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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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absehbare Ende ihrer Liebe.
    Oh, Mann.
    Ich hatte mit meinem eigenen Privatleben schon genug zu tun, da musste ich mir nicht auch noch die Katastrophen von anderen geben. Aber was konnte ich schon dagegen tun? Jetzt war es sowieso zu spät.
    Zögerlich ging ich auf Alan zu.
    „Weiß Franziska, was du … versuchen wolltest?“
    „Nein“, flüsterte Alan, und als er meine Hand nahm, schreckte ich nicht zurück. Irgendwie konnte ich ihn sogar gut verstehen. Ich hätte für meine Liebe zu Daron ebenfalls alles mir Mögliche getan, und genau genommen war ich bereits im Begriff, das zu tun. Wie konnte ich da Alan für etwas verurteilen, dessen ich mich selbst schuldig machte? Ich hatte kein Recht, Steine zu werfen.
    „Bitte, Aline“ beschwor mich Alan, „sag Franziska nichts. Sie würde sich nur Vorwürfe deswegen machen. Denn ich war am Anfang derjenige, der sich gegen seine Gefühle gesträubt hat. Ich wusste ja, dass es keine gemeinsame Zukunft für uns geben konnte. Doch Franziska hat um mich gekämpft, und irgendwann konnte auch ich mir nichts mehr vormachen. Das Herz folgt immer seinem eigenen Weg. Daron und Cayden sind die Einzigen, die von unserer Verbindung wissen. Und auch, wenn ich mir selbst diesen Übergriff auf dich und den versuchten Verrat an meinem Bruder nicht vergeben werde, so weiß ich, dass Daron es irgendwo verstehen würde. Weil er dasselbe auch für dich tun würde.“
    Ich verspürte einen dicken Kloß im Hals und hatte Mühe, ihn herunterzuschlucken. Gequält rang ich mir ein Lächeln ab und streichelte Alan mit meiner linken Hand über die Wange.
    „Gut, Cowboy, du hattest deine Chance. Es hat nicht geklappt. Belassen wir es dabei und behalten diesen kleinen Fauxpas für uns. Es wäre weder Franziska noch Daron damit gedient, ihnen hiervon zu erzählen.“
    Meine Herren, ich konnte ja richtig vernünftig sein.
    Erleichterung vertrieb die dunklen Schatten auf Alans Gesicht.
    „Einverstanden“, erwiderte er und erhob sich vom Boden, immer noch meine Hand in seiner haltend. „Daron hat recht. Du bist wirklich eine ganz besondere Bewahrerin.“
    Ich löste mich aus seinem Griff und versetzte ihm einen kumpelhaften Knuff an die Schulter.
    „Dann hilf der Bewahrerin mal dabei, dass sie auch eine bleibt, und nimm meinen Koffer, damit wir endlich weiterkommen. Ich habe nämlich keinen Bock darauf, hier plötzlich Gesellschaft von Mael zu erhalten.“
    „Geht klar, Boss“, lachte Alan, schnappte sich meinen Trolley und trug ihn mit einer Leichtigkeit aus der Wohnung, als würde er nichts wiegen. Ich folgte ihm, warf an der Tür noch einen letzten Blick in meine Bude und fragte mich, wann ich sie wohl wiedersehen würde. Oder ob ich sie überhaupt jemals wiedersehen würde.
    Genauso wie meine Familie.
    Meine Freunde.
    Noch während ich die Tür von außen verschloss, schüttelte ich den Kopf und versuchte, die trüben Gedanken zu verscheuchen. Ich hatte gerade schon genug Probleme an den Hacken, da konnte ich mich jetzt nicht auch noch damit belasten.
    Das würde sowieso noch früh genug auf mich zukommen.
    Immer schön eine Katastrophe nach der anderen.

35
    „Mit wem hast du eigentlich vorhin telefoniert, als ich aus dem Bad kam?“, fragte ich Alan, als er erneut mit Bleifuß durch die Stadt raste. Nebenbei linste ich immer wieder in den Rückspiegel, ob sich schon ein Blaulicht blicken ließ.
    „Mit Franziska“, antwortete Alan, während er eine Kurve so eng nahm, dass er um Haaresbreite den entgegenkommenden Kleintransporter gerammt hätte. Dieser quittierte unsere Fahrweise mit einem lautstarken Hupkonzert, doch Alan zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt. Insgeheim schwor ich mir, nie wieder mit ihm in einem Auto zu fahren, wenn er am Steuer saß. Er würde schon sehen, was er davon hatte, wenn ich mich wegen seines Fahrstils in seinem Porsche übergeben würde.
    „Du wirst dich die nächsten Tage in ihrer Wohnung verstecken, während sie im Cubarium bleibt. Das ist aktuell der sicherste Ort für dich, denn Mael weiß weder was von unserer Beziehung noch kennt er Franziskas Wohnung. Deine Wohnung konnte er nur finden, weil er Daron hinterhergeschnüffelt hat.“
    Oha.
    „Du kannst mich ja pingelig nennen, aber woher weißt du, dass er jetzt in diesem Moment nicht hinter dir  herschnüffelt? Oder sich irgendwo vor meiner Wohnung versteckt und gewartet hatte, bis wir aufkreuzten?“
    Daraufhin runzelte Alan die Stirn.
    „Berechtigte Frage, Aline. Eine hundertprozentige

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