger nach?“
„Ja.“ Er klang erfreut. „Ich glaube, dass wir uns eher auf den Weg nach Laragon machen können, als ich ursprünglich geplant hatte. Meinst du, du kannst Nuada überreden, die Musen schneller anzugreifen?“
Ich dachte an den Gesichtsausdruck der Kreatur, als ich sie verspottet hatte.
„Ja“, sagte ich leise.
ClanFintan drückte meine Schulter, sagte aber nichts.
Plötzlich spürte ich die Erschöpfung mit aller Macht. Mein Kopf fühlte sich schwer an, und ich wollte nur noch meine Haare kämmen und dann schlafen gehen. Ich küsste meinen Liebsten auf die Wange und stand auf, wobei ich das Handtuch von meinen inzwischen beinah trockenen Haaren löste. Ich setzte mich im Schneidersitz auf unsere Matratze (ich bemerkte, dass das Bett gemacht worden war, aber immer noch auf dem Boden lag) und fing an, meine störrischen Haare zu entwirren.
„Lass mich das machen.“ ClanFintan kniete sich hinter mich und nahm mir den Kamm aus den müden Fingern. „Lehn dich zurück und schließ die Augen.“
„Mhm.“ Ich spürte, wie mich unter seiner Berührung bleierne Schwere erfasste. „Du hast die tollsten Hände.“
Ich kuschelte mich seitlich in die aufgebauschten Kissen. Gern wäre ich wach geblieben, um
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