Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)
und lässt den ganzen kryptischen Mist, denn sonst vergeht mir vor Angst wirklich die Stimmung. Es ist allein deine Entscheidung.“ Ups. So deutlich hatte ich das eigentlich nicht formulieren wollen. Wenn ich Schiss hatte, platzte die Wahrheit stets unkontrolliert aus mir heraus, und das hasste ich wie die Pest. Aber wenigstens sorgte es für klare Verhältnisse.
Kurz blickte Daron zur Seite und strich sich nervös mit beiden Händen seine Haare aus der Stirn. Mein Magen krampfte sich zusammen bei dem Gedanken, dass er sich gerade überlegen könnte, statt Tor eins oder zwei das dritte Tor zu wählen. Nämlich sich komplett zu verschließen und mich aus dem Haus zu jagen. Die Wahrheit war: Ich wollte nicht, dass er mich wegschickte. O Gott, ich wollte diesen Mann so sehr, wie ich noch nie jemanden gewollt hatte. Dass er voller Geheimnisse steckte, welche offenbar meine Vorstellungskraft überstiegen, machte das Ganze nur noch aufregender. Aline Heidemann, Gespielin der Gefahr. Wer hätte das je gedacht? Fast hätte ich hysterisch losgelacht. Obwohl es mir nicht gefiel, zu wissen, dass diesen attraktiven Mann mit dem muskulären Körper, dem schönen Gesicht und den langen, schwarzen Haaren ein noch schwärzeres Geheimnis umgab, hatte gerade das auf meine Libido die gleiche Auswirkung wie Benzin auf eine offene Flamme. Selbst wenn ich es nicht gewollt hätte: Dieser Mann war für mich pures Dynamit. Der Gedanke, er könne sich von mir zurückziehen, ließ mein Herz beinahe zu Eis gefrieren. Weiter kam ich allerdings nicht mit meiner Gedankenkette, denn Daron fasste blitzschnell mit seiner linken Hand hinter meinen Kopf und presste unsere Lippen so fest aufeinander, dass ich dachte, mein Herz würde vor Schreck zerspringen. Mit der rechten Hand hielt er mich fest und begann sich langsam, aber zielstrebig unter mein Top vorzuarbeiten. Hitze und Kälte durchliefen abwechselnd meinen Körper, als mir bewusst wurde, dass sich Daron für Tor zwei entschieden zu haben schien, und ein ganz klein wenig bekam ich nun Schiss vor meiner eigenen Courage.
Oder meiner großen Klappe.
Doch für einen Rückzieher war es jetzt zu spät, und selbst, wenn ich noch hätte Nein sagen wollen, so ließ sein Kuss alle meine Bedenken dahinschmelzen. Seine Zunge erforschte meinen Mund, streichelte meine Lippen und spielte mit meiner Zungenspitze, dass mir schwindelig wurde. Hätte er mich nicht festgehalten, so wäre ich in diesem Moment von der Couch gefallen. Das brennende Holz knackte laut im Kamin, als Daron mit nur einer Hand meinen BH öffnete und anfing, meine linke Brust zu kneten. Ein Schlag nach dem anderen schoss mir wie Strom unter meiner Haut entlang, und ich merkte, wie mein Körper zwischen meinen Beinen ein Feuer aufbaute, das nicht mit Wasser zu löschen war. Ich begann meinerseits, sein Hemd aufzuknöpfen und seine glatte, muskulöse Brust zu streicheln. Mittlerweile hatte Daron seine Hand von meinem Kopf genommen, und ich löste mich von seinem Kuss, sodass ich ihn direkt ansehen konnte. Sein Blick ließ mich erschauern. Die Raubkatze war dabei, ihre Beute zu schlagen, aber sie hatte nicht vor, sie zu fressen. Ganz im Gegenteil. Bevor ich weiter an seinen Knöpfen nesteln konnte, packte Daron sein Hemd und zerriss es augenblicklich in Stücke. Erschrocken blickte ich ihn an. Das war für mich mal eine völlig neue Erfahrung und erinnerte mich an so manche Szene in den Schmachtfetzen, die ich mir immer heimlich übers Internet bestellte, weil mir der Kauf im Laden zu peinlich war. Ich musste ziemlich verdutzt ausgesehen haben, denn Daron stieß sein tiefes Lachen aus, das mir über die Haut perlte, als säße ich in einem Whirlpool. Sein Oberkörper war so glatt und durchtrainiert, seine Muskeln an den Armen so konturiert, dass mir schier der Atem stockte. Hatte ich vorher schon geahnt, wie gut er unter seinem Hemd aussehen würde, so imponierte mir das, was ich nun nackt vor mir sah, umso mehr.
„Du kannst jederzeit aufhören. Tu nichts, was du nicht willst“, sagte Daron und legte dabei meine Hand auf die Stelle seiner Brust, unter der sein Herz schlug, wild und ungezügelt, voller Verlangen nach dem, was unsere Körper bereits wussten, unsere Vernunft aber noch nicht ganz wahrhaben wollte. „Bitte versprich mir das, Aline.“
„Versprochen“, flüsterte ich und wusste bereits jetzt, dass ich nicht mehr aufhören wollte. Zu erregend war das Spiel mit dem Unbekannten, das Spiel mit der Gefahr, zu verlockend der
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