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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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kleinen Garten und sog tief den Duft des Geißblatts ein, das in voller Blüte stand. (Notiz für mich: Eine der Nymphen bitten, mir einen Strauß davon für mein Schlafzimmer zu pflücken.)
    „Lady Rhiannon“, zirpte eine leise Stimme.
    Der Gedanke an meine Nymphen hatte offensichtlich eine hervorgerufen, und ich schaute zu, als das Mädchen scheu über den Rasen lief, um vor mir in einen tiefen Knicks zu sinken.
    „Tarah!“ Ich umarmte sie so fest, dass ihr hübsches Gesicht rot anlief.
    „Mylady!“ Sie erwiderte meine Umarmung enthusiastisch, bevor sie fortfuhr: „Die Stallmädchen schicken mich mit dem Auftrag, Sie zu fragen, ob Sie sich schon wieder wohl genug fühlen für einen Besuch im Stall.“ Ihr Lächeln wurde breiter. „Das Kind Kristianna ist bereit für ihren Ritt auf Epona.“
    „Das klingt wundervoll. Sag ihnen, dass ich auf dem Weg bin.“
    „Es freut mich sehr, zu sehen, dass Sie sich erholt haben, Mylady“, sagte sie. Sie schien nur ungern wieder gehen zu wollen.
    „Und ich freue mich, dass es auch dir wieder besser geht.“ Die meisten Verschorfungen in ihrem Gesicht und auf den Armen waren schon abgefallen, und ich sah, dass sie Glück gehabt hatte. Außer ein paar kleinen Narben, die mit der Zeit verblassten, würde sie keine Zeichen der Krankheit zurückbehalten.
    „Danke, Mylady. Ich kann es kaum erwarten, zu meinen Pflichten zurückzukehren.“
    Schüchtern drehte sie den Kopf zur Seite, und ich war verzaubert vom unerwarteten Anblick ihres Profils. Das Mädchen erinnerte mich mit einem Mal so unglaublich an Terpsichore, dass ich spürte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten.
    „Liebes, hast du jemals daran gedacht, Tänzerin zu werden?“
    Röte bedeckte ihre Wangen, als sie mit kaum gezügeltem Enthusiasmus antwortete: „Oh, Mylady, Tanzen ist alles, wovon ich in meinem Leben träume.“
    Mein Bauchgefühl sagte mir, dass die verstorbene Muse mit dieser Nachfolgerin sicher einverstanden wäre.
    „Wir sollten nichts überstürzen, aber wenn du dich wieder stark genug fühlst, komm zu mir, dann werden wir mehr über deinen Traum sprechen.“
    Ich lauschte ihrem aufgeregten Plappern, während wir durch den Garten zu der Pforte gingen, durch die wir mussten, wenn wir zu den Ställen wollten.
    „Vergiss nicht“, rief ich ihr hinterher, als sie vorausflitzte, um anzukündigen, dass „Eponas Auserwählte“ auf dem Weg war. „Komm mich besuchen, wenn du wieder ganz gesund bist.“
    „Oh, das werde ich, Mylady.“
    „Denkst du daran, Thalia zu helfen, die Musen wieder zu komplettieren?“ ClanFintans samtige Stimme drang an mein Ohr.
    „Eigentlich dachte ich eher an Terpsichore und was sie wollen würde“, sagte ich nachdenklich.
    Ich neigte meinen Kopf und beobachtete, wie mein Mann sich aus dem Schatten löste und auf mich zukam. Das weiche Licht der Abenddämmerung war gütig zu einem Gesicht, das diese Güte nicht nötig hatte. Seine kraftvollen Muskeln spannten sich unter der Haut, und seine neu erworbenen Wunden gaben ihm das Aussehen eines echten Bad Boys.
    Er schob eine vorwitzige Locke aus meinem Gesicht.
    „Bitte frag mich nicht, wie ich mich fühle, und schick mich auch nicht zurück ins Bett.“ Mir fiel auf, dass ich eventuell ein wenig übellaunig klang.
    „Du scheinst auf beiden Beinen zu stehen und geradeaus laufen zu können.“ Er beugte sich ein wenig vor und schnupperte an meinem Gesicht. „Und es scheint, dass du dich auch nicht übergeben hast.“
    „Igitt. Nein, verdammt noch mal, ich habe seit über einem Tag nicht mehr gespuckt.“ Jetzt klang ich definitiv übellaunig.
    Das schien meinen Mann nicht zu stören.
    „Was hast du denn stattdessen getan?“, wollte er mit einem verschmitzten Grinsen wissen.
    „Ich habe darüber nachgedacht, nach Maraid schicken zu lassen, damit Alanna anfangen kann, eine Assistentin für sich auszubilden.“
    Er schaute mich interessiert an.
    „Damit sie nicht mehr so überbeschäftigt ist und Carolan und sie mehr Zeit miteinander verbringen können.“ Ich hielt meine Hände hoch, als würde ich ein Bild umrahmen. „Ich sehe … drei kleine Mädchen in ihrer Zukunft.“
    ClanFintan trat näher an mich heran und schlang seine Arme um meine Hüfte, dann hob er mich hoch und drückte mich an sich.
    „Und was siehst du in unserer Zukunft?“ Seine Stimme hatte den erotischen Tonfall angenommen, den ich so gut kannte – und seit mehreren Nächten höllisch vermisste.
    „Ich sehe …“ Ich knabberte an seinem

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