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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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tummelten. Im Haus brannte bereits Licht. Noch bevor Alan den Schlüssel ins Schloss stecken konnte, öffnete eine besorgte Frau Dr. Stein die Tür.
    „Gott sei Dank, endlich!“, sagte sie und nahm mich so stürmisch in die Arme, dass mir fast die Luft wegblieb. „Ich hatte schon Angst, es wäre was schief gelaufen. Kommt rein.“
    Mit diesen Worten legte sie mir einen Arm um die Schulter und schob mich sanft hinter Alan in den Eingangsbereich. Bereits der Flur ließ mich erahnen, dass das großzügige Äußere der Anlage durchaus auch Rückschlüsse auf das Innere des Hauses zuließ. Der Boden bestand aus Parkett, das hier und da mit riesigen Teppichen bedeckt war. Rechts neben dem Eingang befand sich die Garderobe, an der ich Mantel, Schal und Mütze ablegte. Als Franziska mein Mäusenest auf dem Kopf sah, zog sie eine Augenbraue hoch.
    „Frag besser nicht“, antwortete ich, bevor sie etwas sagen konnte. Da musste sie lachen.
    „Wäre mir nie in den Sinn gekommen“, zwinkerte sie mir zu. „Hast du Hunger?“
    Bis jetzt hatte ich nicht darauf geachtet. Doch kaum hatte sie das Thema angeschnitten, bemerkte ich die gähnende Leere in meinem Magen. Auf mein Nicken hin bat sie Alan, mir mein Zimmer zu zeigen, während sie in der Küche eine Pizza für uns in den Ofen schieben wollte.
    Ich blickte ihr hinterher, als sie sich nach links wandte und in der großzügig geschnittenen Küche verschwand, und wurde erst von einem kleinen Pfiff aus meinen Gedanken gerissen. Alan stand bereits rechts auf halber Strecke die Treppe hoch und bedeutete mir mit einem Wink, ihm zu folgen. Gehorsam tat ich, wie mir geheißen, aber nicht ohne vorher noch einen kurzen Blick auf die weitere Einrichtung des Hauses geworfen zu haben. Links neben der Küche befand sich das Wohnzimmer, das im hinteren Teil ins Esszimmer überging, welches wiederum mit der Küche verbunden war. Mir gefiel dieser offene Baustil, und ich fragte mich, wo sich hier wohl der Keller befand. Da das Haus von außen einen frisch renovierten Eindruck gemacht hatte, schätzte ich, es handelte sich um ein eher älteres Modell, das sorgfältig rundum erneuert worden war. Weil ich keine Treppe sah, die nach unten führte, nahm ich an, dass der Keller nur von außen über einen separaten Eingang zu erreichen war. So etwas kannte ich noch von ganz früher, als ich mit meinem Vater den einen oder anderen Spaziergang durch diverse Siedlungen unternommen hatte. In diesem Moment wünschte ich mir so sehr, er wäre hier und hätte einen guten Rat für mich.
    Nachdenklich schritt ich die Treppe hoch und einen kleinen Gang entlang, an dessen rechter Seite sich ein kleiner Beistelltisch mit einer Vase voller Rosen befand. Weiße Rosen mit einem pinkfarbenen Rand. Abigailrosen. Ich spürte einen kleinen Stich im Magen, als ich vor ihnen stehen blieb und ihre Schönheit betrachtete.
    „Alan?“, rief ich nach Darons Bruder, der bereits hinten links in einem Zimmer verschwunden war.
    „Was gibt’s?“, antwortete er und steckte seinen Kopf aus der Tür.
    „Was hat es mit diesen Rosen auf sich? Sie begegnen mir praktisch überall.“
    Vorsichtig streichelte ich über die gewellten Blütenblätter und bewunderte einfach nur ihre stille Perfektion.
    Langsam trat Alan an meine Seite.
    „Diese Rosen waren die Lieblingsblumen unserer Mutter. Auch wenn wir ihren Namen nicht mehr nennen dürfen und sie nicht mehr richtig bei uns ist, so haben wir doch mit diesen Rosen immer einen Teil von ihr bei uns. Wir haben damals den Züchter mit Unterstützung einer beträchtlichen Spende für seine Zucht gebeten, sie nach ihr umzubenennen.“ Verwundert blickte ich zu ihm auf.
    „Abigail …?“
    Traurig senkte Alan den Blick und streichelte ebenfalls ein Blütenblatt. Mehr bedurfte es nicht als Antwort.
    „Komm, zeig mir mal mein Zimmer“, versuchte ich ihn aus seinen Gedanken zu reißen. Dankbar grinste er mich an.
    „Bitte nach Ihnen“, wies er mir mit seiner Hand den Weg in das Zimmer, in das er meinen Koffer gebracht hatte.
    Als ich eintrat, war mir, als ginge die Sonne für mich auf. Hellgelbe Wände umrahmten gegenüber der Tür ein riesengroßes Gästebett, über das ein weißer Himmel gespannt war. Rechts vom Bett befanden sich mit weißem Holz verkleidete Fensterfronten, die auf einen kleinen Balkon führten. Gelber, flauschiger Teppich bedeckte zum Großteil das Parkett und stieß links vom Bett an einen weißen Schrank, vor dem sich eine Tür befand.
    Offenbar ein separates

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