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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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zufrieden. Ich konnte förmlich hören, wie es sie innerlich drängte nachzubohren, doch tapfer schluckte sie all ihre Neugier herunter und erwiderte stattdessen: „Oh, Aline, ich finde das so toll! Sag, wie kann ich dir helfen?“
    „Nun ja“, druckste ich etwas verlegen herum, „ich weiß nicht, was ich anziehen soll. Ich kenne ihn noch nicht so gut und möchte weder prüde noch leicht zu haben erscheinen.“
    „Kein Problem. Trage einfach deine Lieblingsjeans, die mit den Löchern, und dazu das schicke rote Top mit dem Paillettenrand und den Spaghettiträgern, das ich dir zum letzten Geburtstag geschenkt habe. Das passt so gut zu deinen Haaren und betont deine wunderbar braunen Augen. Du hast es sowieso noch nie getragen, oder? Heute Abend ist genau der richtige Zeitpunkt, für diesen Moment habe ich es dir geschenkt in der Hoffnung, er möge noch vor deinem sechzigsten Lebensjahr eintreten.“
    Ich ignorierte ihre kleine Spitze und fragte: „Meinst du wirklich? Also ich weiß nicht …“ „Na sicher!“, empörte sich Betty, „du weißt ja wohl, mit wem du hier sprichst, oder? Wenn jemand eine Ahnung davon hat, wie man auf Männer wirkt, dann ja wohl ich.“
    Eins zu null für sie. Wobei man Bettys Beuteschema – Typ Harry – nicht ansatzweise mit meinem zukünftigen Gast vergleichen konnte.
    „Bitte, Aline, zieh es an“, beschwor sie mich nahezu. „Ich verspreche dir, es wird einschlagen wie eine Bombe. In Kombination mit der Jeans und den roten Pumps, von denen ich weiß, dass sie bei dir ganz hinten im Schuhschrank schlummern, wirst du traumhaft aussehen. Verführerisch, aber nicht zu aufreizend. Genau die richtige Nuance auf dem schmalen Grad zwischen sexy und hexy. Dazu noch die kleinen Ohrstecker mit den Strassherzen, mehr brauchst du nicht. Rot ist einfach deine Farbe. Bitteee…“, nölte Betty schon fast wie ein kleines Kind, das unbedingt die Puppe aus dem Schaufenster haben wollte und dafür bereit war, für immer auf sein Taschengeld zu verzichten. Zumindest bis zum nächsten Ersten. Ich musste lachen.
    „Okay, du hast mich überzeugt, ich trage das von dir vorgeschlagene Ensemble. Wenn das aber in die Hose geht, dann mach ich dich persönlich dafür verantwortlich!“
    Schallendes Gelächter tönte mir aus dem Hörer entgegen.
    „Na, und wie ich für dich hoffe, dass das in die Hose geht. Und zwar in deine Hose!“, grölte sie so sehr, dass ich in ihr Lachen einstimmen musste, auch wenn ich gar nicht wollte.
    „Betty, du bist ein Ferkel!“, warf ich ihr entgegen und musste mir trotzdem eingestehen: So ganz unrecht wäre mir das dann auch nicht gewesen.
    „Mach dich locker, Cousinchen. Und wenn du nicht willst, dass es heute bis zum Äußersten kommt, dann zieh dir die hässlichste Unterwäsche an, die du hast. Mein persönlicher Trick, wenn ich weiß, es könnte gefährlich werden, ich das aber auf jeden Fall vermeiden will.
    Wenn du nicht willst, dass der Typ deinen Schlüpfer sieht, ist das der beste Schutz, den du dir selber geben kannst. Hat mich schon oft vor mancher Dummheit bewahrt. Na ja, nicht immer. Aber ab und zu.“
    Erneut vernahm ich Bettys erotisch angehauchtes Kichern und bedankte mich bei ihr für die exklusive Stilberatung, für die sie extra ihre Trainingseinheit unterbrochen hatte.
    „Vergiss nicht, mich morgen anzurufen und zu berichten!“, beschwor sie mich eindringlich. Ich versprach hoch und heilig, sie am nächsten Tag über den Erfolg ihrer Anweisungen in Kenntnis zu setzen, und verabschiedete mich, während Betty, noch immer vor Aufregung gackernd, wieder auf ihren Stepper stieg. Danach ging ich ins Schlafzimmer und suchte mir all die vorgeschlagenen Teile zusammen. Aus meiner Unterwäschekommode zog ich einen alten pinkfarbenen Hello-Kitty- String mit passendem BH heraus, was zwar nicht gerade hässlich war, aber dennoch so kitschig lächerlich, dass ich lieber im Boden versunken wäre, als mich der Welt beziehungsweise Daron so zu präsentieren. Anschließend schlüpfte ich in das Top, die Jeans und die Pumps und drehte mich vor dem Spiegel. Erstaunlicherweise hatte Betty recht gehabt, ich sah wirklich verdammt gut aus. Die Pailletten am Ausschnitt glitzerten einfach wunderschön im Zusammenspiel mit den Strassohrringen, und die kleinen Löcher der Jeans verpassten dem Glamour des Oberteils ein wenig Erdung. Toll! Betty hatte modetechnisch wirklich was auf dem Kasten, das musste man ihr lassen. Im Bad schaffte ich es mittels diverser Tübchen und

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