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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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verdeckt, was sie zu ihrem Vorteil nutzen konnten.“
    „Ich hätte vorhersehen müssen, wie schnell sie vorankommen.“ ClanFintan wandte sich uns zu. „Carolan, bring alle Zentauren und Krieger auf die Tempelmauer. Es ist mir egal, wie schwer verletzt oder krank sie sind – sag ihnen, dass wir keine andere Wahl haben.“
    Carolan nickte, gab Alanna einen Kuss und eilte davon.
    „Alanna“, sprach ClanFintan weiter. „Die Frauen sollen alle Kessel aus dem Tempel hier in den Innenhof bringen. Danach tragt auch alle Kanister mit Lampenöl hier zusammen.“
    „Ja, ClanFintan.“ Und fort war sie.
    „Denk nicht mal daran, mich mit irgendeiner Aufgabe fortzuschicken. Ich bleibe bei dir.“
    „Ich habe auch nichts anderes erwartet“, sagte er, während wir über den Innenhof liefen.
    Wir hielten uns in Richtung des Tors in der breiten Mauer, das uns zum hinteren Teil des Tempels bringen würde, aber anstatt hindurchzugehen, folgte ClanFintan der Mauer nach links. Bald erreichten wir eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Zentauren und Menschen, die sich am Fuß einer engen, in die Wand eingelassenen Treppe versammelt hatte, die nach oben führte.
    Dougal löste sich aus der Gruppe. Victoria war an seiner Seite.
    „Fomorianer.“
    Dougal nickte. „Wir haben es gehört. Was nun?“
    „Wo ist der Bote, der die Wachen alarmiert hat?“, wollte ClanFintan wissen.
    Ein junger Mann trat vor und salutierte zackig.
    „Berichte“, forderte ClanFintan ihn auf.
    „Mylord, ich war am nördlichsten Wachpunkt diesseitig des Flusses stationiert. Ich hörte eine Reihe unerklärlicher Geräusche, also kletterte ich auf eine alte Eiche, die in der Nähe stand. So weit mein Auge reichte, sah ich im Norden Kreaturen mit ausgebreiteten Flügeln näher kommen. Ich bin sofort hergelaufen, um Meldung zu machen.“
    „Victoria, bring deine Jägerinnen auf die Mauer. Wir brauchen eure Armbrüste.“
    Victoria und die Jägerinnen begaben sich augenblicklich zur Treppe und begannen den Aufstieg zu den Zinnen. ClanFintan wandte sich an den Rest der Gruppe, der aus angeschlagen aussehenden Wachen und einem Drittel seiner ursprünglichen Legion bestand, die ebenfalls erschöpft, aber dennoch entschlossen wirkten.
    „Die Frauen tragen Kessel und Öl im Innenhof zusammen. Schafft das alles auf die Mauern. Bringt auch Fackeln und Feuerholz mit. Das ist vielleicht die einzige Möglichkeit, wie wir sie daran hindern können, den Tempel zu stürmen.“
    Die Jäger spurteten davon und ließen uns allein mit Dougal zurück.
    „Kommt, wir leisten den Jägerinnen Gesellschaft“, sagte ClanFintan und ging voran.
    Die Treppe war sehr steil, und mich überfielen plötzlich die gleichen unangenehmen Gefühle wie vor ein paar Tagen, als ich Victoria eine ähnliche Treppe hinauf gefolgt war, mitten ins Desaster hinein.
    Der Gang, der sich über die gesamte Mauer zog, war eben und breiter als der auf dem Tempel der Musen. Die Brüstung war massiv und sicher. Oben verteilten sich die Jägerinnen und brachten ihre Armbrüste in Anschlag. Ich stand zwischen ClanFintan und Dougal, sah angestrengt in das trübe Abendlicht und versuchte, zwischen Nebel und Dunst irgendwelche Schatten auszumachen. Doch außer dem Regen rührte sich nichts.
    Geräusche von außerhalb der Mauern weckten unsere Aufmerksamkeit. Krieger stiegen die Treppen empor, gebeugt vom Gewicht der schweren Kessel und Ölfässer. Wir konzentrierten uns darauf, ihnen zu helfen, während die Jägerinnen und Zentauren weiter nach den Angreifern Ausschau hielten.
    Zwischen jeder dritten oder vierten Strebe des Geländers waren Löcher in den Boden geschliffen worden. Über diesen Löchern hingen eiserne Haken, die sicher in den marmornen Säulen verschraubt waren. Die Krieger fingen an, diese Löcher mit heißen Kohlen und Feuerholz zu füllen. Dann hängten sie die Kessel an die Haken, füllten sie mit Öl und heizten die Feuer an.
    Ich erinnerte mich daran, dass ClanFintan den Tempel von Epona als Festung bezeichnet hatte, und an Carolans Erklärung, dass Epona, im Gegensatz zu den Musen, eine Kriegsgöttin war. Der Tempel war also für eine Schlacht gerüstet – ich hoffte nur, dass wir ausreichend Männer hatten, um sie zu gewinnen.
    Bald schon gesellten sich verwundete Zentauren und menschliche Krieger zu uns. Ihre Mienen wirkten entschlossen, und sie folgten ClanFintans Befehlen ohne Murren, als er sie entlang der Tempelwand positionierte.
    Ich hörte ihn mit dem Boten sprechen, der uns

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